Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch und Meeresfrüchten in Deutschland lag im Jahre 2017 bei 13,5 kg und damit deutlich unter dem Verbrauch des Jahres 2016 mit 14,4 kg. Das zumindest suggeriert diese Kennzahl, die im internationalen Maßstab zu Vergleichszwecken herangezogen wird. "Seit vier Jahren stellen wir aber fest, dass auf Grund der sehr großen Schwankungen von Jahr zu Jahr diese Kennzahl kein guter Wegweiser ist, um das aktuelle Konsumverhalten in Bezug auf Fisch und Meeresfrüchte darzustellen", sagte der Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums (FIZ), Thomas Lauenroth, heute auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Das FIZ halte vielmehr die Daten über Einkäufe privater Haushalte für verlässlicher, obgleich diese keine Einblicke in den Außer-Haus-Verzehr gewährten. Dieser Fischeinkauf pro Kopf lag 2017 nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bei 5,0 kg Produktgewicht - ein Mehr von 0,3 kg gegenüber 2016. Die von den Haushalten in Deutschland insgesamt eingekaufte Menge an Fischereierzeugnissen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 %. Mit 3,9 Milliarden Euro gaben die Verbraucher außerdem 2,6 % mehr für Fisch und Meeresfrüchte aus.
Die Briten haben den neuen "Captain Birdseye" schon im Januar diesen Jahres kennengelernt, jetzt stellte sich "Käpt'n iglo" auch den deutschen Verbrauchern vor. Der italienische Schauspieler Riccardo Acerbi (56) präsentiert die über 50 Jahre alte Werbefigur in einem neuen Lifestyle. "Der neue Käpt'n soll näher an die unterschiedlichen Generationen rücken", erklärte Antje Schubert (51), CEO iglo Deutschland, "die Werbefigur wird modern interpretiert - mit einem Plädoyer für die einfachen Dinge im Leben. In ruhigen Gewässern nimmt sich der Käpt'n Zeit und genießt die Einfachheit unter dem Slogan 'Einfach. Lecker. Leben.'" Lässige Uniform, grau melierter Bart und ein entspanntes Lächeln, so tritt der Italiener seit Ende August auf. In britischen Medien wurde er bereits als "die modernste und heißeste Version" des Kapitäns gefeiert. Die Bild-Zeitung titelte, der Käpt’n sei jetzt "heißer als Fischstäbchen". Ursprünglich wurde Käpt'n iglo konzipiert, um Kindern das Fischessen näher zu bringen. Seit 1966 zunächst nur in Großbritannien eingesetzt, eroberte Käpt'n iglo ab 1985 auch die Herzen der Menschen in Deutschland, insbesondere durch die Darsteller John Hewer und Gerd Deutschmann. Seit 2016 spielte der Brite Mark Fletcher den Kapitän im deutschen Fernsehen.
Das norwegische Start-up Stø Technology hat ein neuartiges Fangmanagementsystem entwickelt, das die Schleppnetzfischerei grundlegend verändern könnte, schreibt IntraFish. Kern des Projektes Trawl 2.0 ist ein autonomes Unterwasserfahrzeug namens "Humla". Die Humla (zu deutsch: Hummel) bewegt sich zwischen dem Fangschiff und dem Schleppnetz über dem Meeresboden. Ist der Netzsteert mit Fischen gefüllt, dockt das Fahrzeug ans Netz an und übernimmt den Fisch in einen Transportbehälter. Anschließend kehrt die Humla zum Schiff zurück, wo sie den Fang unterhalb der Wasserlinie in eine wassergefüllte Hälterung an Bord des Schiffes gibt.
Kupferdiebe haben im Bremerhavener Fischereihafen in der vergangenen Woche einen Schaden in fünfstelliger Höhe verursacht, melden die Cuxhavener Nachrichten. Die Täter hatten es auf vieradrige Kupferstromkabel abgesehen, die zwei Kühlcontainer mit dem Stromnetz verbunden hatten. Die Diebe nahmen die Kabel im Wert von nicht einmal 50,- Euro mit. Weil die Kühlung in den Containern ausfiel, musste der Inhalt entsorgt werden: Tiefkühlfisch im Wert von 53.500 Euro. Wer die Kabeldiebe bei ihrer Tat beobachtet hat, erreicht die Ermittler der Polizei unter Tel.: 04 71 - 9 53 44 44.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat mehrere Änderungen für seinen Fischerei-Zertifizierungs-Prozess angekündigt, die im kommenden Jahr in Kraft treten sollen. Das aktualisierte Verfahren soll ab dem 28. Februar 2019 bei allen neuen Bewertungen, Neubewertungen und Überwachungsaudits gelten. Ab dem 31. August 2019 müssen sämtliche Fischereien im Programm neue Vorschriften zu Arbeitsbedingungen einhalten.
Der chilenische Lachszüchter Salmones Camanchaca hat für vier Lachsfarmen an den Standorten Puelche, Bahía Edwards und Punta Islotes in der Region Los Lagos eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Diese Farmen sollen für 70 Prozent der Camanchaca-Produktion in den kommenden sechs Monaten stehen, schreibt IntraFish. Zwei Verarbeitungsbetriebe in Calbuco und Tomé haben eine Produktkettenzertifizierung des ASC erhalten.
