Die Fischmanufaktur Deutsche See hat ihren Kohlendioxidausstoß am Standort Bremerhaven in den letzten fünf Jahren um über 20 Prozent gesenkt. Hierfür zeichnete Bremens Umweltsenator Dr. Joachim Lohse (Bündnis 90/Die Grünen) den "Marktführer für Fisch und Meerestiere" Ende April als "Klimaschutzbetrieb CO2-20" 2015 aus und machte sich bei einem Betriebsrundgang selbst ein Bild von der Vielzahl umgesetzter Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. So besteht die Fahrzeugflotte aus emissionsarmen Lkw, deren Kühlaufbauten besonders sparsam sind. Um Verpackungsmüll weitgehend zu vermeiden, hat Deutsche See eine Frischfisch-Mehrwegkiste entwickelt, die sie Lieferanten und Kunden als Transportmittel auf Pfandbasis anbietet. Die größten CO2-Einsparerfolge werden durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine Photovoltaikanlage erzielt. Auch die Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen, energieeffizienter Kältetechnik und moderner LED-Beleuchtung sowie die Umstellung der Prozesse von Dampf auf Erdgas steigern die Energieeffizienz. Strom- und Wasserverbräuche werden online über ein Betriebsdatenerfassungssystem kontrolliert. Die Investitionen in den betrieblichen Umweltschutz rentierten sich auch wirtschaftlich, sagt Knud Vormschlag, Energiemanager bei Deutsche See.
Seit Anfang März sind die Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste wieder auf Fangfahrt. "Wenn es das Wetter zulässt, dann sind die Fänge deutlich besser als im gleichen Zeitraum des Vorjahres", sagt Claus Ubl, Sprecher des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV). Denn die erste Jahreshälfte 2014 sei für die Fischer eine der schlechtesten der letzten Jahre gewesen. Die Preise waren auskömmlich, aber die Mengen fehlten. Erst im Herbst seien die Fänge deutlich besser geworden. Die guten Herbstfänge 2014 sind der Grund dafür, dass trotz guter Nachfrage noch Lagerbestände vorhanden sind. "Dadurch werden derzeit auf den Auktionen nur Preise von etwa 3,- Euro je Kilogramm erzielt", teilte Ubl Mitte April mit, "für die Verbraucher ist das Krabbenfleisch zur Zeit sehr preisgünstig." Aktuell (Stand: 6. Mai) bewegen sich die Preise je 100g zwischen 2,79 Euro (Aldi Süd) und 4,49 Euro (Krabben-Bremer, in Dorum geschält). In Deutschland gibt es etwas mehr als 200 Krabbenkutter, die zusammen im Schnitt pro Jahr 12.000 bis 14.000 Tonnen Nordseekrabben fangen.
Die Anteilseigner von Nireus, griechischer Produzent von Dorade und Wolfsbarsch, haben einer Umstrukturierung zugestimmt, die eine Übernahme von 75 % der Anteile durch Gläubigerbanken vorsieht, schreibt IntraFish. Die Restruktierung, die zum 31. Oktober abgeschlossen sein soll, sieht die Neuemission von 195.333.333 Aktien zu 0,30 Euro - in toto 58,6 Mio. Euro - vor, die sämtlich von den Banken gehalten werden. Der Vorstand unter Vorsitz von Aristides Belles wird von sieben auf neun Mitglieder erweitert, Nireus-CEO wird der bisherige stellv. CEO Anthony Chachlakis. Ende 2015 werde Griechenlands Aquakultursektor weniger, aber gesündere Unternehmen besitzen, kommentiert die Athener Zeitung Kathimerini.
Auf der am 1. Mai in Mailand (Italien) eröffneten Expo 2015 wird auch der "Tomatenfisch" des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) vorgestellt. Denn das mehrfach preisgekrönte "ASTAF-PRO" (Aquaponik-System zur emissionsfreien Tomaten- und Fisch-Produktion") ist ein neuer Lösungsansatz für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion, die zum Expo-Leitthema "Feeding the Planet, Energy for Life" passt. Im Tomatenfisch-Forschungscontainer im Deutschen Pavillon steht eine kleine Modellanlage, die das Funktionsprinzip veranschaulicht. Eine Mediastation und eine Pinnwand informieren über die Pilotanlage.
Thailands Fischereiministerium wird sein neues Hafenkontrollsystem zur Bekämpfung illegaler Fischerei ab morgen über sämtliche 22 Küstenprovinzen des Landes ausdehnen, meldet IntraFish. Die Betreiber von Fangschiffen größer als 30 Tonnen sind ab dem 6. Mai verpflichtet, bei der Hafenbehörde 24 Stunden vor dem Ein- oder Auslaufen in den bzw. aus dem Hafen Detailinformationen zum Schiff zu liefern, darunter Schiffslizenz, Fischereiausrüstung sowie die Identitäten sämtlicher Besatzungsmitglieder. Im April war das neue "Port in-Port out system" schon in den südthailändischen Provinzen Chumphon, Ranong, Songkhla und Phuket versuchsweise gestartet, und zwar mit "zufriedenstellenden Ergebnissen".
