Auch ein halbes Jahr nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima müssen die Deutschen keine verstrahlten Lebensmittel fürchten, meldet die Süddeutsche Zeitung online Anfang September. Bisher seien keine belasteten Fisch-Erzeugnisse an den deutschen Grenzen entdeckt worden, erklärte das Verbraucherministerium in Berlin auf Anfrage. Von Fisch oder Meeresfrüchten aus den großen pazifischen Fanggebieten gehe keine Gefahr aus, heißt es auch beim Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei in Braunschweig. Es beruft sich dabei auf japanische Messdaten vom Juni.
Eine 24 Stunden-Telefon-Hotline zur Ermittlung von Schwarzfischern hat sich im australischen Bundesstaat Victoria als erfolgreich erwiesen, teilte der Fischereidirektor Anthony Hurst mit. Seit Einführung der „13FISH line“ im Jahre 2003 seien fast 15.000 Anrufe eingegangen, die zur Feststellung von nahezu 1.100 Personen geführt hätten. Das Programm gegen illegale Fischerei umfasst außerdem Streifengänge von Beamten in Uniform oder in Zivil sowie die Sammlung von Informationen und gezielte Untersuchungen insbesondere während der Hauptfangsaison.
Die holländische Fangflotte für Plattfische ist derzeit zu groß, um Gewinne erwirtschaften zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der niederländischen Zertifizierungsorganisation LEI zu den Überkapazitäten im niederländischen Plattfisch-Sektor, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die 306 Schiffe, die derzeit unter anderem Seezunge und Scholle fischen, hätten in den letzten Jahren zu Kosten operiert, die ebenso hoch gewesen seien wie die Erlöse. Das erschwere Investitionen und verlangsame den Übergang zu einer nachhaltigeren Fischerei, meinen die Autoren der Studie. Mit Blick auf die prognostizierte Bestandssituation der Zielfischarten würde sich eine Fangflotte von 300 bis 360 Schiffen am Breakeven bewegen. Bei einer Verringerung der Schiffszahl könnten die verbleibenden Schiffe 50.000 bis 350.000 Euro höhere Gewinne erzielen als unter den heutigen Bedingungen. Im günstigsten Fall würden nur 100 bis 200 Schiffe benötigt, um die zulässigen Fangmengen an Plattfischarten zu fischen. Die Preise für Scholle sind infolge der Wirtschaftskrise und aufgrund preiswerterer Alternativen aus der Aquakultur gefallen. Das gelte jedoch nicht für die Seezunge, für die die Aussichten günstiger seien.
Der österreichische Fischproduzente Elfin hat gestern den Rückruf eines Gravad-Lachs-Produktes veranlasst, meldet die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). „Elfin Gravad Lachs für Genießer“ (50 g) mit dem Identitätskennzeichnen LV A037253 EK ist wegen erhöhter Listeria monocytogenes nicht zum Verzehr geeignet. Der Hersteller aus Leonding ruft deshalb sämtliche Packungen zurück. „Diese Warnung besagt nicht, dass die Gefährdung durch unser Unternehmen verursacht wurde“, betont Elfin.
Vietnam hat im ersten Halbjahr 2011 mehr Pangasius exportiert als im Vorjahreszeitraum: von Januar bis zum 15. Juli wurden 344.308 Tonnen im Wert von 897,3 Mio. USD ausgeführt. Das entspricht einem Mengenplus von 4,8 Prozent und einem Anstieg des Exportwertes um 27 Prozent, schreibt das Portal Pangasius Vietnam. Wichtigster Markt sind die USA, die trotz bestehender Antidumping-Zölle in den ersten sieben Monaten 45.944 Tonnen im Wert von 161,2 Mio. USD (111,7 Mio. Euro) eingeführt haben. Dieser Anstieg um 77,1 Prozent auf Basis Menge und 99,4 Prozent im Wert ist bedingt durch ein derzeit geringes Angebot beim heimischen Catfish. Die Europäische Union hat im ersten Quartal 2011 mehr Pangasius importiert als im Vorjahres-Quartal: Polen kaufte 23 Prozent mehr, Spanien 16 Prozent und die Niederlande 9 Prozent. Nur Deutschland kaufte weniger.
Die Euro Baltic Fischverarbeitung auf Rügen wird künftig neben Heringen und Grundfischen auch Flundern verarbeiten. In einer ersten Testphase wurden bereits 200 Tonnen Flundern aufgekauft, nach Größe sortiert, handelsüblich verpackt und eingefrostet, teilte Uwe Richter, Geschäftsführer der Fabrik in Mukran, der Nachrichtenagentur dapd mit. Damit reagiere der vor acht Jahren gegründete Betrieb der holländischen Unternehmensgruppe Parlevliet & van der Plas auf die seit Jahren rückläufigen Heringsfangquoten für die Ostseefischer. Das gemeinsam mit Kutter- und Küstenfisch Rügen durchgeführte Projekt beinhaltet die Wiederaufnahme einer kontinuierlichen Stell- und Schleppnetzfischerei auf die bislang nicht von der Europäischen Union quotierte Ostseeflunder. Um Rentabilität zu gewährleisten, müssten in Mukran täglich acht bis zehn Tonnen Flundern angelandet werden. Der Testverkauf habe gezeigt, dass mit den Erlösen durchaus eine wirtschaftliche Flundernfischerei möglich sei. Geprüft werde auch eine internationale Vermarktung der Plattfische, die hauptsächlich im Sommer in großen Mengen vor der ostdeutschen Küste verfügbar seien.
