Viele Lachszüchter in Zentralnorwegen sind aufgrund einer hohen Zahl an Lachsläusen in ihren Farmen gezwungen, ihre Gehege früher abzufischen als geplant, schreibt das Portal IntraFish. Die Norwegische Lebensmittelbehörde (NFA) habe die Betreiber von zehn Anlagen, darunter führende Produzenten wie Marine Harvest, Salmar und Lerøy, aber auch kleinere örtliche Züchter, zu dieser Maßnahme gezwungen. Während die Zahl der Lachsläuse im Westen und Norden Norwegens derzeit geringer sei als zur selben Zeit des Vorjahres, ist die Situation in Zentralnorwegen genau umgekehrt. Erst im August hatte das Forschungsinstitut Nofima auf der Aqua Nor in Trondheim eine aktuelle Studie zur Kostensituation der norwegischen Lachsindustrie vorgestellt und dabei Lachsläuse und ihre Bekämpfung als einen wichtigen Kostentreiber der letzten vier Jahre identifiziert. Zwischen 2012 und 2014 seien die Kosten für den geschlachteten Fisch um 0,54 Euro/kg gestiegen. Lachsläuse stünden für Mehrkosten von etwa 0,08 bis 0,09 Euro/kg. Konservativ geschätzt entstünden der Branche durch die Lachslaus Mehrkosten in Höhe von jährlich 347,9 Mio. Euro, meint Nofima-Forscher Audun Iversen.
Vietnams Shrimp-Industrie notiert einen besorgniserregenden Exportrückgang, und zwar sowohl mengen- als auch wertmäßig, meldet Fish Information & Services (FIS). Ursache seien schwache Währungskurse in Wettbewerbsländern wie etwa Indien und Indonesien. So lagen Vietnams Shrimp-Exporte in die USA in den ersten acht Monaten 2015 mit einem Ausfuhrwert von 370 Mio. USD gut 50% unter dem Vorjahreswert. Vietnams größter Shrimpproduzent Minh Phu habe nicht einmal 1% seiner Gewinnerwartung realisieren können. Hohe Produktionskosten würden die Situation weiter verschärfen, teilt der Industrieverband VASEP mit.
Lebensmittel auf Basis von Meeresalgen produziert das erst im vergangenen Jahr im dänischen Grenaa gegründete Unternehmen ,Nordisk Tang’. Mehr als ein Dutzend Produkte bilden inzwischen das Sortiment, das von Pesto, Salz, Gewürzen Mehl, Öl und Senf über Aquavit bis zu Algen-Snacks und getrockneten Algen reicht. Der Wunsch, Sushi-Platten aus Makroalgen der heimischen Meere zu produzieren, war der Ursprung von Nordisk Tank, gegründet von Heine Max Olesen und Ulrik Trieb. Die beiden führen im dänischen Ostküstenhafen Grenaa das Fischgeschäft und -restaurant "Frisk Fisken". Nordisk Tang war schon bei seiner Gründung im Frühjahr 2014 eine Partnerschaft mit dem Meeresaquarium Kattegattcentret, The Marine House und der Universität Aarhus eingegangen. Zunächst war eine behördliche Risikoanalyse erforderlich, bevor der verwendete Blasentang (Fucus vesiculosis) und Zuckertang (Laminaria saccarina) überhaupt erst als Lebensmittel in Dänemark zugelassen werden konnte. Ernährungsphysiologisch zeichnen sich die Makroalgen durch hohe Gehalte an Vitaminen und Mineralien, Omega 3-Fettsäuren, Eiweiß sowie Spurenelementen, Antioxidantien und "bioaktiven Substanzen" aus.
Russlands Fischereibehörde Rosrybolovstvo hat angekündigt, die Fangquoten für mehrere wichtige Arten zu erhöhen, schreibt IntraFish. So steigt die TAC für pazifischen Hering im Osten Kamtschatkas um 84% auf 59.200 t, für Alaska-Pollack im Gebiet Ost-Sacchalin um 60% auf 103.000 t und für die Blaue Königskrabbe in der westlichen Beringsee um 12% auf 2.016 t. Schon in diesem Jahr lagen Russlands Gesamtfänge mit über 3,23 Mio. t bis zum 15. September 7,3% höher als im Vorjahreszeitraum. Unter anderem wurden im Fernen Osten 1,37 Mio. t Alaska-Pollack (+6,4%) gefangen.
