Die Lehranstalt für Fischerei im fränkischen Aufseß hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten einen hervorragenden Ruf als Kompetenzzentrum in Fragen rund um den Fisch erworben. Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens würdigte Oberfrankens Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler die Einrichtung als „Dienstleister für Teichwirtschaft und Fischerei in Oberfranken“. Bei einem Festakt wurden die bisherigen örtlichen Leiter der Lehranstalt geehrt - die Fischwirtschaftsmeister Karl-Peter Schwegel, Manfred Popp sowie Ronny Seyfried, Leiter seit 2007. Dem Engagement der Mitarbeiter und ihrer qualifizierten Arbeit sei es zu verdanken, dass die Lehranstalt für Fischerei Aufseß „heute unverzichtbar“ ist. In Zusammenarbeit mit Universitäten bearbeiten und erforschen die Mitarbeiter Fragen des Gewässerschutzes und der Gewässerökologie, der Genetik von Fischarten, zur biologischen Durchgängigkeit und zur Verschlammung von Fließgewässern. Die Artenvielfalt an Teichen und anderen Gewässern ist ebenso Gegenstand ihrer Forschung wie die Lebensansprüche einzelner Fischarten. Fremde Fischarten werden erfasst und deren Wirkung auf die heimischen Fischbestände untersucht. Als neuestes Projekt startet im Sommer die „Bachsafari“: hier können sich Schüler und Kindergartenkinder mit den Gewässerorganismen befassen, sie durch ein Mikroskop betrachten und bestimmen.
Bei Wolfsbarsch und Dorade aus dem Mittelmeer sei in puncto Angebot, Nachfrage und Preisen gegenwärtig ein ähnlicher Trend wie beim Zuchtlachs zu beobachten, heißt es in dem Portal IntraFish. „Verkaufsmengen und Konsum sind bis Anfang 2010 gestiegen, während der Futtermittelverkauf seit 15 Monaten stagniert bzw. leicht rückläufig ist“, hat der norwegische Analyst Ragnar Nystoyl von Kontali Analyse beobachtet. Der griechische Züchter Nireus, größter Produzent von Wolfsbarsch und Dorade weltweit, notiert in einem aktuellen Marktbericht die höchsten Preise seit 2009. Demnach kostet Dorade derzeit 5,50 €/kg im Vergleich zu 5,- € im selben Zeitraum des Vorjahres. 2009 ging der Preis sogar auf bis zu 3,75 €/kg zurück. Für die Züchter ebenfalls positiv ist die Preisentwicklung beim Wolfsbarsch, der momentan 7,- €/kg kostet gegenüber 5,75 €/kg vor einem Jahr. Dem Nireus-Bericht zufolge lässt die Nachfrage schon nach. Auf dem zentralen spanischen Fischmarkt Merca Madrid wurden im April 400 t Dorade (4/2009: 600 t) und 230 t Wolfsbarsch (4/2009: 300 t) verkauft. Kontali rechnet damit, dass dieser Trend das Jahr über anhält. Für die Mittelmeerregion wird für 2010 eine Produktion von 119.000 t Wolfsbarsch prognostiziert - ein Rückgang um 9 Prozent gegenüber 2009 – sowie von 131.100 t Dorade, was einem Minus von sogar 37 Prozent entspräche.
Der weltgrößte Lachsverarbeiter Morpol hat am vergangenen Mittwoch die Listung an der Börse im norwegischen Oslo beantragt, meldet Wallstreet Online. Über den Antrag werde der Vorstand voraussichtlich am 16. Juni entscheiden. Als gemeinsame Konsortialführer habe Morpol Analysten von DnB NOR Markets, Pareto Securities und ABG Sundal Collier beauftragt. „Eine Notierung an der Osloer Börse wird dem Unternehmen eine Fortsetzung seines Wachstumskurses ermöglichen – durch Akquisitionen ebenso wie organisch“, kommentierte Morpol-Geschäftsführer Jerzy Malek den Schritt. Morpol verarbeitet und handelt Lachs, zuletzt für insgesamt 340 Mio. € (2009). In acht Ländern arbeiten mehr als 3.000 Menschen für das Unternehmen, das seinen Hauptsitz an der polnischen Ostseeküste in Ustka hat.
