AquaChile, chilenischer Produzent insbesondere von Lachs und Tilapia, hat den Umsatz im ersten Halbjahr 2012 im Vorjahresvergleich um 11 Prozent auf 204,2 Mio. Euro gesteigert, meldet das Portal IntraFish. Das EBITDA lag bei 19,8 Mio. Euro. Das Mengenwachstum resultiert aus der planmäßigen Steigerung der Erntemengen bei Atlantischem und Silberlachs (Coho) auf 38.000 t und bei Tilapia auf 11.000 t. Trotz des Umsatzplus' notiert AquaChile aufgrund der niedrigen Exportpreise bei Lachs Verluste in Höhe von 12,4 Mio. Euro.
Mit einer großangelegten nationalen Werbekampagne will der Marine Stewardship Council (MSC) den Bekanntheitsgrad des blau-weißen MSC-Labels in Dänemark steigern. In einer Gemeinschaftsaktion wollen die drei führenden Supermärkte des Landes - Coop, Dansk Supermarked und SuperGros haben einen Marktanteil von 90 Prozent - gemeinsam mit den großen Seafood-Produzenten des Landes - Royal Greenland, Nordic Seafood, Thorfisk, Glyngore, Amanda Seafoods, Emborg, Skagerak Pelagic und Bornholms - sowie der dänischen Fischervereinigung jeden zweiten Dänen erreichen. Mit Hilfe von 565 Plakate in der Nähe von Supermärkten, über Werbeaktionen am PoS und im Rahmen der wöchentlichen Werbeflyer des Handels soll die Mehrzahl der dänischen Haushalte angesprochen werden, kündigt Karoline Rahbek an, im MSC-Büro für den Ostseeraum zuständig für Marketing. Insgesamt sollen die Anzeigen rund 2,7 Mio. Verbraucher ansprechen - Dänemark hat (ohne Grönland und die Färöer Inseln) gut 5,5 Mio. Einwohner. "Wenn der MSC in der Lage ist, dieses Werbemodell in anderen Märkten zu wiederholen, kann er endlich sein vor langem gegebenes Versprechen einlösen: dass er zertifizierten Gruppen helfen kann, mehr Fisch zu einem höheren Preis zu verkaufen", meint IntraFish-Redakteur Drew Cherry.
Die Bremerhavener Räucherei von Hans-Jochen Fiedler ist wieder auf dem Weg in die Normalität. Am 23. Juli hatten zwei Jugendliche in 'Fiedlers Fischerdorf' einen Brand gelegt, der auf die Räucherei übergriff und Schäden in Millionenhöhe verursachte. "Wir mussten Fisch im Wert von 80.000 Euro entsorgen", berichtet Fiedler. In den ersten sechs Tagen nach dem Brand wurde 25 Mitarbeitern eine Zwangspause verordnet, schreibt die Nordsee-Zeitung. Denn drei von fünf Räucheröfen waren zerstört. Die beiden verbliebenen Öfen werden seitdem im Zwei-Schicht-Betrieb gefahren. Fiedler: "Dadurch konnten wir einiges an Ausfällen abfedern." Doch da jetzt die Hauptproduktionszeit beginne, werde es Zeit, dass die neuen Öfen kommen. In zehn Tagen beginne der Aufbau von drei Fessmann-Edelstahlräucherkammern mit katalytischer Nachverbrennung - Kosten: rund 280.000 Euro. Nach Abnahme durch den TÜV könne man vermutlich ab Mitte Oktober wieder voll starten. Auch eine neue Kälteanlage, die auf das Kältemittel Frigen verzichtet, wurde für zusätzliche Kosten von 140.000 Euro eingebaut.
Die Fischerei auf Rotlachs (Oncorhynchus nerka) im russischen Fernen Osten - im Mündungsgebiet des Flusses Ozernaya im Südwesten der Halbinsel Kamtschatka - ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit stehen dem Weltmarkt weitere 4.000 bis 6.000 Tonnen Lachs mit MSC-Zertifikat zur Verfügung. Klienten des MSC sind die beiden Fischfangunternehmen Delta Company und Vityaz-Avto Company. Gefischt wird mit festen Stellnetzen und Strandwaden. Die Fänge der beiden MSC-Kunden machten in den Jahren 2004 bis 2011 zwischen 23 bis 44 Prozent des in der Region gefangenen Lachses aus. Die Gegend ist extrem abgelegen. Während der Fangsaison für Rotlachs von Juli bis Anfang September kommen Arbeitskräfte aus den nächsten Großstädten Petropavlovsk-Kamchatsky und vom russischen Festland, um sich bei den Fangunternehmen zu verdingen. Der Lachs wird vor allem nach Japan, China und Kanada exportiert, aber auch in Russland vermarktet. Beide Betriebe besitzen eine MSC-Produktkettenzertifizierung für ihre Fabriken in Ozernovsky.
Japan lässt seit vergangener Woche sämtliche Garnelen-Importe aus Vietnam auf das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin untersuchen, meldet IntraFish. Normalerweise werden nur 30 Prozent der Einfuhren getestet. Grund seien mehrfache Funde belasteter Garnelen innerhalb von Wochenfrist, teilte das Japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt mit. Japan ist der wichtigste Markt für vietnamesische Shrimps. In den Jahren 2009 bis 2011 wurden im Durchschnitt mehr als 40.000 t jährlich importiert. Ethoxyquin, ein Produkt des Herstellers Monsanto, wird als Pflanzenschutzmittel sowie als Antioxydans in der Tiernahrung eingesetzt, ist jedoch nicht für menschliche Lebensmittel zugelassen.
