Seafood-Star 2026 Seafood-Star 2026
29.08.2011

Niedersachsen: Muschelfischer sind skeptisch

Die vergangene Muschelsaison 2010/2011 war für die vier niedersächsischen Muschelfischereibetriebe erfolgreich: die Preise waren gut, die Fangmengen hoch. Doch die Aussichten für die kommende Saison 2011/2012 seien „nicht rosig“, zitiert der in Ostfriesland erscheinende Generalanzeiger den Leiter des staatlichen Fischereiamtes in Bremerhaven, Thorsten Brandt. In der letzten Saison profitierten die Niedersachsen von der Situation am Markt. Denn die niederländischen Muschelfischer konnten keine großen Mengen anbieten, außerdem sei der Fleischgehalt dieser Miesmuscheln gering gewesen. Im niedersächsischen Wattenmeer hingegen wurden von August 2010 bis Juli 2011 insgesamt 7.291 Tonnen angelandet und für 9,8 Mio. Euro vermarktet. Der Preis von durchschnittlich 1,34 Euro/Kilo lag 60 Prozent höher als der Kilopreis von 0,84 Euro in der Muschelsaison 2009/2010. Zum Vergleich: 2009/2010 wurden nur 1.250 Tonnen für 1,05 Mio. Euro verkauft. „Klagen dürfen wir in diesem Jahr nicht, das glaubt uns eh keiner,“ zitiert die Zeitung Manuela Gubernator, die Geschäftsführerin der Niedersächsischen Muschelfischer GbR, beim Miesmuschelfest in Norddeich Mitte August. Doch derzeit scheinen sowohl Konsummuscheln als auch Besatzmuscheln zu fehlen, erklärt Thorsten Brand. Bei der Veranstaltung gab der Muschelfischer-Verband auch bekannt, dass man für die Fischerei das MSC-Siegel beantragt habe.
26.08.2011

Prognose: Lachs-Weltproduktion steigt 2012 um 12 bis 15 Prozent

Die globale Produktion von Zuchtlachs könnte im kommenden Jahr um 15 Prozent gegenüber 2011 steigen, bedingt vor allem durch ein prognostisches Wachstum in Chile von 60 Prozent, schreibt das Portal IntraFish. In der vergangenen Woche erklärte Prof. Frank Asche, Hauptredner bei einem Finanzseminar von Aqua Nor, die Weltproduktion von Atlantischem Zuchtlachs könnte 2012 beinahe 1,8 Mio. Tonnen erreichen. Das entspräche einem Plus von etwa 230.000 Tonnen oder fast 15 Prozent im Vergleich zu 2011. Im Vorjahr hatte der Zuwachs von 2010 auf 2011 bei nur etwa 100.000 Tonnen oder sieben Prozent gelegen. Auch die Wirtschaftsanalysten von Kontali Analyse hatten in mindestens einem Bericht eine vergleichbare Schätzung publiziert, auch wenn Geschäftsführer Ragnar Nystoyl die Zahlen aktuell nicht hatte konkret kommentieren wollen: „Das Angebot könnte sich in einer Größenordnung bewegen, wie wir sie für einige Jahre nicht mehr gesehen haben, aber bis 2012 ist es noch eine ganze Weile hin und die Bedingungen können sich ändern. Verschiedene Szenarien sind denkbar.“
Länderreport Länderreport
25.08.2011

Russland: Erstmals MSC-Vertreter in Moskau

Der Marine Stewardship Council (MSC) besitzt jetzt auch einen Repräsentanten in Russland. Die Bestellung des Universitätsdozenten Dr. Vassily Spiridonov spiegele das wachsende Interesse der russischen Fischerei, um die Nachfrage nach Produkten aus unabhängig zertifizierter nachhaltiger Fischerei zu bedienen, schreibt der MSC. Der Meeresbiologe und Ökologe Vassily Spiridonov besitzt 25 Jahre Erfahrung in dem Bereich, hat verschiedene Positionen innerhalb des russischen Fischereimanagements bekleidet und zuletzt das WWF-Meereschutzprogramm in der Russischen Föderation geleitet. „Ich glaube, dass die Zeit reif ist, die Zertifizierung als Instrument zur Gewährleistung einer nachhaltigen Produktion zu promoten und um dem Sektor neue Märkte zu erschließen“, meint Dr. Spiridonov. Neben seiner Arbeit für den MSC wird der Wissenschaftler weiterhin als Dozent und Forscher am Shirsov Institut für Ozeanologie und an der Moskauer Universtität tätig sein.
25.08.2011