Der Heringsverarbeiter Friesenkrone bietet seinen Kronen-Matjes jetzt auch in einer salzreduzierten Variante, teilt der Hersteller aus Marne (Dithmarschen/Schleswig-Holstein) mit. „Eine Anpassung im Herstellungsverfahren ermöglicht es, für die Reifebäder gerade nur so viel Salz einzusetzen, um den typischen Matjesgeschmack zu erzielen“, heißt es in einer Mitteilung von Friesenkrone. Trotz eines um 30 Prozent reduzierten Salzgehalts sei die Haltbarkeit die gleiche geblieben. Der weniger intensive Salzgeschmack eröffne hingegen zusätzlich geschmackliche Kombinationsmöglichkeiten: von Matjesfilets in leichter Kokossauce bis hin zu feurig-scharfem Matjes a la Mexicana ist mit dem salzmilden Kronen-Matjes alles denkbar. Mit der Rezeptur-Anpassung entspricht Friesenkrone dem Trend zu einem bewussteren Umgang mit dem täglichen Salzkonsum. Nach Einschätzung von Ärzten und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist der Salzkonsum in Deutschland deutlich zu hoch. Zu viel Salz kann ein Gesundheitsrisiko sein, insbesondere für Menschen mit Bluthochdruck.
Das Europaparlament hat am Mittwoch einen Entwurf der EU-Kommission abgelehnt, mit dem das Enzym Thrombin als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen werden sollte. Thrombin und ähnliche Enzyme wie Transglutaminase werden bereits als technisches Hilfsmittel eingesetzt, um Fleischteile miteinander zu verbinden. Es kann auch für Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte verwendet werden, einige Lachsverarbeiter sollen es schon eingesetzt haben. Thrombin wird aus tierischem Blutplasma, aus Thrombin-Fibrinogen von Rindern oder Schweinen gewonnen. Im Endprodukt ist das Enzym nur in sehr geringen Mengen oder gar nicht nachweisbar. Schon vor fünf Jahren hatte das Wissenschaftliche Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe und Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung gekommen, im Auftrag der EU-Kommission ein Gutachten zu dem Enzympräparat erstellt. Das Fazit der Wissenschaftler: als Lebensmittelzusatzstoff zur Rekonstitution von Lebensmitteln werfe Thrombin keine gesundheitlichen Bedenken auf. Insbesondere Sozialdemokraten und Grüne stimmten jedoch gegen die Zulassung, weil das Zusammenkleben von Fleischteilen „eine klare Täuschung der Verbraucher“ sei. Der Sprecher des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Steffen Küßner, wertete die Entscheidung als „wichtiges Signal an die Hersteller, künftig auf solche Enzyme zu verzichten“.
Die Veranstaltungen zum „Europäischen Tag der Meere“ haben in Cuxhaven nur wenige Besucher angezogen, bedauern die Cuxhavener Nachrichten. Seit 2007 wird der Tag europaweit jeweils am 20. Mai gefeiert. Europas Küstenlinie ist immerhin 70.000 Kilometer lang, 22 der 27 EU-Mitgliedsländer sind Küstenländer und an den europäischen Küsten werden schätzungsweise 40 Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) als Schirmherr des Cuxhavener Rahmenprogramms äußerte in einem Grußwort, dass „alles, was mit Wasser zu tun hat, nicht die ihm zustehende Bedeutung und Aufmerksamkeit findet“. Im Allgemeinen nehmen wir das Meer zu wenig wahr. Er plädierte dafür, Nutzung und Schonung des Meeres in Einklang zu bringen. Cuxhavens Oberbürgermeister Anro Stabbert zeigte sich der Überzeugung, dass „ein Ausgleich zwischen ökonomisch Sinnvollem und ökologisch Vertretbarem möglich sei“. Einer von mehreren Fachvorträgen auf der folgenden Tagung sei stellvertretend erwähnt. Nicklas Amelin von der EU-Generaldirektion Maritime Angelegenheiten und Fischerei stellte die Grundzüge einer „Integrierten Meerespolitik für Europa“ vor.
