Workshops, in denen Messebesucher unter Anleitung von Experten die Geschichte und besondere Eigenheiten der Speisen kennenlernen, haben auf allen Slow Food-Messen Tradition. Auch auf der Slow Fisch, die von Freitag, 7., bis Sonntag, 9. November 2008 in der Messe Bremen stattfindet, kann verkostet und verglichen werden. Ab sofort ist die Anmeldung für folgende Geschmackserlebnisse möglich:
Weltweit arbeiten Forscher an nachhaltigen Formen der Fischzucht. Die Fernsehsendung Hitec stellt am kommenden Sonntag, den 19. Oktober (auf 3sat, 16:00 Uhr, Wiederholung vom 13.10.2008) ein Projekt des Amerikaners Cliff Goudey vor: Fischfarmen, die durch die Weltmeere treiben. Vor der karibischen Küste von Puerto Rico hat er als Prototypen dreißig Meter unter der Wasseroberfläche Kugelkäfige verankert, sogenannte Aquapods. Die Kugeln aus Kunststoff und Maschendraht haben bislang allen Belastungen standgehalten. In den Käfigen soll Cobia oder Offiziersbarsch gezüchtet werden. Die kühne Idee: die Käfige sollen mit den Meeresströmungen um die Welt geschickt werden und fast ohne Energieverbrauch, gesteuert von Propellern, in die Marktländer ziehen. Auf ihrer Reise wachsen die Fische auf Marktgröße heran. Das sei möglich, weil die Meeresströmungen alle Kontinente verbinden, gut bekannt und kalkulierbar sind. In zukünftigen Tests will Goudey die Käfige mit GPS ausstatten und sie mit Hilfe einer gespeicherten Routenplanung automatisch auf Kurs halten.
Klaus Hatlebrekke, Marktanalyst der norwegischen DnB-Bank und scharfer Beobachter der dortigen Lachsindustrie, warnte die Branche vor einer zu schnellen Ausweitung der Produktion. Hatlebrekke schließt sich damit dem ehemaligen Marine Harvest-Geschäftsführer Atle Eide an, der angesichts der drohenden globalen Rezession und schwindender Kaufkraft eine Nachfragedelle bei Zuchtlachs befürchte, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Der DnB-Analyst wies darauf hin, dass schon im vergangenen Jahr 14% mehr Smolts ausgesetzt worden seien als 2006 und dass im laufenden Jahr offensichtlich wieder von 12% mehr Neubesatz ausgegangen werden müsse: „Wir haben ein unglaubliches Potential für Wachstum.“ Wenn der Fisch aufgrund höherer Wassertemperatur schneller als bisher auf Marktgröße abwachse, könnten die Märkte den Fisch eventuell nicht mehr aufnehmen: „Ein Wachstum von mehr als 10% pro Jahr ist riskant.“ In den letzten Jahren habe das Wachstum weltweit bei vier bis sieben Prozent gelegen. Allerdings hätten Norwegens Züchter Grund zu der Annahme, dass der Produktionsrückgang in Chile den Anstieg in Norwegen wettmachen werde.
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Island hat geschätzte 100.000 t Makrele außerhalb seiner Fangquote fast ausschließlich für die Fischmehlindustrie angelandet, um Druck auf die Europäische Union, Norwegen und die Färöer auszuüben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Isländer hoffen, auf diese Weise einen Anteil an der Quote 2008 für die Makrele im Nordatlantik zu erhalten, die sich derzeit auf 398.000 t beläuft. In der Vergangenheit blieben die Makrelenschwärme den isländischen Hoheitsgewässern fern. Das Land habe darum weder die technische Ausrüstung noch die Kapazität, größere Makrelenanlandungen zu verarbeiten. Deshalb haben Islands Fischer ihre Makrelen für 15 bis 20% des Preises, den norwegische Produzenten zahlen, quasi „verramscht“. Durchschnittlich lag der Preis in Norwegen in diesem Jahr bei 1.100 €/t Makrele, in der letzten September-Woche waren 31.000 t sogar für 1.380 €/t im Schnitt verkauft worden. Island hingegen erlöste keine 200 Mio. € für die genannte Fangmenge, während der Marktwert zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. € lag. Islands Anlandungen jenseits des Quotensystems müssen als politischer Protest gewertet werden, um die übrigen Nationen zu drängen, dem Land einen Anteil an der Makrelenquote zuzubilligen, meint FIS-Autor Terje Engoe.