Skandinavien: Netzwerk für Kreislaufanlagen-Aquakultur gegründet

Aquakultur-Akteure aus den fünf skandinavischen Ländern haben ein Netzwerk gegründet, dass die Fischzucht in Kreislaufanlagen voran bringen soll, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das „Nordic Network on Recirculating Aquaculture Systems“ (Nordic RAS) lädt Wissenschaftler, Züchter, Futtermittel- und Technikproduzenten sowie alle, die sonstwie mit Recirc-Aquakultur befasst sind, ein, sich dem Netzwerk anzuschließen. Die Koordination übernimmt das dänische Nationale Institut für aquatische Ressourcen (DTU Aqua) an der Technischen Universität von Dänemark mit Sitz in Hirtshals. Dem Leitungsgremium gehören Vertreter aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island an, die Finanzierung übernimmt im ersten Jahr der Nordische Ministerrat. „Die Aquakultur-Industrie in den nordischen Ländern stagniert, während sie sich in der übrigen Welt rapide entwickelt. Wir hoffen, dass das ‚Nordic Network’ dazu beitragen kann, die Entwicklung zu beschleunigen,“ sagte Netzwerk-Koordinatorin Anne Johanne Tang Dalsgaard von DTU Aqua. Erstes deutsches Netzwerk-Mitglied ist Dr. Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle im baden-württembergischen Langenargen. Als eine der ersten Aktivitäten veranstaltet das Netzwerk am 5./6. Oktober 2011 einen 1. RAS-Workshop im finnischen Helsinki (Anmeldeschluss: 2.09.2011).
TK-Report TK-Report
24.08.2011

Mecklenburg-Vorpommern: 26 Mio. Euro für durchgängige Gewässer

In Boizenburg (Landkreis Ludwigslust) ist heute offiziell eine Fischaufstiegsanlage in Betrieb genommen worden. „Mit dem Bau der Fischaufstiegsanlage wurde hier die Durchgängigkeit von der Elbe in das Flussgebiet der Sude mit der Krainke, Schaale und Rögnitz wieder hergestellt. Damit wurden die Wanderrouten der hier vorkommenden acht prioritären Fischarten wie zum Beispiel Bach- und Flussneunauge, Lachs, Forelle, aber auch Aal erheblich verlängert und wesentlich verbessert“, erklärte der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus. Die in naturnaher Riegelbauweise errichtete Sohlrampe in Boizenburg kostete 593.000 Euro, die unter anderem aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) stammen. Um die Durchgängigkeit von Gewässern zu schaffen und diese naturnah auszubauen, werden alleine in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Ende der EU-Förderperiode 2013 elf Maßnahmen im Wert von 8,7 Mio. Euro aus Mitteln des EFF und des Landes sowie weitere 24 Maßnahmen mit einem Umfang von 17,2 Mio. Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und des Landes finanziert.
24.08.2011

Krabbenfischer: „Einer der Großhändler geht über Leichen“

Die Krabbenfischer der deutschen Nordseeküste sind weiterhin unzufrieden mit den erzielten Preisen. „Die kleinste Sorte liegt nur noch bei 2,25 Euro pro Kilogramm“, zitiert die Nordsee-Zeitung den Präsidenten des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, Dirk Sander. Ende Mai hatten die Fischer nach einem vierwöchigen Streik mit dem Handel einen Marktpreis von zunächst 2,50 Euro/Kilo ausgehandelt, der bis Anfang Juli auf kostendeckende 3,- Euro/Kilo steigen sollte. Der Durchschnittspreis habe jedoch seitdem nur bei 2,75 Euro gelegen, bevor er wieder sank, kritisiert Sander. Er befürchte daher, dass die ostfriesische Fangflotte weiter schrumpfen werde. „Zehn der 90 Schiffe werden bis ins nächste Jahr nicht überleben“, prognostiziert der Verbandsvertreter. „Der Handel will möglichst billig einkaufen, aber einer der Großhändler geht über Leichen,“ schimpft Dirk Sander. Hinzu kommt, dass in dieser Woche einige Fischer eine Fangpause einlegen müssen, weil in den Krabbenpulfabriken in Marokko aufgrund des islamischen Fastenmonats Ramadan nicht gearbeitet wird.
24.08.2011

