Norwegen hat in den ersten fünf Monaten Fisch und Seafood im Wert von 2,8 Mrd. Euro exportiert - das sind 293,2 Mio. Euro oder zwölf Prozent mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, schreibt das Portal IntraFish. Gleichzeitig stehe dieser Betrag für einen neuen Export-Rekord, kommentiert der Norwegische Seafood-Exportrat (NSEC). „Das Exportwachstum, das wir in diesem Jahr bislang verzeichnen, spiegelt die sehr guten Märkte für norwegische Lachs-, Herings- und Makrelen-Produkte“, erklärte Egil Ove Sundheim, Direktor für Marktinformation beim NSEC. Auf Lachs entfallen 1,6 Mrd. Euro oder 57 Prozent der Ausfuhrerlöse, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Zeitraum Januar bis Mai 2010. Die Schwarmfisch-Exporte (Hering, Makrele) erlösten 42,1 Mio. Euro mehr, ein Zuwachs um 20 Prozent. Hierfür waren beim Hering höhere Marktpreise verantwortlich, während die positive Entwicklung bei der Makrele (+34 Prozent) sowohl einem Mengenzuwachs als auch höheren Marktpreisen zuzuschreiben ist. Rückläufig war die Ausfuhr von Fjordforelle, die für 66 Mio. Euro exportiert wurde - ein Minus von 12,2 Mio. Euro oder 16 Prozent.
Schottlands Lachszüchter wollen ihre Produktion in den kommenden zehn Jahren um ingesamt 45 Prozent auf 210.000 Tonnen Erntemenge im Jahre 2020 steigern. Das kündigte die Scottish Salmon Producers’ Organization (SSPO) anlässlich einer Jubiläumsfeier an, schreibt das Portal IntraFish: vor 40 Jahren begann in Schottland die kommerzielle Lachszucht. Im ersten Jahr wurden 1971 ganze 14 Tonnen geerntet, heute sind es per anno 144.000 Tonnen. Damit sei der Lachs inzwischen Schottlands wichtigstes einzelnes Export-Lebensmittel, sagt SSPO-Präsident Phil Thomas. Die Entwicklung des Sektors solle jedoch weiterhin nachhaltig geschehen: angestrebt sei ein jährliches Wachstum von vier Prozent. „Vor 40 Jahren begrüßten einige die Lachsindustrie als Ersatz für die Goldgrube Öl, während andere die ganze dazugehörige Technologie generell in Zweifel zogen,“ erinnert sich Scott Landsburg, Vorstandschef der SSPO, „ wir haben zwar mit der Ölindustrie in puncto Gewinn nicht gleichgezogen, obgleich zwei unserer Unternehmen auf der Liste der schottischen Top 120 stehen, aber wir haben die Testzeit überstanden.“
Passend zum heutigen World Ocean Day, dem Internationalen Tag der Ozeane, kündigt McDonald’s an, in seinen Fisch-Burgern (Filet-o-Fish) ab Oktober nur noch MSC-zertifizierten Fisch zu verwenden. Sämtliche 7.000 McDonald’s-Filialen in 39 europäischen Ländern besitzen inzwischen eine Produktketten-Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Im vergangenen Jahr wurden in Europa schätzungsweise 100 Millionen Portionen Filet-o-Fish verkauft. Die Rohware für das Filet-o-Fish, der bis 2007 noch als Fishmäc über den Thresen ging, stammt von dem dänischen Produzenten A. Espersen, einem der größten europäischen Weißfisch-Verarbeiter. Im Filet-o-Fish werden traditionell drei Fischsorten verwendet, wobei der Inhalt saisonabhängig ist: MSC-zertifizierter Kabeljau aus der Barentssee, Alaska-Seelachs oder Neuseeländischer Hoki. Demnächst soll auch Ostsee-Dorsch eingesetzt werden. Im Bereich der Systemgastronomie ist McDonald’s nach eigenen Angaben das erste Unternehmen, das europaweit ein Produkt mit MSC-zertifiziertem Fisch anbietet. MSC-Geschäftsführer Rupert Howes hofft darauf, dass der Schritt Nachfolger findet. Bei McDonald’s ist die Produkteinführung Teil einer seit einem Jahrzehnt betriebenen Nachhaltigkeitspolitik in allen Produktsegmenten.
