09.02.2009

Regionale Umweltgruppen kritisieren neues WWF-Label für Aquakultur

Mehrere regionale Umweltschutzgruppen aus verschiedenen Ländern üben scharfe Kritik an dem vom World Wildlife Fund (WWF) jüngst vorgestellten Aquaculture Stewardship Council (ASC), teilt das Portal IntraFish mit. Die neue Organisation ASC soll Aquakulturen weltweit auf ihre Nachhaltigkeit überprüfen und eventuell zertifizieren. „Wir betrachten den ASC als einen weiteren Versuch einer großen internationalen Nichtregierungsorganisation (NGO), einen unausgereiften Plan zu formulieren, um das Problem der nicht nachhaltigen industriellen Garnelen-Zucht zu bekämpfen“, schreibt in einer Presseerklärung Alfredo Quarto, Sprecher des Mangrove Action Project (MAP). MAP führt das Bündnis von Organisationen an, die den WWF auffordern, das ASC-Projekt zu stoppen. Weitere Gruppen sind die Asia Solidarity Against Industrial Aquaculture (ASIA) aus Bangladesch, das African Mangrove Network, RedManglar aus Kolumbien sowie das britische Forest Peoples Programme. Die Aktivisten werfen dem WWF vor allem vor, die Gemeinden vor Ort und die Basisorganisationen in den betroffenen Ländern nicht in den Entscheidungsprozess mit einzubinden.
Länderreport Länderreport
09.02.2009

China: Erheblicher Exportrückgang in Shandong

Die Seafood-Exporte der chinesischen Provinz Shandong, wichtigste Ausfuhr-Region für Fisch und Seafood, sind 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6% zurückgegangen, meldet Chinas größte Nachrichtenagentur Xinhua. Dramatisch sei das Minus in den letzten beiden Monaten des Jahres gewesen: im November exportierte Shandong 24,3% weniger Fisch und Seafood als im Vorjahresmonat, im Dezember 24,4%. „Die fischwirtschaftlichen Unternehmen leiden unter der Finanzkrise, zahlreichen Vorfällen bei der Lebensmittelsicherheit und steigenden Produktionskosten“, fasste der Leiter der Statistikabteilung der Zollbehörden in Qingdao, Ma Yongsheng, die Ursachen zusammen. Yongsheng empfahl, die Betriebe sollten die Techniken bei der Qualitätsinspektion verbessern, den Mehrwert ihrer Produkte steigern und die Produktqualität erhöhen, um auf die insgesamt komplexer werdenden Anforderungen zu reagieren. Um die Situation der Exporteure zu erleichtern, erhöhte China die Exportrückvergütung im November beispielsweise für TK-Fischfilet von 9% auf 13% und im Dezember für TK-Garnelen und -Krebse von 5% auf 13%. Shangdong exportierte 2008 insgesamt 776.000 t Seafood, wovon 89% in nur vier Hauptmärkte verkauft wurden: die EU, Japan, die Republik Korea und in die USA.
06.02.2009

Europäische Union verabschiedet Schutzplan für Haie

Die EU-Kommission hat gestern in Brüssel einen Aktionsplan zum Schutz der Haie verabschiedet. Der Plan soll den Wiederaufbau jener Hai-Bestände unterstützen, die gefährdet sind. Die Maßnahmen erstrecken sich auf sämtliche Knorpelfische, zu denen auch Rochen und Seekatzen gehören, und zwar überall dort, wo die europäischen Flotten operieren. Die Schutzmaßnahmen beinhalten u.a. eine Begrenzung der Fischerei in typischen Laichgebieten und sehen mittelfristig eine Reduzierung des Beifangs vor. Im vergangenen Jahr hatte die EU beschlossen, die Fangmenge für bedrohte Tiefsee-Haie bis 2010 schrittweise auf Null zu reduzieren. Besonders häufig sind die genannten Fischarten im Nordatlantik, auf den die Hälfte der von EU-Schiffen gefangenen Haie entfallen. Ein Drittel der in europäischen Gewässern gefangenen Haiarten gilt als von Überfischung bedroht, heißt es in einer jüngst von der IUNC veröffentlichten Studie. Der Aktionsplan ist das Ergebnis von Konsultationen, an denen Behörden der Mitgliedstaaten, die Öffentlichkeit und Vertreter der Wirtschaft beteiligt waren. Umweltschutzorganisationen begrüßten den Schutzplan grundsätzlich. Der WWF fürchtet jedoch, die Umsetzung der EU-Beschlüsse könne fünf Jahre oder mehr in Anspruch nehmen. Immerhin sind die Richtlinien der Welternährungsorganisation (FA0), denen die EU folgt, schon im Jahre 1999 verabschiedet worden.
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06.02.2009

