05.06.2008

Costa Rica: EU hebt Einfuhrverbot für Shrimps und Tilapia auf

Die EU-Kommission hat das seit 14 Monaten bestehende Einfuhrverbot für Tilapia und Garnelen aus Costa Rica zum 1. Juni aufgehoben, teilt Fish Information & Services (FIS) mit. Nach dem Besuch einer Expertengruppe in dem lateinamerikanischen Land Anfang 2007 waren Mängel im Umgang mit Chemieabfällen in der Aquakultur registriert worden. Jetzt hat die EU einen Plan abgesegnet, diese Stoffe kontrolliert zu entsorgen. Costa Rica exportiert 82 % seiner Shrimps in die EU. Im Jahre 2006 lag deren Exportwert bei 6 Mio. USD. Der Tilapia wird allerdings in die USA exportiert, während Europa nur die Häute des Fischs abnimmt.
03.06.2008

Chile: Nissui schließt Lachsverarbeitung und entlässt 286

Der chilenische Lachsverarbeiter Salmones Antartica, ein Unternehmen des japanischen Konzerns Nippon Suisan (Nissui), hat eine seiner Fabriken in Aysen (Region 11) geschlossen und 286 Beschäftigte entlassen, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Der Hintergrund sind ein schlechtes Betriebsergebnis 2007 und generell die derzeit schwierige Situation des Lachssektors. Die Lachsfarmen in der Region sollen allerdings in Betrieb bleiben.
Länderreport Länderreport
02.06.2008

MSC: 100. Fischerei in der Zertifizierung

Die Fischerei auf die Rote Tiefseekrabbe (Chaceon quinquedens) vor der amerikanischen Ostküste ist die 100. Fischerei, die am Zertifizierungs-Programm des Marine Stewardship Council teilnimmt. Bisher sind 25 Fischereien zertifiziert und 75 durchlaufen gegenwärtig das Verfahren. Dabei handelt es sich um ein breites Spektrum von Fischereien, sowohl in geographischer als auch in struktureller Hinsicht. Kleine lokale Fischereien in Afrika, Asien und Europa gehören ebenso dazu wie einige der weltgrößten Fischereien in Nordamerika, Europa und Neuseeland. Vom Alaska-Wildlachs bis zum Kurzschwanz-Krebs vor Kyoto, vom nordostarktischen Seelachs bis zum Krokodileisfisch im arktischen South Georgia sind zahlreiche Fischarten vertreten, die für eine Fangmenge von jährlich mehr als fünf Millionen Tonnen stehen. Inzwischen tragen fast 1.500 Produkte in weltweit 36 Ländern das MSC-Logo.
02.06.2008

Kiel: Meeresaquarium nach Sanierung wieder eröffnet

Nach neunmonatiger Bauzeit hat das Aquarium des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel am vergangenen Mittwoch wieder eröffnet, meldet das Hamburger Abendblatt. Das 1972 gebaute Aquarium wurde mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein in Höhe von 530.000 € sowie Spenden finanziert, sagte der wissenschaftliche Leiter Uwe Waller. Dorsche, Heringe, Rochen und Krebse hätten neue Becken bekommen, in denen sie in natürlich gestalteten Lebensräumen beobachtet werden könnten. Vor allem kleine Besucher profitierten von den Baumaßnahmen: sie können die Tiere durch Unterwasserfenster in Augenhöhe betrachten.
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30.05.2008

Niedersachsen: Malachitgrün in Zuchtforellen

Die Behörden in Niedersachsen haben zwei Forellenzuchtbetriebe im Landkreis Osnabrück gesperrt, nachdem das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse in Cuxhaven in zwei Forellen-Proben ein Abbauprodukt des Tierarzneimittels Malachitgrün gefunden hatte. Dies schreibt das Hamburger Abendblatt. Das gegen Parasiten und Pilzbefall eingesetzte Mittel darf bei Fischen, die für den Verzehr bestimmt sind, nicht verwendet werden. Insgesamt waren Proben von 34 Betrieben u.a. auf Rückstände von Antibiotika und wachstumsfördernde Substanzen geprüft worden. Bis auf die erwähnten – schon im Januar und März gesperrten- – Betriebe gab es keine weiteren Beanstandungen.
30.05.2008