Erstmals hat ein Fischproduzent in einem Fernseh-Werbespot den Schwerpunkt auf ein Siegel für Nachhaltigkeit gesetzt. Das Portal IntraFish weist auf einen Spot von Generale Conserve hin, führender italienischer Hersteller von Thunfisch-Konserven, der für Fischdosen mit dem Friend of the Sea (FoS)-Label wirbt. In dem Werbefilm vermisst eine kleine animierte Trickfigur zunächst den auf der Konserve abgebildeten Thun mit einem Zollstock und klebt anschließend ein FoS-Label auf das Produkt der Marke Asdomar - Thun in Olivenöl. Die Fischerei auf den Gelbflossenthun ist von FoS als nachhaltig zertifiziert. Die Thun- und Makrelen-Produkte von Asdomar seien die ersten in Italien gewesen, die das FoS-Label erhalten hatten. Friend of the Sea-Direktor Paolo Bray verspricht sich von der TV-Kampagne viel: „Zusammen mit anderen Werbeaktivitäten zertifizierter Produzenten wird das die Sichtbarkeit des Logos in Italien erheblich stärken.“ Eine IntraFish-Anfrage in der Marketingabteilung des Marine Stewardship Councils (MSC) ergab, dass das MSC-Label in der Fernseh-Werbung bisland noch kaum eine Rolle gespielt habe.
Am vergangenen Mittwoch, 1. Juni 2011, wurde das Insolvenzverfahren über das Kühlhaus Frigolanda in Bremerhaven eröffnet. Doch Verhandlungen, die schon im Vorfeld mit sieben möglichen Übernahmekandidaten geführt worden waren, haben offenbar zum Erfolg geführt. Das holländische Fischerei-Unternehmen Parlevliet & Van der Plas (PP) wird das Kühlhaus unter dem Namen „Eurofrost“ weiterführen, schreibt die in Bremerhaven erscheinende Nordsee-Zeitung (NZ). Alle 17 Mitarbeiter seien übernommen worden, teilt Mark Parlevliet mit. Das Kühlhaus an der Dorschstraße werde allen Kunden im Fischereihafen weiterhin sämtliche Dienstleistungen wie die Einlagerung von Tiefkühlware, Kommissionierung und Logistik anbieten. Allerdings seien die neuen Verträge noch nicht rechtskräftig, da die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) ein Vorkaufsrecht habe. Insolvenzverwalter Dr. Gerrit Hölzle wird das Insolvenzverfahren fortführen. Amtsgerichtspräsident Uwe Lissau bestätigte allerdings gegenüber der NZ: „Alle Arbeitsplätze sind gerettet, der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt.“ Unklar bleibt, warum das Unternehmen in Schieflage geraten ist. Insider vermuten, dass in den vergangenen Jahren zu wenig investiert und modernisiert worden sei.
Die neuseeländische Fischerei auf den Weißen Thunfisch, die von der Tuna Management Association (TMA) verwaltete Albacore-Fischerei ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Gut zwei Jahre hat die Überprüfung der Fischerei gedauert, die nach den Richtlinien der Western and Central Pacific Fishery Commission (WCPFC) betrieben wird. Für die Thunfischerei existieren keine Fangquoten (TAC), allerdings ist die Zahl der Fangschiffe begrenzt und deren Aktivitäten werden vielfältig kontrolliert. Die in der TMA zusammengeschlossenen 175 Schiffe operieren vor der Westküste sowohl der Nord- als auch der Südinsel Neuseelands. Diese überwiegend kleineren Boote fangen mit Langleinen im Jahresdurchschnitt zusammen 3.000 Tonnen Albacore. Angesichts der großen Nachfrage nach zertifiziertem Thunfisch weltweit begrüßte TMA-Vizepräsident Doug Saunders-Loder die MSC-Zertifizierung als „tolle Nachricht für alle Beteiligten“. Die Zertifizierung ist allerdings an mehrere noch zu erfüllende Bedingungen geknüpft, die sich auf Aspekte wie kurz- und langfristige Zielvorgaben und Fangmengenbegrenzung beziehen.