Malaysia wird in diesem Jahr voraussichtlich 10 Prozent weniger Fisch und Meeresfrüchte exportieren als 2014, schreibt IntraFish. Wurden im letzten Jahr noch 166.725 t ausgeführt, rechnet die Malaysian Frozen Foods Processors Association (MFFPA) mit nur noch 150.53 t bis Jahresende, der Ausfuhrwert gehe von 487,3 Mio. Euro auf 462,5 Mio. Euro zurück. Eine Ursache sei der Ausschluss Malaysias aus dem Allgemeinen Präferenzsystem (APS) der EU mit Wirkung zum 1. Januar 2014, sagt der MFFPA-Vorsitzende Saw Hai Earn. Aktuell gebe es in Malaysia zu wenig EU-zertifizierte Garnelenfarmen und Fischfangschiffe. Die Betriebe scheuten die für eine EU-Zertifizierung notwendigen Investitionen.
Das international aufgestellte holländische Zuchtunternehmen Hendrix Genetics hat ein neues Tochterunternehmen gegründet, das in Norwegen ganzjährig Eier vom Atlantischen Lachs für die dortige Farmindustrie produzieren soll. Hendrix Genetics Aquaculture (HGA) mit Sitz in Bergen soll in "der norwegischen Industrie die modernsten Gen- und Genom-Technologien in der Lachserbrütung einführen", heißt es in einer Presseaussendung. Im Zentrum der Genentwicklung stehe dabei die genetische Selektion krankheitsresistenter Stämme. Die "bahnbrechenden Aktivitäten" von Hendrix Genetics Aquaculture sollen Lachse schaffen, die gegen die Infektiöse Pankreas-Necrose (IPN), Lachsläuse, Amöbenbefall (AGD) und das Pancreatic Disease (PD) resistent sind. Durch Kooperationen der norwegischen HGA und bestehender Produktionsbetriebe in Großbritannien und Chile sollen die Erbrütungsprogramme gestärkt und der genetische Entwicklungsprozess beschleunigt werden, teilt HGA-Geschäftsführer Neil Manchester mit. Hendrix Genetics, die ihren Hauptsitz im holländischen Boxmeer haben, beschäftigt sich neben der Aquakultur im Kerngeschäft mit der Zucht von Geflügel, Truthahn und Schwein.
Apex Foods, Produzent von Black Tiger-Garnelen in Bangladesch, meldet in seinem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2014/15 spürbare Ertragsrückgänge, bedingt durch niedrigere Preise und ein schwaches Geschäft auf dem Hauptexportmarkt USA. Stand der Markt vor fünf Jahren noch für 30 Prozent der Seafood-Exporte aus Bangladesch, waren es zuletzt nur noch 8 Prozent. Die Preise lagen im Berichtszeitraum, der am 30.06.2015 endete, um 30 bis 40 Prozent niedriger als im Vorjahr. Entsprechend lagen die Apex-Umsätze nur noch bei 30,4 Mio. Euro gegenüber 42,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2013/14, schreibt der Vorstandsvorsitzende Zafar Ahmed. Der Markt für TK-Garnelen sei weiterhin unter Druck, Black Tiger-Garnelen würden gegenüber Vannamei-Shrimps Marktanteile einbüßen. Der Betriebsgewinn von Apex Foods lag bei -602.314 Euro gegenüber einem Plus von 352.382 Euro im Vergleichszeitraum. Auch die Produktionsmenge war mit knapp unter 3.000 t BT-Shrimps geringer als die Erntemenge von 3.725 t im Jahre 2014. "Die Auslastung der Produktionskapazität lag im Jahresdurchschnitt bei 41,58 Prozent", schreibt Ahmed.
