Nahe der ostchinesischen Metropole Qingdao (Provinz Shangdong) hat die Luhaifeng-Gruppe eine Logistikplattform für Fisch und Seafood in Betrieb genommen, die langfristig 3 bis 6 Mio. t Ware bewegen soll, melden die Undercurrent News. Diese Menge entspricht mehr als dem Fünffachen dessen, was in Deutschland im Jahr an Fisch und Seafood konsumiert wird. Der erste Teilabschnitt dieses North China International Seafood Trading Centers, das ein "Tor für Seafood vom Norden in den Süden" werden soll, wurde im Juli feierlich eröffnet. Dazu gehöre ein Kühlhaus für supergefrostete Produkte, die bei -60 ºC gelagert werden. Mit einer Kapazität von 50.000 t soll es das weltweit größte Lagerhaus im Superfrozen-Bereich sein. Hier werde unter anderem Thunfisch eingelagert, den die chinesische Hochseefangflotte anlandet. Zusammen mit zwei weiteren Kühlhäusern liege die Lagerkapazität des Umschlagszentrums derzeit bei 150.000 t, soll jedoch letztendlich auf insgesamt sechs Häuser mit einer Kühlkapazität von in toto 300.000 t ausgebaut werden. Das Zentrum soll dem Export, aber auch dem Binnenmarkt dienen. Alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sollen Chinas Seafood-Importe auf Basis Wert um 32% auf 7,03 Mrd. USD - rund 6,3 Mrd. Euro - gestiegen sein.
Der holländische Seafood-Verarbeiter Noordzee International übernimmt eine neue Fabrik von Varia Vis in Urk, um in die Verarbeitung von Lachs einzusteigen, melden die Undercurrent News. Noordzee war ursprünglich auf die Verarbeitung von Plattfischen spezialisiert, hatte jedoch vor zwei Jahren schon Kabeljau aufgesattelt. "Motiviert durch diesen Erfolg und aufgrund steigender Nachfrage von Kunden, die Lachs wünschen", habe man sich zu der Erweiterung entschlossen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. In Urk werde jetzt spekuliert, ob Varia Vis in Zukunft nur noch als Handelsunternehmen agieren oder an anderem Standort die Produktion wie gehabt weiterführen werde.
Schleswig-Holsteins Muschelfischer sind derzeit überaus zufrieden. "Der Muschelfischerei geht es im Moment gut bis sehr gut", sagte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelzüchter, anlässlich einer Presseveranstaltung vergangenen Freitag in Hörnum auf Sylt. Das bestätigte der Muschelfischer Paul Wagner: "Das letzte Jahr war exorbitant gut." 2018, so Ewald, landeten die Erzeuger 13.900 t Muscheln im Wert von 30,4 Mio. Euro an. Das entspräche einem Durchschnittspreis von etwa 2,19 Euro/kg. Eine Ursache für die erfolgreiche Performance der Schleswig-Holsteiner war der schlechte Ausfall der Muschelernte in den Niederlanden. Auch dieses Jahr hätten die Nachbarn wieder Probleme, sagte Paul Wagner: "Wir sind wieder die Könige auf dem Muschelmarkt."
Die Bundesbürger gehen immer seltener Lebensmittel und Konsumgüter einkaufen. Das ist ein Fazit einer neuen Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Dabei sind für fast zwei Drittel der Verbraucher (65 Prozent) Sonderangebote wichtig. Fast 59 Prozent der Bundesbürger kaufen am liebsten dort, wo sie ihren Einkaufszettel schnell abarbeiten können. Eine fachkundige Beratung hingegen ist nur jedem vierten Verbraucher wichtig. "Einkaufen muss praktisch sein", betont Nielsen-Experte Frank Küver. Im vergangenen Jahr war jeder deutsche Haushalt im Schnitt rund 193 Mal einkaufen und gab dabei im Durchschnitt jedes Mal rund 20 Euro aus. Zum Vergleich: im Jahre 2017 waren es noch 196 Einkäufe, bei denen der Durchschnittsbon bei 19,40 Euro lag.
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Organic Sea Harvest, ein neuer Lachszüchter, errichtet vor der Nordostküste der schottischen Insel Skye zunächst zwei Biolachsfarmen mit einer Produktionskapazität von 3.400 t, meldet das Portal IntraFish. Bereits Mitte 2018 hatte Organic Sea Harvest die Genehmigung für zwei Farmstandorte in Invertote und Culnacnoc erhalten, die jeweils eine maximale Kapazität von 2.500 t Lachs besitzen. Angesichts der strengen Vorschriften einer Biozertifizierung sollen hiervon aber nur rund 68% genutzt werden, so dass mit einer Ernte von jeweils 1.700 t gerechnet werden könne, sagte Geschäftsführer Alex MacInnes. Unterstützt wird der CEO von Karl Scott, der selber seit 20 Jahren eine Biolandwirtschaft bei Aberdeen betreibe. "Die Biolachs-Tonnage in Schottland wurde in den vergangenen zehn Jahren erheblich reduziert", begründet MacInnes den Bau der neuen Biolachsfarmen. Zielmärkte für den Biolachs seien neben dem heimischen Markt die USA, Asien und Europa. Aktuell habe Organic Sea Harvest mit dem schottischen Aquakulturtechniker Gael Force Group Verträge im Wert von 4,3 Mio. Euro abgeschlossen. Im Frühjahr 2020 sollen die Farmen besetzt werden, um voraussichtlich 2021 erstmals ernten zu können. Noch 2019 wolle Organic Sea Harvest Lizenzen für zwei weitere Farmstandorte in Flodigarry und Balmacqueen beantragen.