Der chinesische Seafood-Gigant Pacific Andes will die beiden ehemaligen Icelandic-Fabriken Pickenpack-Hussmann & Hahn und Pickenpack Gelmer nutzen, um sich in seiner Heimat China mit europäischen Produkten zu etablieren, schreibt IntraFish. Befürchtungen europäischer Pacific Andes-Kunden - wie etwa Frosta, Birds Eye Iglo und Young s Seafood - , die Chinesen wollten ihnen in Europa Konkurrenz machen, seien unbegründet, erklärt Geschäftsführer Ng Joo Siang gegenüber dem Portal IntraFish: „Unser Fokus wird immer China bleiben. Dort erwirtschaften wir mehr als 50 Prozent unserer Gewinne - und das Land ist ein schnell wachsender Markt.“ Außerdem wachse in China die Akzeptanz westeuropäischer Produkte. Hier liege das Motiv für Pacific Andes, sich mit 19 Prozent in die beiden Pickenpack-Betriebe einzukaufen: „Die Produktkompetenz in den Fabriken in Lüneburg und Wimille bietet uns die Möglichkeit, diese auf den chinesischen Markt zu übertragen.“ Daran sei Pacific Andes interessiert.
Zwei russische Fischfangunternehmen - Vityaz-Avto und Delta - haben für die Fischerei auf Rotlachs (Oncorhynchus nerka, engl. sockeye salmon) im Ozernaya-Fluss Mitte April eine Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) für Nachhaltigkeit und gutes Management beantragt, teilt der MSC mit. Dabei handele es sich um die achte Fischerei der Russischen Föderation und die erste auf der Halbinsel Kamtschatka, die ins MSC-Programm einsteigt. Die Fischerei wird im Südwesten der Kamtschatka-Halbinsel (FAO-Fanggebiet 61) von Juli bis September betrieben. Die beiden Antrag stellenden Unternehmen hatten dort in der Fangsaison 2009 rund 5.000 Tonnen Sockeye-Wildlachs gefangen. Historisch entspreche die Fangmenge der Antragsteller 23 bis 31 Prozent der Gesamtfangmenge. Für die Zertifizierung werden jedoch die Auswirkungen sämtlicher Fischereien untersucht. Vityaz-Avto und Delta fischen mit zwei Fangmethoden: am Ozernaya-Fluss werde vom Strand aus mit Netzen gefischt, an der Pazifik-Küste werde mit Fischfallen gearbeitet. Das Management der Fischerei liegt in den Händen von Föderation und Bundesstaat. Hauptmarkt für diesen Rotlachs ist Japan, doch ein Teil der Fänge wird auch in US-amerikanische und europäische Märkte verkauft.
Schon am 24. Mai hat der Wiener Fischhandel den Start der Matjes-Saison 2011 eingeläutet. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Landesgremiums Wien des Lebensmittelhandels und der Königlich Niederländischen Botschaft wurden an diesem Tag auf dem Vorplatz der Mariahilfer Kirche (Mariahilferstraße 55) ab 10:00 Uhr Matjes-Leckerbissen an die Passanten ausgegeben – gegen eine Spende zugunsten der „Gruft“, einem Betreuungszentrum der Caritas, und der Wiener Tafel.
Cocktail-Shrimps mit Dill-Creme von dem Produzenten Stührk Delikatessen sind weltweit das 10.000ste Produkt, das mit dem Ökosiegel des MSC gekennzeichnet ist, teilt der Marine Stewardship Council mit. Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Regionalbüros für Deutschland, Österreich und die Schweiz, wies darauf hin, dass sich die Anzahl MSC-gekennzeichneter Produkte innerhalb der letzten vier Jahre alle zwölf Monate verdoppelt habe. Alleine in Deutschland gibt es derzeit knapp 3.000 Produkte mit MSC-Siegel. Stührk führt seit 2007 MSC-zertifizierten Fisch, inzwischen etwa 70 Artikel. „Wir sind stolz darauf, dass eines unserer Produkt diese historische Marke geknackt hat,“ freut sich Stührk-Geschäftsführer Lars Jochims. Die in den neuen Cocktail-Shrimps verarbeiteten Eismeergarnelen (Pandalus borealis) kommen aus der kanadischen Fischerei im Sankt Lorenz-Strom, die seit 2008 nach dem MSC-Standard zertifiziert ist. Die Netze der Fischerei haben eine Maschengröße von mindestens 40 Millimetern. Ein besonderes Trennsystem, das so genannte Nordmöre-Gitter, sorgt dafür, dass der Fang unerwünschter Arten vermieden wird. Der Managementplan schreibt außerdem vor, dass bedrohte Arten wie Blauer und Gefleckter Seewolf ins Meer zurückzusetzen sind.