Die Qualität von Fischerzeugnissen und Seafood steht im Mittelpunkt der Prüfung, die das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) auch 2009 durchführt. Experten werden Menükomponenten, Komplettmenüs, Snacks und Desserts als Tiefkühlkost, Kühlware, Nasskonserve oder Trockenprodukt qualitativ untersuchen und beurteilen. Auch Fischfeinkostprodukte, Salate, marinierte Fische, Räucherfische sowie Fischkonserven und andere Fischerzeugnisse werden getestet. Anmeldeschluss zur DLG-Qualitätsprüfung ist der 6. April 2009. Im Mittelpunkt der DLG-Qualitätsprüfung Fisch & Seafood steht die sensorische Fehleransprache am neutralisierten, rohen und zubereiteten bzw. verzehrsfertigen Produkt. Ergänzt wird diese unter anderen um eine Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfung. Produkte, die die umfangreichen Testkriterien bestehen, werden mit einer DLG-Prämierung in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet. Anmeldeunterlagen und weitere Informationen zur DLG-Qualitätsprüfung Fisch & Seafood sind erhältlich beim DLG-Testzentrum Lebensmittel, Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt am Main; Tel.: 069/24788-354, Fax: 069/24788-115, E-mail: Convenience@dlg.org oder können im Internet heruntergeladen werden unter http://www.dlg.org/teilnahme_convenience.html
Die im französischen Fischereihafen Boulogne-sur-Mer heimische Euronor-Fangflotte will ihre Seelachs-Fischerei nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifizieren lassen. Die sechs Schiffe fischen Seelachs vor allem in der nördlichen Nordsee und in norwegischen Gewässern. Die zwei Familien gehörende Euronor-Flotte hält mehr als 90% der französischen Seelachs-Quote. Euronor-Präsident Patrice Leduc erklärte, dass der vom MSC umgesetzte Gedanke der Nachhaltigkeit „tief in unseren Familien-Traditionen verwurzelt“ sei: „Wir wollen unsere Fangmethoden von dritter Seite bewerten lassen, um für unser Erbe zu werben und den Wert unserer Produkte zu steigern.“ Die Entscheidung für den MSC sei das Ergebnis eines dreijährigen Prozesses, bei dem Euronor verschiedene Zertifizierungsprogramme und Ökolabel unter die Lupe genommen habe. Die Beurteilung der Fischerei wird von MacAlister Elliott and Partners durchgeführt. Im vergangenen Juni bzw. Oktober waren die norwegische bzw. die deutsche Seelachs-Fischerei vom MSC erfolgreich zertifiziert worden. In Frankreich hat sich die Zahl der Produkte mit MSC-Label innerhalb nur eines Jahres verdreifacht: von 36 im Februar 2008 auf 88 im Februar diesen Jahres.
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Die indische Garnelenfischerei mit Grundschleppnetzen ist von der Meeresschutzorganisation Friend of the Sea (FOS) im Rahmen eines Audits als nicht nachhaltig eingestuft worden, teilt die Vereinigung mit. FOS hatte eine Fischerei auf Metapenaeus-Arten im ostindischen Ozean als repräsentativ für zahlreiche Fischereien in der Meeresregion überprüft. Dabei fischen Boote von rund 14 Metern Länge mit bis zu 140 Meter langen Schleppnetzen in Tiefen von 40 bis 60 Metern in einer Entfernung von 8 bis 20 Kilometern vor der Küste. Die einzigen Bestandsdaten für die Fischerei stammen aus den 1980er und 1990er Jahren und seien schon für jene Zeit Indiz für eine Überfischung. Aktuelle Daten lägen fast nicht vor. Die Welternährungsorganisation FAO geht davon aus, dass die dortigen Shrimp-Bestände überfischt sind. Problematisch seien außerdem hohe Beifänge von Meeresschildkröten und Haien. Alleine in den Netzen indischer Shrimp-Trawler sollen jährlich geschätzte 50.000 Schildkröten ertrinken. Außerdem seien die indischen Grundschleppnetzfänger für 60% der Haianlandungen in dem Land verantwortlich. Derzeit beginnen die Fischer mit der Einführung von TEDs (Turtle Excluder Devices) – einer technischen Vorrichtung zum Schutze von Meeresschildkröten.
Russische Fischereiwissenschaftler halten eine Anhebung der Fangquote für Alaska-Seelachs um fast 200.000 t für möglich, meldet das norwegische Portal IntraFish. Die Bestände im Ochotskischen Meer nehmen zu und ließen eine Erhöhung der TAC um 100.000 t im Norden von Ohotomorskoy und um weitere 88.000 t in der westlichen Kamtschatka-Region zu. Schon die diesjährige Fangquote von 1,5 Mio. t liegt 30% über der für 2008 festgesetzten Quote. Anlässlich einer Konferenz der wissenschaftstechnischen Vereinigung Tinro im Hafen von Wladiwostok schlugen die Forscher auch eine Anhebung der Heringsfangquote im Ochotskischen Meer um 23.000 t vor. Russlands empfohlene Fangquote für alle Arten summiere sich damit auf 3,57 Mio. t, ein Plus von 411.000 t gegenüber den TACs für 2009. Die endgültigen Fangquoten werden von der russischen Regierung festgesetzt.