Lebensmittelpreise: Fisch war im Juli 4,4 Prozent teurer

Der Anstieg der Lebensmittelpreise in Deutschland hat sich im vergangenen Monat spürbar abgeschwächt, berichtet das Statistische Bundesamt. Im Juli 2011 hatten die Verbraucher für Nahrungsgüter im Schnitt 2,1 Prozent mehr zu zahlen als im entsprechenden Vorjahresmonat. Im Juni hatte das mittlere Plus noch 2,6 Prozent betragen. Die Preise für Fische und Fischwaren kletterten bezogen auf das Vorjahr um durchschnittlich 4,4 Prozent.
24.08.2011

Island: Kein Finnwal-Fang in diesem Jahr

Island wird in diesem Jahr keine Finnwale fangen, obwohl das Land eine Quote für 150 Tiere besitzt, schreibt die Icelandic Review. Gunnlaugur Fjólar Gunnlaugsson, Direktor der Hvalurs Walverarbeitung in Hvalfjördur, begründete den Beschluss mit der Situation im Hauptmarkt Japan. Dort schreite der Wiederaufbau nach dem Erdbeben und Tsunami im Frühjahr diesen Jahres nur langsam voran. Auch Walhandelsunternehmen hatten Schaden erlitten hatten. In der letztjährigen Saison hatte Island 148 Finnwale erlegt, in diesem Jahr wurden bislang nur 50 Minkwale gefischt.
23.08.2011

Österreich: 250 Gramm aus Binnenfischerei

Österreichs Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich empfiehlt seinen Landsleuten, „auf Produkte der nachhaltigen Binnenfischerei zu setzen“, um „schon heute etwas gegen die Überfischung zu tun“, meldet das österreichische Lebensministerium. „Für hervorragende Qualität aus der Heimat stehen etwa unsere acht Fisch-Genuss-Regionen“, unterstreicht der Minister. Zu den heimischen Fischprodukten zählen der Waldviertler Karpfen, die Ybbstal-Forelle und die Mattigtal-Forelle aus Oberösterreich, der Kärtna Laxn (Kärnten), das Salzkammergut-Reinanken - ein Felchen - (Oberösterreich und Salzburg), der Ausseerland-Seesaibling und die Steirischen Teichland-Karpfen jeweils aus der Steiermark sowie die Neusiedlersee-Fische (Burgenland). Die Agrarmarkt Austria plant, das AMA-Gütesiegel-Programm auf österreichischen Fisch auszuweiten. Derzeit werden in Österreich jährlich rund 4.000 Tonnen Fisch produziert, vor allem Regenbogen- und Bachforellen, Saiblinge, Karpfen, Reinanken, Hechte und Zander. Bei einer Wohnbevölkerung von 8,4 Millionen sind das 476 Gramm Fanggewicht oder etwa 250 Gramm Verzehrgewicht pro Kopf. Bei einem nationalen Fischkonsum von jährlich circa 65.000 Tonnen stammen 6,2 Prozent aus heimischer Erzeugung. Die Produktion steigt und es sei noch jede Menge Ausbaupotential vorhanden, heißt es aus dem Lebensministerium.
23.08.2011

China: Ölkatastrophe vernichtet Jakobsmuscheln für 16 Mio. Euro

Eine Ölpest im Norden des Gelben Meeres hat die gefarmten Scallops an der nordchinesischen Küste in großem Umfang vernichtet, schreibt Fish Information & Services (FIS). Betroffene Fischer haben inzwischen einen Fonds über umgerechnet 325.000 Euro errichtet, um die Ölgesellschaften Conoco Phillips und die National Offshore Oil Corporation of China auf Schadensersatz zu verklagen. Schon am 4. Juni waren an zwei Ölplattformen Lecks entdeckt worden, doch erst am 13. Juli wurde dort die Produktion eingestellt. Die Ölpest betrifft vor allem die Bohai-Bucht. Den dortigen Fischern sollen ökonomische Verluste in Höhe von 16,3 bis 18,4 Mio. Euro (150 bis 170 Mio. Yuan) entstanden sein, schätzt der Präsident der Fischereivereinigung des Distriktes Laoting. Conoco Phillips hat jetzt mitgeteilt, die Bucht sei inzwischen zu 85 Prozent gereinigt worden. Allerdings würden weiterhin etwa 2.500 Barrel Öl auf dem Meeresboden liegen, die erst Ende August entfernt würden. Ein Barrel sind 158,99 Liter. Die Maßeinheit entspricht der Größe jener hölzernen Heringstonnen, die in den Anfängen der Erdölgewinnung Mitte des 19. Jahrhunderts gereinigt zum Abfüllen des Öls verwendet wurden.
Fischmagazin
Fischmagazin
Fischmagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag