29.07.2010

USA: Pangasius-Importeur zur Zahlung von 64 Mio. US-Dollar verurteilt

Ein Seafood-Importeur aus dem US-Bundesstaat New Jersey ist wegen der betrügerischen Einfuhr von Pangasius zu einer Haftstrafe von 22 Monaten sowie zur Zahlung von 64 Mio. USD (49,2 Mio. €) verurteilt worden. Die Meldung über die für europäische Verhältnisse ungewöhlich schwere Strafe findet sich in mehreren US-Nachrichtenquellen. Thomas George (61), Gründer und früherer Geschäftsführer der Sterling Seafood Corp. in Cresskill/New Jersey, hatte zugegeben, zwischen Juni 2004 und Juni 2006 insgesamt 5.280 t Pangasius hypophthalmus aus Vietnam importiert zu haben. Er hatte die Ware jedoch vorsätzlich als Zackenbarsch (grouper) oder Seezunge (sole) deklariert, um Antidumping-Zölle zu umgehen, die US-Importeure seit Januar 2003 auf Pangasius aus Vietnam zahlen müssen. US-Distriktrichter Faith Hochberg verurteilte den Händler außerdem zur Zahlung von 50.000 USD (38.500,- €) an die National Fish and Wildlife Foundation.
Länderreport Länderreport
29.07.2010

Irland: Polyvalente Makrelenfischerei erhält MSC-Zertifizierung

Die Irish Pelagic Sustainability Association (IPSA) hat für ihre Makrelenfischerei nach erfolgreicher 19-monatiger Überprüfung eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Damit dürfen gemäß den MSC-Statuten nicht nur die Fänge der im Oktober beginnenden neuen Saison unter dem blauen Logo für nachhaltiges Management und ökologische Unbedenklichkeit vermarktet werden, sondern auch gefrorene Makrelen der vergangenen Fangsaison. Eibhlin O’Sullivan, Geschäftsführerin der Irish South & West Fish Producers Organisation, begrüßte die Zertifizierung, da Makrele eine wichtige Spezies für die Irische Polyvalente Flotte sei. Polyvalent bedeutet, dass die Schiffe ihre Fischerei in Abhängigkeit von Bestands- und Marktsituation betreiben. Unter dem Dach der IPSA befischen insgesamt 20 Schiffe mit pelagischen Schleppnetzen eine Fangquote von derzeit 6.000 Tonnen. Ein sog. Umweltmanagement-System (Environmental Management System – EMS) an Bord hat in den vergangenen Jahren für geringe Beifangquoten gesorgt. Die Makrelen werden in Europa, Russland und Afrika vermarktet. Toby Middleton, Regionalmanager des MSC, ist angesichts des großen Interesses an zertifizierter Makrele in Europa überzeugt, dass sich die Zertifizierung für die Fischerei auszahlen werde.
29.07.2010

USA: Neue Studie schürt Debatte über Pangasius-Qualität

Der Verzehr von belastetem Pangasius aus Vietnam könne „ernsthafte langfristige Folgen für die menschliche Gesundheit“ mit sich bringen, heißt es in einem jüngst veröffentlichten Bericht des US-amerikanischen Exponent Inc’s Center for Chemical Regulation and Food Safety. Doch ein zahlender Auftraggeber dieser kritischen Studie ist die Interessenvertretung der US-amerikanischen Welszüchter (Catfish Farmers of America). Insofern bezeichnet der Handelsverband der US-Fischwirtschaft, das National Fisheries Institute (NFI), die Veröffentlichung als „zentralen Teil einer Wettbewerbskampagne“. In seiner Kritik des Berichts hebt das NFI auf mehrere angesprochene Punkte ab.
TK-Report TK-Report
29.07.2010

Frankreich: Intermarché nimmt neue Fischverarbeitung in Betrieb

Die französische Supermarktkette Intermarché hat im Fischereihafen Boulogne-sur-Mer zum 15. Juli eine neue, für 10 Mio. € errichtete Fischverarbeitung in Betrieb genommen, meldet IntraFish. Die Fabrik fasst auf 6.500 Quadratmetern Aktivitäten zusammen, die bisher auf vier Betriebe in Boulogne verteilt waren. Eigentümer ist Capitaine Houat, ein Seafood-Verarbeiter von Intermarché. Die Jahreskapazität des Betriebes beläuft sich zunächst auf 4.500 t und soll auf 5.500 t gesteigert werden, kündigte Thierry Barbier an, Leiter Seafood bei dem LEH-Filialisten. Zu 50 Prozent werde man sich mit der Filetierung von Frischlachs beschäftigen, erklärte Betriebsleiter Philippe Gall gegenüber der örtlichen Presse. Lachs und Garnelen machten 40 Prozent des Seafood-Umsatzes bei Intermarché aus. Allerdings wolle man auch die wachsende Nachfrage nach Fertiggerichten bedienen und diese Produktionsschiene entsprechend ausbauen. Capitaine Houat (Jahresumsatz: 140 Mio. €) kauft und verarbeitet das Intermarché-Seafood, der Vertrieb liegt in Händen der Intermarché-Tochter La Scamer. Außerdem unterhält Intermarché mit Scapeche eine eigene Fangflotte - die größte Frankreichs -, deren 16 Boote die Hälfte ihrer Anlandungen an Capitaine Houat verkaufen.
28.07.2010

Störkaviar: 2010 wieder Quote für Beluga

Fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres haben sich für dieses Jahr wieder auf eine Quote für Kaviar vom Beluga-Stör geeinigt, teilt Fish Information & Services (FIS) mit. Im vergangenen Jahr war der Handel mit der hochpreisigen Delikatesse gestoppt worden, weil sich die Erzeugerländer auf keine Quote einigen konnten. In Teheran vereinbarten die fünf Staaten eine Gesamtquote von drei Tonnen, die sich folgendermaßen aufteilt: 1.500 kg für Kasachstan, 800 kg für den Iran, 700 kg für Russland sowie Null-Quoten für Aserbaidschan und Turkmenistan. Die Fangmengen gelten bis zum 28. Februar 2011, heißt es in einer Mitteilung der UN-Organisation CITES, des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (Washingtoner Artenschutzabkommen). Der meiste derzeit gehandelte Beluga-Störkaviar stammt aus Farmen und kostet etwa halb soviel wie jener aus Wildfang.
28.07.2010

Mexiko: Isländer kaufen größte Thunfischfarm

Eine neue Holding der isländischen Seafood-Gruppe Atlantis hat die größte mexikanische Thunfischfarm übernommen, meldet IntraFish. Die Baja Aquafarms in Baja California, dem nordwestlichsten Bundesstaat Mexikos, fängt und mästet pazifischen Roten Thun insbesondere für den japanischen Sushi- und Sashimi-Markt. Allerdings wolle man auch auf die Märkte USA und Kanada, sagte Atlantis-Mitgründer und -Geschäftsführer Oli Valur Steindorsson. Mit Erwerb der mexikanischen Zucht verdoppelt sich Atlantis’ Thunproduktion: den Isländern gehört auch die kroatische Farm Kali Tuna in der Adria.
27.07.2010

Island: Kabeljau-Quote wird leicht angehoben

Island hat seine Kabeljau-Fangquote für die kommende Saison um 6 Prozent oder 10.000 t auf 160.000 t angehoben, teilt das Portal IntraFish mit. Auch beim Grönländischen Heilbutt dürfen mit 13.000 t ab September 1.000 t mehr gefischt werden. Doch die meisten Quoten, die Islands Fischereiministerium Ende Juli bekanntgab, liegen niedriger als in der laufenden, zum 31. August endenden Fangsaison. So wird die Quote für Schellfisch von 63.000 t auf 50.000 t gesenkt – ein Minus von 20 Prozent, die Rotbarsch-Quote fällt von 50.000 t auf 40.000 t, während die Seelachs-TAC unverändert bei 50.000 t liegt und auch die Seeteufel-TAC mit 2.500 t stabil bleibt. Reduziert wurden auf Empfehlung der Wissenschaft auch die zulässigen Fangmengen für Plattfische, die Kaisergrant-Quote sinkt um 100 t auf 2.100 t. Für die Fischerei auf Tiefseegarnelen wird es in der nächsten Fangsaison keine Quote geben. Hintergrund: seit einem Jahrzehnt wird die Shrimp-Quote alljährlich bei weitem nicht ausgefischt. Diese freie Fischerei ist zunächst auf ein Jahr beschränkt.
27.07.2010

Norwegen: Austevoll kauft Norway Pelagic-Anteile

Austevoll Seafood, eines der größten norwegischen Fischfangunternehmen, hat für 36,9 Mio. € weitere 32 Prozent von Norway Pelagic übernommen, einer Domstein-Tochter. Damit gehören Austevoll jetzt 37 Prozent des Schwarmfisch-Verarbeiters, schreibt IntraFish. Domstein trennt sich sukzessive von seiner schwächsten Abteilung. Norway Pelagic notierte aufgrund der schlechten Heringspreise im ersten Quartal 2010 ernsthafte Gewinneinbrüche. Austevoll hält das Unternehmen jedoch für gesund und sieht hier ein „großes Zukunftspotential“.
26.07.2010

Island: Erfolgreiche Kaisergranat-Saison

Isländische Fischer haben bislang knapp drei Viertel ihrer Fangquote für Kaisergranat von insgesamt 2.200 t ausgefischt, schreibt die Iceland Review. Die Verarbeiter sind zufrieden, die Preise für großen Nephrops norvegicus seien höher als im Vorjahr. Der Geschäftsführer von Vinnslustödin auf den Westman Islands, Sigurgeir Brynjar Kristgeirsson, erklärte, die Durchschnittsgröße der Tiere sei gestiegen - ein Hinweis auf ein Wachstum des Bestandes. Auch Olafur Marteinsson, Geschäftsführer von Rammi, ebenfalls auf den Westman Islands, zeigte sich zufrieden. Großen Kaisergranat verkaufen die Isländer als ganze Tiere vor allem nach Spanien und Italien, während die Schwänze kleinerer Nephrops-Exemplare Abnehmer in Kanada und den USA finden.
26.07.2010

Hamburg: Werner Schloh ist tot

Der Hamburger Fischhändler Werner Schloh ist tot. Er starb am Montag vor einer Woche im Alter von 60 Jahren. Das teilte der Verband des Lebensmittel-Einzelhandels Hamburg, dessen Vorstandsvorsitzender Schloh seit 2008 war, am Freitag mit. „Er war bis zuletzt für den Verband tätig und hat ihn mit Rat und Tat unterstützt. Für seinen Einsatz und sein Engagement schulden wir ihm großen Dank und Anerkennung“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.
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