Die Frage, ob Kabeljau aus der Nordsee auf die Rote Liste gefährdeter Fischarten gehört, spaltet derzeit nicht nur Umweltschützer und Industrie – selbst die deutschen Bundesministerien sind uneins, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Der World Wildlife Fund (WWF) empfiehlt Verbrauchern in seinem aktuellen Einkaufsführer, vom Verzehr des Nordsee-Kabeljaus abzusehen, obwohl die EU-Kommission den Fischern im vergangenen Dezember eine 30%ige Erhöhung der Fangquote gewährt und einem langfristigen Managementplan für den Fisch zugestimmt hatte. Auch die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner (CSU), meint, dass der „beliebte Nordseefisch auch künftig unbesorgt auf dem Speiseplan bleiben kann“. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hingegen unterstützt die Haltung des WWF. Die Situation sei ein „totales Chaos“ kommentierte Dr. Matthias Keller vom Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels: „Die Konsumenten wollen zuverlässige Informationen.“ Dabei basieren die Standpunkte aller Parteien auf denselben Daten: wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES).
Ein Ölteppich von etwa 500 Tonnen treibt gegenwärtig auf die Südküste Irlands zu und bedroht die dortige Meeresumwelt und Muschelzüchter, meldet Fish Information & Services (FIS). Unklar ist, ob Winde und Strömungen das Öl an die Küste treiben werden. Noch befindet sich der rund 40 Quadratkilometer große Teppich mehr als 50 Kilometer entfernt, könnte Irland jedoch innerhalb der kommenden zwei Wochen erreichen. Die Sparte Aquakultur der Vereinigung Irischer Landwirte (IFA) forderte die Behörden auf, Muschelfarmen in den Grafschaften Cork, Wexford und Waterford zu schützen. „An der Küste von der Kenmare Bay in West-Cork bis zum Hafen von Wexford liegen mehr als 100 kleine und mittlere Farmen“, sagte IFA-Geschäftsführer Richie Flynn. Zusammen repräsentieren sie 25 Prozent der irischen Muschel- und Austernproduktion. Auslöser der Ölpest ist vermutlich der russische Flugzeugträger ‚Admiral Kuznetsov’. Russlands Marine weist jedoch jede Verantwortung von sich. Für eventuell anfallende Säuberungskosten und Schäden müssen jedoch die betroffenen Länder Irland und Großbritannien aufkommen: Schiffe der Marine fallen nicht unter das existierende Gesetz über die Verschmutzung der Meere.
Selonda, zweitgrößter griechischer Fischzüchter, muss das Kreditrisiko für seine Exporte zunehmend selber schultern, nachdem der Versicherungsschutz von mehreren seiner Kunden abgezogen wurde, schreibt das Portal IntraFish. „Die Wirtschaftskrise hat unsere Möglichkeiten, für unsere Kunden Kreditversicherungen zu erhalten, ernsthaft eingeschränkt“, zitiert die Zeitung John Stephanis, Vorstandsvorsitzender von Selonda. Für das vergangene Jahr meldete das Aquakultur-Unternehmen, das vor allem Dorade und Wolfsbarsch produziert, einen Umsatz von 68 Mio. €. Stephanis betonte, dass keine Lieferverträge gekündigt worden seien, dass jedoch nur noch für „zuverlässige langjährige Kunden“ das Kreditrisiko übernommen werde.
Der Preis für gefrorene Langusten aus West-Australien ist bedingt durch die globale Rezession in den letzten drei Monaten um 25 Prozent gefallen, berichtet The West Australien. Der LEH-Preis für eine Languste von 400g sei von 10,13 € auf 7,60 € gesunken. Im Export erhalten Verarbeiter für das Produkt statt der bisherigen 10,13 € nur noch 6,10 €. Das Geschäft auf den Hauptmärkten USA, Taiwan und Japan sei sehr schwach, sagte Wayne Hosking von der Geraldton Fishermen’s Cooperative. Der Markt für lebende Langusten sei besser, könne jedoch die Verluste im TK-Geschäft, mit dem die Industrie zwei Drittel ihres Umsatzes generiere, nicht ausgleichen.
Die Thunfischerei vor der Atlantikinsel St. Helena – vor der westafrikanischen Küste gelegen – ist in das Hauptzertifizierungsverfahren nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) eingestiegen. Die Thunfischerei fischt jährlich rund 500 t mit ‚pole and line’. Im Jahre 2006 waren hiervon 363 t Gelbflossenthun, 88 t Echter Bonito (Skipjack), 62 t Weißer Thun und 25 t Großaugenthun. Die heimische Flotte besteht aus zehn kleinen Booten, die alle in Sichtweise der südatlantischen Insel fischen. Antragsteller für die Zertifizierung ist die Entwicklungsagentur von St. Helena in Kooperation mit der Regierung, Fischereivereinigung, dem örtlichen Kühlhaus Argos Atlantic und dem Verarbeiter St. Helena Canning Company. Der unabhängige Zertifizierer Food Certification International schätzt, dass sämtlicher Thun, der nach dem 31. März dieses Jahres gefangen wird, das Logo des MSC tragen darf. Terry Richards, Geschäftsführer der St. Helena Fisheries Corporation, verspricht sich von der Zertifizierung verbesserte Chancen auf dem internationalen Markt und langfristig auch höhere Verkaufserlöse.