Die Lachsexporte von den Färöer Inseln sind im ersten Quartal 2010 auf der Basis Menge um 33 Prozent zurückgegangen - von 11.198 t im ersten Quartal 2009 auf 7.476 t in den ersten drei Monaten 2010. Aufgrund des Preisanstiegs ist der Exportwert im genannten Zeitraum jedoch nur um sechs Prozent von 40,2 Mio. € auf 37.7 Mio. € gefallen, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf neueste Zahlen der färingischen Statistikbehörde Hagstova Foroya.
Der strenge Winter hat der Miesmuschel im Wattenmeer der Nordsee Vorteile gegenüber der Auster verschafft, schreibt die Norddeutsche Rundschau. Seit mehr als zehn Jahren wird die Miesmuschel von der ursprünglich für die Zucht eingeführten Pazifischen Auster verdrängt. Die milden Winter des vergangenen Jahrzehnts haben die Auster begünstigt, da sie sich bei hohen Wassertemperaturen besser vermehren kann, während Miesmuscheln kälteres Wasser bevorzugen. Nun sprechen Jungmuschel-Funde dafür, dass es besonders viele blaue Muscheln gebe, teilte Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer mit. Der Biologe schätzt, dass bis zu 50 Prozent der Pazifischen Austern den Winter nicht überstanden haben. Borcherding hofft, dass sich die Miesmuscheln auf die „freien Plätze“ setzen. Keine Probleme hat der Winter offensichtlich der Dittmeyer’s Austern-Compagnie beschert. Ihre Austern wurden aus dem Watt ins Winterlager geholt. „Wir können bis zu zwei Millionen Tiere in unserer Zuchtstation in 15 Becken lebend lagern“, sagt die Geschäftsführerin Bine Pöhner. Einige noch nicht marktreife Austern hätten den Winter im Watt ganz gut überstanden. Erhöht auf Eisengestängen liegend waren sie vor Eisschollen geschützt, die sie hätten zerdrücken können.
Der fast ausgestorbene Nordseeschnäpel soll künftig wieder in der Elbe siedeln. Rund 42.000 Jungfische sind am Dienstag bei Bleckede (Kreis Lüneburg) in Nebenarmen der Elbe ausgesetzt worden, zitiert die Nordsee-Zeitung einen Mitarbeiter der Biosphärenreservatsverwaltung. Der langgestreckte, silbrig glänzende Fisch, lat. Coregonus oxyrhynchus, aus der Familie der Renken kann mehr als 50 Zentimeter groß werden. Er hält sich die meiste Zeit im Wattenmeer der Nordsee auf. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts existierten große Populationen, die zum Laichen in die großen Flüsse wie Elbe und Weser bis weit ins Binnenland aufstiegen. Die Rote Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands führt den Nordseeschnäpel ebenso wie Sterlet und Stör in der Gefährdungskategorie „ausgestorben/verschollen“. Nur in der südjütländischen Vida in Dänemark existierte noch eine Population. Seit 1987 werden in Deutschland Wiederansiedlungsprogramme durchgeführt. Erste Aussetzungsprojekte an anderen Stellen der Elbe seien bereits erfolgreich gewesen. Die Finanzierung des 5.000 Euro teuren Artenschutzprojektes übernimmt das niedersächsische Umweltministerium.
Die ASEAN Shrimp Alliance (ASA), ein Zusammenschluss von zehn Shrimp-Produktionsländern in Asien, entwickelt gegenwärtig Produktionsstandards, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten, schreibt Fish Information & Services (FIS). Am Montag trafen sich in Bangkok Vertreter von sechs Mitgliedsländern - Burma, Kambodscha, Indonesien, Laos, Vietnam und Thailand; nicht vertreten waren die ebenfalls angeschlossenen Länder Brunei, die Philippinen, Malaysia und Singapur. Diskutiert wurde der Entwurf für eine Asean Shrimp Good Agricultural Practice (GAP). Die Asean Shrimp GAP-Standards sollen die Shrimp-Qualität und -Gesundheit regeln, Tiergesundheit und -Haltung, Umweltfragen sowie die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Garnelenzucht auf die Produktionsländer. Ein endgültiger Entwurf werde bei einem weiteren Treffen in Brunei Ende Juni erstellt, bevor die Standards Ende des Jahres in Kambodscha einer Ministerkonferenz vorgelegt werden.