Die so genannte 'Born-Forelle' soll eventuell als robuste, krankheitsresistente Nutzfischlinie für die Aquakultur in Mecklenburg-Vorpommern (MV) etabliert werden. Deshalb hat das Leipniz-Institut jetzt einen Zuwendungsbescheid für das Projekt "Biotechnologische Prüfung der Robustheit der Born-Forelle" erhalten, teilt das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Bundeslandes mit. Mit Fördergeldern von mehr als 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) und des Landes MV soll auf Basis der Ergebnisse vorangegangener Grundlagenforschung die Born-Forelle mit Importforellen verglichen werden. Analysiert werden dabei Erscheinungsbild und genetische Merkmale der Fische. Erforscht werden außerdem Merkmale, die für eine bessere Krankheitsabwehr der Forellen aus Born entscheidend sind. Bei den Forschungen wird mit dem Friedrich-Löffler-Institut (Insel Riems), dem Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei sowie der BIMES-Binnenfischerei und der Forellenzucht Uhthoff kooperiert. 2015 sollen die Ergebnisse vorliegen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden im letzten Jahr etwa 1.000 t Satz und Speisefische in Aquakulturanlagen produziert, davon 146 t Forellen im Wert von 557.000 Euro.
Fisch und Meeresfrüchten sind in Deutschland gefragte Lebensmittel. Mit 15,6 kg pro Kopf (Fanggewicht) blieb der Gesamtverzehr 2011 nur leicht unter dem Vorjahr, berichtet das Fisch-Informationszentrum (FIZ). Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2011 ging verglichen mit dem Spitzenjahr 2010 von 15,7 kg leicht auf 15,6 kg zurück. Damit ist dieses Ergebnis das zweithöchste, welches jemals erreicht wurde.
Seit diesem Montag besteht die neue Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer. Bislang haben sich 122 von insgesamt rund 160 Berufsfischern der neuen GmbH angeschlossen, schreiben die Cuxhavener Nachrichten (CN). Ihre Fangmengen machen zusammen etwa 40 Prozent der europaweit angelandeten Nordseegarnelen aus. Bedeutung hat die neue EG insbesondere für das Verhältnis zwischen Fischern und Großhandel. Die Einzelverträge, die die Kuttereigner in der Vergangenheit mit ihren Abnehmern geschlossen hatten, werden aufgekündigt. Stattdessen wird die Erzeugergemeinschaft einen einheitlichen Kontrakt für alle unter ihrem Dach organisierten Fischer aushandeln. "Es geht dabei noch nicht einmal so sehr um bessere Preise, aber dafür um saubere Konditionen und mehr Transparenz", erklärte Kai-Arne Schmidt, einer von zwei Geschäftsführern der neuen EG, gegenüber den CN. Bislang hatten die Krabbenfischer Nachteile in Kauf genommen, da sie den Vertrieb ihrer Rohware quasi schon an der Kaje aus der Hand gaben.
Das Fischfachgeschäft "Fischspezialitäten Piotrowski" in Gladbeck (Nordrhein-Westfalen) führt seit Ende Juni Fisch und Meeresfrüchte aus MSC-zertifzierter nachhaltiger Fischerei, meldet der Marine Stewardship Council (MSC). Am 28. Juni feierte Piotrowski sein neues nachhaltiges Fischangebot an seinem Verkaufsstand in Bottrop Kirchhellen. Geschäftsführer Klaus Piotrowski und MSC-Mitarbeiterin Emefa Attigah informierten zum Thema. "Wir betreiben unser Fischfachgeschäft bereits in der vierten Generation. Ich bin mir sicher, dass auch mein Urgroßvater diesen Weg gegangen wäre, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte", meint Piotrowski schmunzelnd. Paul Piotrowski hatte den Fischhandel im Jahre 1900 mit einem Handwagen auf dem Wochenmarkt begonnen. Heute verkaufen die Piotrowskis zum einen in ihrem stationären Geschäft in Gladbeck, Friedensstraße 25, außerdem bedienen sie mit ihren drei Verkaufsfahrzeugen sieben Wochenmärkte in den Gladbecker Stadtteilen Mitte, Brauck und Zweckel, in Bottrop Kirchhellen und Mitte, in Gelsenkirchen-Buer sowie in Mühlheim an der Ruhr. Im Angebot sind, saisonal schwankend, bis zu 14 verschiedene Fischarten aus MSC-zertifizierten Fischereien. Immer dabei sind die nach alten Hausrezepten produzierten Fischspezialitäten aus der hauseigenen Räucherei.
Die Fischerei auf den Dornhai (Squalus acanthias) vor der US-amerikanischen Ostküste ist nach einer Bewertung durch den Zertifizierer Intertek Moody Marine nach den Standards des Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged eingestuft worden. Vier Unternehmen, die in der Sustainable Fisheries Association zusammengeschlossen sind, hatten die Fischerei dem MSC-Programm zugeführt: Seatrade International, Zeus Packaging, Marder Trawling und die Eastern Fisheries. Die ganzjährig an der Ostküste von Maine bis North Carolina betriebene Fischerei war vor zwölf Jahren zunächst eingestellt worden, weil der Dornhai-Bestand stark dezimiert war. 2009 waren mit drei Fangmethoden - Kiemennetzen, Langleine und Scherbrett-Schleppnetzen - wieder insgesamt rund 3.300 Tonnen gefangen worden. Für die Fangsaison 2012/13 liegt die Quote bei 16.101 Tonnen. Der Dornhai wird vor allem nach Europa verkauft. Der US-Anwalt John F. Whiteside erklärte als Sprecher der Sustainable Fisheries Association, dass man insbesondere den Kunden in der EU mit der MSC-Zertifizierung beweisen wolle, dass der Dornhai aus einer nachhaltigen und gut gemanagten Fischerei komme.