Die Meeresfischzucht der Fresh Corporation im saarländischen Völklingen läuft inzwischen so gut, dass das Unternehmen ab dem kommenden Geschäftsjahr schwarze Zahlen schreiben wolle. Mit diesen Worten zitiert das Hamburger Abendblatt Geschäftsführer Peter Zeller (39). "Unsere Kunden kaufen uns die Farm leer. Wir haben viel weniger Fisch, als nachgefragt wird", sagt der Schweizer. Die Produktion liege derzeit bei rund 200 t im Jahr. "Wir sind auf gutem Weg, 500 Tonnen in den nächsten zwölf Monaten zu erreichen", prognostiziert der Züchter. Zu den Kunden gehörten derzeit der Delikatessengroßhändler La Provencale in Luxemburg, das Frischeparadies in Hamburg, Bianchi in der Schweiz und seit März auch die Edeka. Der neue Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke, Michael Böddeker, habe den Fisch allerdings noch nicht probiert: "Ich sage immer: Das wäre der teuerste Fisch, den ich in meinem Leben gegessen hätte." Zur Erinnerung: Zeller hatte die Zuchtanlage in Völklingen vor drei Jahren mit einer Schweizer Investorengruppe für rund drei Millionen Euro gekauft, nachdem das 2007 gestartete Projekt den Stadtwerken Völklingen deutlich mehr als 20 Mio. Euro Schulden beschert hatte.
Erstmals ist eine Gelbschwanzmakrele, die in der Kreislaufanlage abwächst, nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) als nachhaltig zertifiziert worden. Kingfish Zeeland im holländischen Kats darf seit August seinen Yellowtail kingfish (lat. Seriola lalandi) mit dem grünweißen Label verkaufen. Das Unternehmen unter Leitung von Geschäftsführer Ohad Maiman, dem früheren Marine Harvest-CEO Hans den Bieman und dem RAS-Eperten Kees Kloethas hat im November 2017 erstmals abgefischt und erntet derzeit zwei Tonnen im Monat. Doch schon im Oktober diesen Jahres soll die Produktionsmenge auf 10 bis 12 Tonnen im Monat steigen, wobei die Kapazität der Kreislaufanlage voll besetzt sogar bei 600 t liegen soll. Die Sortierung richte sich nach den unterschiedlichen Wünschen der Kunden, sagt Maiman. Einige Restaurants bestellten Fische von 700g bis 1 kg, andere wollten Makrelen von mehr als 2 kg Gewicht. Aktuell hat Kingfish Zeeland neue Maschinen für die Filetierung und Sortierung installiert. Die Hauptmärkte für die Gelbschwanzmakrele seien neben Deutschland die USA, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Spanien, Belgien, die Schweiz und Italien.
Drei Monate nach Beginn der diesjährigen Lachsfangsaison in Alaska wurden bislang 105 Mio. Fische gefangen, teilen das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) und die McDowell Group Ende August mit. Das sei "fast genausoviel" wie im Jahre 2016, bleibe aber hinter den Erwartungen zurück, schreibt der Ökonom Garrett Evridge in einem Update. Die Fänge beim Buckellachs (Pink) liegen zwar 4% höher als im Jahre 2016, sind jedoch niedriger als in Durchschnittsjahren. Im Südosten liegen die Fänge sogar 67% unter einer typischen Jahresernte. Die Keta-Wildlachsmenge liegt ein Drittel unter dem Ergebnis von 2017 und 10% niedriger als der Fünf-Jahres-Durchschnitt. In der Region Arctic-Yukon-Kuskokwim hingegen würden die Erträge die Erwartungen übertreffen, schreibt Evridge. Beim Silberlachs (Coho) bedeuten 2,3 Mio. Fische ein Viertel weniger als im Fünf-Jahres-Schnitt. Die Fänge beim Königslachs (Chinook) hingegen liegen fast auf dem 2017er Niveau mit einem Minus von 3%. Beim Sockeye-Wildlachs schließlich entsprechen 49.580 Mio. Lachse einem Minus von 7% gegenüber 2017.
Optimar, norwegischer Lieferant von Verarbeitungstechnologie, entwickelt eine Linie für das automatische Sortieren und Filetieren von Weißfisch an Bord eines Fangschiffes, meldet IntraFish. In Norwegen gibt es derzeit acht Fangschiffe, die Weißfisch an Bord filetieren. Mehrere andere Schiffe haben eine entsprechende Lizenz, die sie jedoch nicht nutzen, weil es profitabler ist, an Bord Fisch nur ausgenommen ohne Kopf (H&G) zu produzieren. Diese Verarbeitung sei unproblematischer und benötige weniger Personal. Eine automatisierte Filetproduktion würde jedoch die Gewinnmarge erhöhen. Binnen zwei Jahren will Optimar einen Prototyp vorstellen. Erik Westre, Leiter Forschung und Entwicklung bei Optimar, beschreibt die Problemstellung: "Ein separates Kontrollsystem muss erkennen, wo sich das Filet befindet, zu welcher Gewichtsklasse es gehört und in welchen Karton es soll. Dafür brauchen wir ein Robotersystem, das das Filet greift und dorthin packt, wo es hin soll. Das ist ein kompliziertes Verfahren." Denn Westre betont: "Die Dinge werden kompliziert, wenn sie an Bord eines Fangschiffes geschehen." Der Fonds für Fischerei- und Aquakultur-Industrie-Forschung (FHF) unterstützt das Projekt mit 1,3 Mio. Euro.