Im hessischen Oberursel (Hochtaunuskreis) hat zum Jahresbeginn mit dem "Marinus" ein neues Fischrestaurant mit angeschlossener Frischfischtheke eröffnet. Betrieben wird das Geschäft in der Vorstadt 25 von Geschäftsführer Nurettin Kilic und Inhaber Recep Aktas, der auch kocht. "Mit einem großen Wandbild, dunklen Möbeln und dem einladenden Thekenbereich ist der mediterrane Einschlag klar zu sehen", heißt es in einer Anzeige des "Marinus". Mediterran geprägt ist auch die Speisekarte, deren Gerichte frisch zubereitet werden: Forelle im Gemüsebett in Terracotta gebacken oder Wildkräutersalat mit Granatapfeldressing, wahlweise mit gebackenem Ziegenkäse oder Gambas. Die Fischsuppe aus verschiedenen Mittelmeerfischen entsteht nach einem Hausrezept von Recep Aktas. Eine wechselnde Mittagstisch-Karte und ein Wochenend-Angebot ergänzen die feste Karte. In der Auslage bietet das "Marinus" auch frischen Zander, Lachs, Skrei, Makrelen und Thunfisch, Austern, Gambas und Tintenfisch oder schottischen Räucherlachs. Nicht Vorhandenes kann individuell bestellt werden. Der Frischfischverkauf hat sechs, das Restaurant sieben Tage die Woche geöffnet: www.Marinus-fisch.de.
Visvaldas Matijosaitis (*1957), einer der beiden Gründer der Viciunai-Gruppe, hat sich aus dem operativen Geschäft des litauischen Surimi-Produzenten zurückgezogen, um in die Politik zu gehen. Seit diesem Jahr ist Matijosaitis Bürgermeister von Kaunas, der zweitgrößten Stadt der Landes, wo Viciunai seinen Hauptsitz hat. Präsident der Gruppe, die 2014 mehr als 500 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftete, ist jetzt sein ältester Sohn Sarunas, teilte Dirk Belmans, Geschäftsführer der belgischen Viciunai-Tochter, auf der Seafood Expo (SEG) in Brüssel den Undercurrent News mit. Dessen Bruder Dainius leitet Verkauf und Marketing, während Tomas Skierus, Sohn von Viciunai-Gründer Liudas Skierus, für den Einkauf verantwortlich ist.
Die Mitglieder der Weltorganisation der Thunfisch-Ringwadenfänger (WTPO) und einige kooperierende Nicht-Mitglieder haben sich darauf geeinigt, vom 15. Mai bis zum 31. Dezember 2015 ihre Fischerei um 35 Prozent zu reduzieren, teilt das Portal Atuna heute mit. Die Vereinbarung erstrecke sich auf den westlichen und zentralen Pazifik, den Atlantischen sowie den Indischen Ozean. Ausgenommen seien die Fangflotten im östlichen Pazifischen Ozean, da die dortige Fischerei zum 29. Juli 2015 geschlossen werde. Im Juli will die WTPO die Wirksamkeit der Maßnahme bewerten und für den Fall keiner messbaren Besserung die gesamte Fischerei für die Dauer von 30 Tagen einstellen.
Alle führenden australischen Markenhersteller von Thunfisch-Konserven wollen spätestens bis 2016 auf Fisch verzichten, der unter Einsatz so genannter "Fischsammler" (engl. FADs = fish aggregating devices) gefangen wurde, schreibt IntraFish. Nach Angaben von Greenpeace gehören dazu etwa Coles, Woolworths, Aldi, John West, IGA, Sirena und Greenseas. Einige verzichten bereits auf Thun, bei dessen Fischerei FADs verwendet werden, die meisten wollen dieses Vorhaben bis Ende 2015 umsetzen, Aldi bis 2016. Die Australier konsumieren im Jahr 40.000 t Dosen-Thunfisch, der vor allem aus dem Pazifik stamme. Dort werden jährlich über 2,5 Mio. t Thun gefischt, mehr als 70% der weltweiten Thunfischfänge.
Seit dem 1. April gelten für unabhängige Restaurants im deutschsprachigen Raum vereinfachte Anforderungen für die Nutzung des MSC-Siegels auf der Speisekarte. Restaurants mit maximal drei Standorten, die zu keinem Franchise-Unternehmen gehören, müssen nicht länger eine MSC-Zertifizierung bei einem unabhängigen Zertifizierer beantragen, sondern lediglich eine erweiterte Lizenzvereinbarung mit dem Marine Stewardship Council International (MSCI) abschließen. Dasselbe gilt für die Nutzung des ASC-Logos durch Restaurants, denn der MSCI ist eine wirtschaftliche Ausgründung von MSC und ASC. "Die neuen Logonutzungsanforderungen für Restaurants vereinfachen die Kennzeichnung von MSC- und ASC-zertifiziertem Fisch und Meeresfrüchten auf Speisekarten erheblich - sowohl im Hinblick auf organisatorischen als auch finanziellen Aufwand", erklärt Emefa Attigah, Commercial Manager beim MSC Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der MSC unterstützt Restaurants mit Kommunikationsmaterialien und Marketingaktivitäten, außerdem dürfen die Lizenznehmer an der jährlichen MSC-Aktionswoche teilnehmen. Letztere findet in diesem Jahr vom 8. bis 14. Juni statt. Alle lizensierten Restaurants finden Sie auf der Seite www.msc.org/wo-kaufen/auswaerts-essen.