Schottland: Eindringende Arten bedrohen Muschelzucht

Schottlands Miesmuschel-Farmer leiden seit etwa drei Jahren zunehmend unter dem Auftreten zweier Muschelspezies, die sich mit der gezüchteten Mytilus edulis mischen, kommerziell aber bei weitem nicht so interessant sind, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die Miesmuschelproduktion ist in Schottland in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich expandiert: von 262 t im Jahre 1986 auf mehr als 4.200 t Erntegewicht im vergangenen Jahr. Seit 2005 haben größere Produzenten jedoch wachsende Probleme mit ihren Beständen. „Sie finden Muscheln mit ungewöhnlicher Form und dünner Schale“, schildert Ian Davies vom Fischereilichen Forschungsdienst (Fisheries Research Service). Die Muscheln zerbrechen in den Sortiermaschinen und überleben den Transport nicht. Die neuen Arten wurden als Mytilus trossulus und Mytilus galloprovincialis identifiziert. „Für einige Produzenten ist das katastrophal, denn durch die brüchigen Schalen leidet die Fleischqualität“, erklärt Davies. Unklar ist, wie diese Spezies nach Schottland gelangt sind: M. trossulus kommt normalerweise in der Ostsee vor, während M. galloprovincialis vor allem im Mittelmeerraum gezüchtet wird. Entweder die Tiere haben ihren natürlichen Lebensraum bedingt durch klimatischen Wandel ausgeweitet oder sie sind an Schiffsböden eingeschleppt worden. Die Industrie untersucht nun, wie die Produktion zugunsten von M. edulis geändert werden kann – indem sie die von den verschiedenen Arten bevorzugten Wassertiefen und Salzgehalte erforscht.
28.05.2008

Norwegen: Kabeljauzüchter kauft Fischverarbeiter

Der norwegische Kabeljau-Farmer SpoNFish hat den Fischverarbeiter Brodrene Hveding für 1 Mio. € übernommen. Brodrene Hveding mit Sitz in Tysfjord ist Norwegens größter Produzent von Lutefisk, einem traditionellen luftgetrockneten Weißfisch, der in einer Lauge aus Birkenasche oder Ätznatron gewässert wird. Der Produzent setzt mit 14 Beschäftigten jährlich 3,3 Mio. € um. SPoNFish, Kirkenes, ist einer von Norwegens führenden Kabeljau-Züchtern, der insgesamt 27 Farmlizenzen in den nordnorwegischen Regionen Finnmark und Nordland hält. Die Gruppe, die 25 Mitarbeiter hat, meldete für 2007 einen Umsatz von 1,2 Mio. €.
28.05.2008

Europas Aquakultur produziert jährlich für 3,5 Milliarden Euro

Die europäische Aquakultur hat im vergangenen Jahr Fisch und Seafood im Wert von 3,5 Mrd. € (1. Handelsstufe) produziert, teilt die Föderation der Europäischen Aquakultur-Produzenten (FEAP) mit. Die Mitglieder der Vereinigung ernteten zusammen 1,4 Mio. t Fisch, wobei die Hälfte dieser Menge bei einem Anteil von 68% am Gesamtwert aus Norwegen stammte. Die FEAP veranstaltete Ende Mai anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens eine viertägige Konferenz auf den Kanarischen Inseln, zu der die Vereinigung der spanischen Fischzüchter Apromar eingeladen hatte, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish.
27.05.2008

Spanien: Brutfarm für Kabeljau in der Biskaya geplant

In der Bucht von Biskaya soll innerhalb der kommenden vier Jahre eine Erbrütungsfarm für Kabeljau entstehen, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Fischverarbeiter und -händler La Bacaladera SAU und die Stiftung ‚Sea and Food Industry Research Foundation’ (AZTI-TECNALIA) unterzeichneten ein entsprechendes Übereinkommen. In diesem Rahmen sollen vorbereitend das Fischereimanagement für Kabeljau und die Verarbeitung des Fischs in Grönland studiert und zwei Betriebe auf der Insel, in Qassimiut und in Narsarmijit, evaluiert werden.
27.05.2008

Schweden: Supermärkte reagieren auf Greenpeace-Ranking

Schwedens Supermarktketten haben ihre Fisch-Einkaufspolitik in den vergangenen zwei Monaten offensichtlich erheblich geändert, seit die Umweltschutzorganisation Greenpeace im März auch in dem skandinavischen Land ein Ranking der LEH-Filialisten nach dem Kriterium nachhaltige Seafood-Beschaffung erstellt hatte. Sechs von sieben Ketten hätten den Verkauf von Arten, die auf Greenpeace’s Roter Liste stehen, eingestellt, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. So habe die BergendahlsGruppen, Eigentümer der City Gross-Supermärkte, sämtliche Warmwassergarnelen ausgelistet. Auch ICA, die Vi-Gruppe und Axfood, Eigner von Hemkop und Willy’s, sollen ihre Einkaufspolitik auf Nachhaltigkeit umgestellt haben. Der Tabellen-Letzte Netto hatte angekündigt, in fünf Jahren nur noch MSC-zertifizierten Fisch handeln zu wollen. Die COOP Schweden hat den Schwenk bisher noch nicht vollzogen, wolle jedoch im September folgen. Greenpeace-Meeresexperte Staffan Danielsson sagte, nach Mitteilung mehrerer Supermarktketten sei das Interesse an nachhaltig gefischten Meeresprodukten noch nie so groß gewesen wie derzeit.
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