Wenn am kommenden Samstag, den 19. September, das Münchner Oktoberfest 2015 für zwei Wochen eröffnet, ist auch Johann Stadtmüller mit seinem Zelt "Fischer-Vroni" wieder dabei. "Das rauchige Aroma weist den Weg zur Fischer-Vroni - mit nur 4.030 Plätzen das kleinste der 14 sogenannten großen Zelte", schreibt die Münchner Tageszeitung "tz" in ihrer aktuellen Serie über "Die großen Wiesn-Wirte". Seit dem Jahre 1904 ist Fischer-Vroni auf der Wiesn und seit 1914 werden dort Steckerlfische verkauft, damals eine Neuheit auf dem Bierfest. Johann Stadtmüller, der das Zelt heute gemeinsam mit seiner Frau Monika, den Kindern Hans und Melanie sowie Schwester Silvia, Cousine Kornelia Kustatscher und Cousin Karl Rettenmeier unter der Karl Winter oHG betreibt, musste schon als 15-Jähriger mit anpacken. Ein Fischgroßhandel, den seine Mutter Eva und deren Schwester Anita damals betrieben, wurde Mitte der 1980er Jahre an Deutsche See verkauft, die heute ein Lieferpartner des Wiesn-Wirtes ist. In den 1990er Jahren ließ Stadtmüller, angeregt durch Vorbilder in Cuxhaven, ein Schiff einbauen, das der Kapelle von Sepp Folger als Bühne dient. Bei Fischer-Vroni grillen am Spieß Saibling, Wolfsbarsch und Lachsforelle, aber auch fleischige Wiesn-Klassiker wie Hendl und Haxn, produziert in zwei separaten Küchen. Wenn die Wiesn am 4. Oktober wieder schließt, grillt die Familie auf der Auer Dult und anderen bayerischen Volksfesten sowie in zahlreichen Münchner Biergärten Makrelen und Lachsforellen.
Im linksrheinischen Kölner Stadtteil Nippes hat am 20. August diesen Jahres "Fisch Nippes" eröffnet, meldete Sebastian Winkler einen Tag später auf dem Internetblog 'Nippes en bloc' und schreibt: "Klein aber fein könnte das Motto sein. Inhaber ist Wang Jiaxin laut einem Schild im Schaufenster." Der kleine Laden befindet sich in den Räumen des bisherigen Cafés "Törtchen-Törtchen" in der Steinberger Straße 5. Der gewachsene Stadtteil Nippes mit vielen Geschäften, Märkten und einigen Grünflächen ist bei Familien und Studenten beliebt, die noch vergleichsweise günstigen Mieten weisen nach oben, beschrieb das Handelsblatt das Viertel vor vier Jahren.
Erfolgreiche Fänge bei Buckellachs und Rotlachs sind Anlass für das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI), Werbekampagnen in den USA, aber auch in Europa insbesondere für die Lachskonserve zu starten, schreibt das Portal IntraFish. Bis zum Stichtag 31. August 2015 landeten Alaskas Fischer insgesamt 245,8 Mio. Lachse an. Das seien elf Prozent mehr als die prognostizierten 221,2 Mio. Fische und sogar 57 Prozent mehr als die 156,7 Mio. Lachse, die 2014 angelandet wurden. Das Gros der Fänge sind Buckellachse (pink salmon), nämlich 175,5 Mio. Lachse und damit 25% mehr als erwartet sowie 84 Prozent mehr als 2014. Schon im vergangenen Jahr hatte das ASMI insbesondere Sportveranstaltungen wie den Liverpool-Halbmarathon oder das Keswick Mountain Festival genutzt, um für die ernährungsphysiologischen Pluspunkte des Buckellachses zu werben, berichtet Dr. Jon Harman, der für das ASMI leitend Nordeuropa betreut. Auch in einer Partnerschaft mit dem Männer-Fitnessmagazin "Men's Health" wurden die wertvollen Inhaltsstoffe von Buckel- und Rotlachs (Sockeye) in der Dose betont: Protein, Vitamine, Spurenelemente und Omega 3-Fettsäuren.