Eine iPhone-App des norwegischen Forschungsinstituts Nofima kann offenbar die Frische von Fisch bestimmen - vorausgesetzt der Fisch ist roh, frisch und ganz. Über mehrere Faktoren, einschließlich Geruch, Textur und das Aussehen der Augen, der Haut und der Kiemen wird die Frische ermittelt und das Ergebnis sofort angezeigt, teilt Nofima mit. Die App - auf Deutsch: Programm - ist kostenlos und wurde für Fischhändler und all jene konzipiert, die die Haltbarkeit ausgenommener frischer Fische bewerten wollen. Als erster testete der Geschäftsführer des Norwegischen Seafood-Exportrates, Terje Martinussen, die Neuheit auf der diesjährigen Brüsseler Fischmesse. „Diese Anwendung ist ein gutes Beispiel für angewandte Forschung“, lobte Martinussen. Nofima-Projektleiter Joop Luten bewarb die neue Methode als „das beste Werkzeug, das zur Zeit zur Verfügung steht, um die Frische zu beurteilen.“ Die App basiert auf der Qualitätsindexmethode (QIM). Diese standardisierte Methode zur Beurteilung der Frische wurde von Wissenschaftlern mehrerer europäischer Forschungsinstitute entwickelt und ist heute weltweit im Einsatz. Bislang bezogen Nutzer das QIM-Handbuch über das Internet, jetzt erleichtert die App den Einsatz. Vorerst können nur Lachs, Kabeljau und Scholle mit der App überprüft werden, doch die Ausweitung auf andere Arten, darunter Schellfisch, Rotbarsch, Shrimps und Seelachs ist in Vorbereitung. Das Programm „Wie frisch ist Ihr Fisch?“ ist in elf Sprachen verfügbar.
Morpol, Europas größte Lachs-Räucherei, hat im 2. Quartal 2011 wieder die Gewinnzone erreicht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug im 2. Quartal 2 Mio. Euro, während im entsprechenden Quartal 2010 ein Minus von 45,7 Mio. Euro notiert wurde, schreibt das Portal Intrafish. Allerdings lag die Verkaufsmenge mit 12.221 Tonnen Lachs elf Prozent unter dem Vorjahreswert. Insbesondere in Großbritannien und in Deutschland hatte der Abverkauf im ersten Halbjahr gelitten. In Großbritannien wurden bei Räucher- und Graved Lachs 8,2 Prozent weniger verkauft, während der Umsatz auf Basis Wert um 6 Prozent stieg. In Deutschland sank die Verkaufsmenge bei den genannten Produkten im 1. Quartal um 5 Prozent, im 2. Quartal sogar noch stärker. Für Frankreich notierte der LEH ein Absatzminus von 1,4 Prozent bei einem Umsatzplus von 5 Prozent. Nur Italien verbuchte auch Mengenwachstum: der LEH verkaufte 5,8 Prozent mehr geräucherten und marinierten Lachs und setzte 9,3 Prozent mehr um. Hintergrund sei die dort anhaltende Expansion des diskontierenden Handels. Morpol: „Die Discounter konnten ihren Marktanteil im ersten Halbjahr um 13 Prozent auf Basis Menge und um 18,7 Prozent auf Basis Wert steigern.“
Die Reste eines Riesenkalmars hat ein Filmteam im Juli nahe Teneriffa gefunden, meldet Fish Information & Services (FIS). Beim dem Kopffüßer der Art Architeuthis handelte es sich um ein Weibchen, das bis zu acht Meter lang gewesen sein könne, schätzt der Wissenschaftler und Cephalopoden-Experte Prof. Angel Gerrea. Große weibliche Exemplare könnten bei einer Mantellänge von 2,50 Meter einschließlich Tentakeln eine Länge von bis zu 18 Metern erreichen. Ihre Augen haben Handballgröße. Der Atlantik vor den Klippen von Los Gigantes im Westen Teneriffas ist zwischen 800 und 1.200 Metern tief.
Beim Schwarzen Seehecht (Dissostichus eleginoides) wird das MSC-Label offenbar häufig missbraucht. Bei einer Untersuchung hatten US-Wissenschaftler festgestellt, dass „etwa ein Fünftel der gekauften und genetisch untersuchten Fische […] trotz MSC-Kennzeichnung wahrscheinlich nicht aus diesem Fangebiet“ stammte. Drei von insgesamt 36 Proben waren sogar andere Fischarten. Diese Ergebnisse publizierten Mitarbeiter der staatlichen US-amerikanischen Clemson University (US-Bundesstaat South Carolina) jüngst in dem Fachblatt ‚Current Biology’.