Island: Eimskip meldet Verluste von 650 Millionen Euro für 2008

Eimskip, isländisches Logistikunternehmen insbesondere für Container-Verschiffung und Kühllagerung, hat für das im Oktober abgeschlossene Finanzjahr 2008 Verluste in Höhe von 648,4 Mio. € gemeldet, schreibt das Internetportal Fish Information & Services (FIS). Zum Vergleich: 2007 betrug das Minus 9,1 Mio. €. Die Gesamtverschuldung von Eimskip liege bei insgesamt 2,1 Mrd. €, dem ein Eigenkapital von nur 134,2 Mio. € gegenüberstehe – eine Situation, die Geschäftsführer Gylfi Sigfusson als „unakzeptabel“ bezeichnete. Ein Teil der jüngsten Verluste sei auf eine geplatzte Bürgschaft in Höhe von 227 Mio. € für die britische Fluglinie XL Travel zurückzuführen, die im September in Konkurs ging. Der Umsatz von Eimskip ist im zu Ende gegangenen Finanzjahr allerdings um 5,7% von 680,3 Mio. € auf 718,9 Mio. € gewachsen. Der Grund seien größere Verschiffungen im Asien-Geschäft und im Ostseeraum. Eimskip betonte, dass sein Kerngeschäft solide sei, das Transportgeschäft jedoch unter den weltweit rückläufigen Importvolumina leide. Im Rahmen einer anstehenden Konsolidierung sollen deshalb bis März Kühlhäuser in Kanada, die Eimskip 2006 für mehr als 1 Mrd. USD (780 Mio. €) erworben hatte, und weitere nordamerikanische Aktiva abgestoßen werden.
06.02.2009

Honduras will Tilapiafilet nach Europa exportieren

Honduras will im Juni erstmals Tilapiafilet nach Europa verschiffen, meldet Fish Information & Services (FIS). Bislang hatte das zentralamerikanische Land die Filets fast ausschließlich in die USA exportiert, und zwar im vergangenen Jahr Ware im Wert von 68 Mio. USD (53 Mio. €), teilte der Leiter des honduranischen Sekretariats für Landwirtschaft und Tierhaltung, Hector Hernandez, mit. In den ersten elf Monaten 2008 kauften die USA nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums 7.819 t frisches Tilapiafilet. Für 2009 kalkuliert Honduras Tilapiaexporte im Wert von 80 Mio. USD (62 Mio. €).
06.02.2009

Chile: Weltweit zweiter Züchter von Gelbschwanzmakrele

Das chilenische Zuchtunternehmen Acuicola del Norte (Acuinor) hat erstmals juvenile Gelbschwanzmakrelen (Seriola lalandi) abgefischt und will sie zunächst auf dem heimischen Markt, später auch nach Übersee verkaufen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Nach einer vierjährigen Aufbauphase und Investitionen in Höhe von 5,3 Mio. USD (4,1 Mio. €) hat das Farmunternehmen sechs Zentimeter lange, fünf Gramm wiegende ‚Kingfishs’ geerntet, teilt Geschäftsführer Daniel Elton mit. Für die Tiere folgt jetzt die Mastphase, die zunächst in Seegehegen erfolge, später in Teichen an Land fortgesetzt werde. In diesem Jahr sollen insgesamt 400.000 Fische geerntet werden, später werde die Zahl auf jährlich vier Millionen steigen. Acuinor unterhält nördlich der Hafenstadt Caldera in der chilenischen Provinz Atacama ein Erbrütungszentrum, das mit einer innovativen Kreislauftechnik des dänischen Herstellers Uni-Aqua arbeitet. Acuinor ist weltweit erst der zweite Züchter, der Setzlinge der Gelbschwanzmakrele gezogen hat. Pionier bei dieser Makrelenart ist der australische Farmer Clean Seas Tuna, der den hochpreisigen Fisch inzwischen auch in Europa erfolgreich vermarktet.
04.02.2009