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Erstmals ist ein deutscher Fischfangbetrieb mit dem Umweltsiegel des MSC ausgezeichnet worden, teilt die Organisation mit. Seelachs aus den Fängen der Kutterfischzentrale, Cuxhaven, ist ab sofort im deutschen Handel erhältlich. Seelachs zählt mit einem Marktanteil von 3,3% zu den wichtigsten Konsumfischarten in Deutschland. Die Nachhaltigkeit der Fischerei ist in mehrfacher Hinsicht gewährleistet. So arbeitet Kutterfisch ausschließlich mit großmaschigen Netzen, die Jungfischen ein Entweichen ermöglichen. Da Seelachs ein Schwarmfisch ist, der nicht mit anderen Fischarten schwimmt, ist der Beifang sehr gering. Die Netze werden ausschließlich über steinigen Untergrund gezogen, der wenig empfindlich ist. Sie verwenden außerdem leichte Netze mit Rollengeschirr statt Eisenketten und befahren immer wieder dieselben Routen. Die Auswirkungen des Fangbetriebes auf den Meeresboden sind somit gering. Das leichte Fanggeschirr sorgt zusätzlich für einen niedrigen Dieselverbrauch. Angesichts der Zertifizierungskosten von rund 100.000 € erwarten die Großhändler einen Aufschlag von rund zehn Cent pro Kilo zertifizierten Seelachses, erklärte Kai-Arne Schmidt von der Kutterfisch-Geschäftsführung gegenüber den Cuxhavener Nachrichten. Geschäftsführer Horst Huthsfeldt wies jedoch daraufhin, dass Voraussetzung für den Thekenverkauf im Fischfachhandel sei, dass auch das jeweilige Fachgeschäft eine MSC-Zertifizierung besitze.
Die vietnamesische Pangasius-Industrie leidet unter fehlender Frostlager-Kapazität. Aufgrund nicht hinreichend vorhandener Kühlhäuser seien die Produzenten einem volatilen Weltmarkt mit seinen derzeit niedrigen Pangasius-Preisen ausgeliefert, berichtet die Vietnam News Agency. In einer der Hauptproduktionsregionen, dem Mekong Delta, stehen einer Produktionskapazität von 2.000 bis 3.000 t täglich Kühllagerflächen für insgesamt nur 5.000 t gegenüber, die sich auf ein Dutzend Lagerhäuser verteilen. Fehlendes Kapital habe die Erzeuger bisher gehindert in TK-Lager zu investieren. Das ändere sich gegenwärtig. Die Binh An Seafood Processing Plant in der Provinz Southern Can Tho kann bisher, obwohl mit einer Tagesproduktion von 300 t einer der größten Pangasius-Produzenten Vietnams, nur 2.500 t lagern. Jetzt will Binh An in ein Kühlhaus für 5.000 t investieren. Wettbewerber Agifish baut im Hafen von Vam Cong momentan ein 10.000 t-Kühllager – nach Vollendung das größte im Delta. Dennoch benötige alleine das Mündungsgebiet des Mekong Lagerraum für weitere 50.000 bis 100.000 t, wenn das Problem der Preisfluktuationen gelöst werden solle. Da für 10.000 t Kapazität rund 1,1 bis 1,5 Mio. € Investitionsvolumen erforderlich seien, fordere der Sektor von der Regierung Investitionsanreize, u.a. vergünstigte Kredite.
Die französische Hypermarkt-Kette Carrefour, zweitgrößter LEH-Spieler weltweit, will einen Teil seiner Shrimps in Thailand zukünftig direkt ab Farm kaufen, schreibt die Bangkok Post. Carrefour beabsichtigt, ein Team zur Kaset Somboon Farm zu schicken, um die Aufzucht und die Garnelen-Produkte auf Einhaltung der Produktionsstandards und eventuelle Chemikalienbelastung zu überprüfen. Vanich Sowanapreecha, Inhaber der Zucht mit mehr als 20 Teichen, erklärte, Foodservice-Unternehmen, Super- und Hypermärkte würden sich vermehrt direkt an die Farmen wenden, um ein Plus an Frische, vernünftige Preise und eine verbesserte Qualitätskontrolle zu gewährleisten. Carrefour könne von ihm bis zu 10.000 t Garnelen erhalten, wobei er angesichts dieser Menge eventuell auch bei anderen Farmern zukaufen müsste. Auch Sureerath Farm in Chanthaburi beliefert Supermarktketten in Thailand (Tops, Villa Supermarkets, Siam Paragon) direkt mit Bio-Garnelen. Ein Sprecher des thailändischen Fischereiministeriums ermutigte die Züchter, Foodservice-Kunden im Umkreis von zehn Stunden Transportdauer direkt mit frischen Shrimps zu beliefern.
Die Frische-Paradies-Gruppe hat den Wiener Eurofisch-Supermarkt in Wien-Meidling übernommen, meldet der Österreichische Rundfunk (ORF). Schon ab Mitte Oktober (42. KW) sollen in dem rund 1.400 Quadratmeter großen Markt nicht mehr nur Fisch und Meeresfrüchte, sondern auch Fleisch, Geflügel, Wurst- und Terrinenspezialitäten, Käse, Pasta und Gebäck angeboten werden, insgesamt etwa 5.000 Artikel. Das dem Markt angeschlossene Restaurant „Blue Marlin“ werde weitergeführt, allerdings mit einem neuen Küchenchef. Der Eurofisch-Betreiber hatte vor einigen Wochen Konkurs angemeldet.