In Deutschland wurde im vergangenen Jahr insgesamt etwas mehr Fisch gegessen als im Vorjahr. Das teilte der neue Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums (FIZ) René Stahlhofen (Geschäftsführer Royal Greenland Vertriebs GmbH) heute im Rahmen der jährlichen FIZ-Pressekonferenz mit. Während der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahre 2017 nach endgültigen amtlichen Daten der Außenhandelsstatistik bei 14,1 kg lag, schätzt das FIZ den Verbrauch für das Jahr 2018 mangels derzeit noch nicht vorliegender belastbarer Zahlen auf 14,4 kg. "Der Zuwachs der Nachfrage geht dabei im Wesentlichen auf das Konto einer stärkeren Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten im Außer-Haus-Verzehr", erklärte Stahlhofen. Die von den privaten Haushalten eingekaufte Menge lag mit 401.178 t um 3% unter dem Vorjahr, bedingt durch eine geringere Menge an Räucherfisch (- 5,4%) und Tiefkühlfisch (-4,7%). Hauptgründe seien die hohen Rohwarenpreise bei Lachs und eine starke Nachfrage nach frischen Naturfilets, die zu Lasten der tiefgekühlten Fischfilets ginge.
Die Shrimp-Produktion in Indien könnte in diesem Jahr um 20 bis 30 Prozent niedriger ausfallen als ein Jahr zuvor, meldet das Portal IntraFish. Mit einer Produktionsmenge von 700.000 bis 750.000 t White Shrimp (Penaeus vannamei) und einer Exportmenge von rund 580.000 t (ohne Kopf) war das Land 2018 Weltmarktführer nach Ecuador, das im ersten Halbjahr 2019 307.842 t erzeugte. Doch aktuell beeinträchtige insbesondere der Parasit Enterocytozoon hepatopenaei das Wachstum der Garnelen. Er verursacht Hepatopankreas-Mikrosporidiose, das so genannte Weißkot-Syndrom (white faeces syndrome). Die Folge: die Farmer produzieren kleinere Sortierungen, die am Markt geringere Kilopreise erzielen. Auch die Gesamtproduktionsmenge fällt entsprechend geringer aus. Nach Mitteilung des Generalsekretärs der Prawn Farmers Federation of India, Balasubramaniam V., seien insbesondere Züchter betroffen, die Brackwasser verwenden - etwa 30 bis 40 Prozent der Farmer -, während die Krankheit in geringerem Umfang bei jenen auftrete, die Zugang zu sauberem Flusswasser hätten. Das Problem: es gebe keine Managementpläne, wie auf die Erkrankung zu reagieren sei. So entschieden sich die Farmer, die Besatzdichte von normalerweise 40 bis 50 Shrimps je Quadratmeter auf 25 Tiere zu verringern.
Die Regierung von Ecuador verbietet Import, Verkauf und Verwendung von Medikamenten, die als aktive Substanz das Antibiotikum Enrofloxacin enthalten, in der Aquakultur, meldet IntraFish. Hauptgrund: das zu den Fluorchinolonen gehörende Antibiotikum ist auf dem Hauptmarkt für Ecuadors Shrimp-Exporteure, den USA, von der dortigen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA nicht zugelassen. Nach einer jetzt beginnenden Übergangsperiode, in der Importeure und Händler Produkte, die das Antibiotikum enthalten, notieren müssen, ist Enrofloxacin in neun Monaten nicht mehr erlaubt. Allerdings können etwa gegen Vibrionen-Befall in Hatcheries weiterhin andere Antibiotika eingesetzt werden.
Vom 7. bis 10. Oktober 2019 findet im Berliner Estrel Congress Center die Aquaculture Europe (AE) statt. Mit über 1.200 Teilnehmern ist die AE Europas größter Aquakultur-Kongress mit angeschlossener Messe und mehr als 100 Ausstellern aus 25 Nationen. Sie richtet sich an Industrie und Wissenschaft, Produzenten und Zulieferer, Dienstleister und Handel, NGOs und öffentliche Verwaltung, Studierende und Azubis aller Teilbereiche der europäischen Aquakultur. Eine aktuelle Programm-Übersicht finden Sie hier. Im Programm wird zwischen "Scientific Sessions" und "Special Sessions and Forums" unterschieden. In den Scientific Sessions werden wissenschaftliche Vorträge gehalten, ohne dass in der Regel Diskussion oder Austausch stattfindet. Ihr Besuch ist nur mit einer vollen Konferenz-Registrierung möglich. Zu den Special Sessions und Foren mit einem hohen Anteil an praktischem Informationsaustausch und Diskussion haben alle Konferenz-Teilnehmer und Messe-Besucher uneingeschränkten Zugang. Alle FischMagazin-Leser erhalten noch bis zum 15. September Freikarten für die Messe und die Teilnahme an den Special Sessions und Foren unter der Email info@knaq-sh.de