Shetland-Inseln: ISA-Ausbreitung führt zu Konzentration

Auf den Shetland-Inseln ist am 30. Januar ein zweiter Fall der Lachsseuche ISA registriert worden, meldet das Portal IntraFish. Die Schottische Lachsproduzenten-Organisation (SSPO) versichert jedoch, die Situation sei „weiterhin unter Kontrolle“: die zweite von der Infektiösen Salmanämie befallene Farm befinde sich in der eingerichteten Kontrollzone, in der Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden seien. Die drei Lachszüchter auf den Shetlands planen derweil, einen Teil der 46 Farmen stillzulegen und die verbleibenden Zuchten zu konzentrieren, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern und somit ein Ausbreiten der Seuche zu erschweren, sagte David Sandison, Geschäftsführer der Industrie-Vereinigung Shetland Aquaculture.
04.02.2009

Neue vorläufige Handelsbezeichnung: Afrikanischer Welshybrid

Der Afrikanische Welshybrid (Heterobranchus longifilis X Clarias gariepinus) ist unter dieser Handelsbezeichnung vorläufig in die Liste der offiziellen Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und Aquakultur aufgenommen worden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung entscheidet binnen fünf Monaten über die endgültige Aufnahme in das Verzeichnis. Bei dem Fisch handelt es sich um eine Kreuzung aus dem auch in deutschen Kreislaufanlagen gezüchteten Afrikanischen Wels (Clarias gariepinus) und dem ursprünglich auch aus Afrika stammenden Vundu-Wels (Heterobranchus longifilis), der größten Welsart jenes Kontinents.
04.02.2009

Jubiläum: Zehn Jahre Marine Stewardship Council (MSC)

Der Marine Stewardship Council (MSC) blickt 2009 auf zehn Jahre Aktivität zurück. Unter der Überschrift „Wir feiern zehn Jahre Partnerschaft und Fortschritt“ plant die Umweltorganisation weltweit über das Jahr Veranstaltungen, darunter Auftritte auf den Seafood-Messen in Boston, Brüssel und Tokio. Der MSC kann inzwischen nicht nur quantitativ beachtliche Ergebnisse vorweisen (siehe Kasten!), sondern vermeldet auch aktuelle Verbesserungen seiner Arbeit. So wurde im vergangenen Jahr die neue Fischerei-Bewertungs-Methodologie (FAM) vorgestellt, die die Zertifizierungsverfahren beschleunigen soll, ohne Abstriche bei Strenge und Sorgfalt des Überprüfungsprozesses zu machen. Außerdem arbeitet der MSC daran, die Lieferketten robuster zu gestalten. Neben den unabhängigen Audits werden jetzt auch DNA-Tests von zertifiziertem Fisch durchgeführt und stichenprobenartig Produkte zum Ursprung zurückverfolgt.
03.02.2009

Krakow am See: Neueröffnung des BIMES-Fischladens

Die Binnenfischerei Mecklenburg-Schwerin (BIMES) hat ihren vor drei Jahren geschlossenen Fischladen an der Krakower Seepromenade wieder eröffnet, schreibt die Schweriner Volkszeitung. Bernhard Birkholz, Betriebsteilleiter der BIMES, bietet zunächst an drei Tagen in der Woche, von Donnerstag bis Sonnabend, Frischfisch und Räucherfisch an – von frischem Hecht und Karpfen aus dem Krakower See über Zuchtforellen bis zu geräuchertem Heilbutt, Bückling und Forelle. Im Sommer sollen die Öffnungszeiten ausgedehnt werden, kündigte Birkholz an.
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