15.01.2010

Island: Bislang zu wenig Lodde für eine Quotenvergabe

Forschungsschiffe des Isländischen Meeresforschungsinstituts haben in den ersten Januar-Tagen 355.000 t Laicherbiomasse der Lodde gefunden - zu wenig, um eine Fangquote zu vergeben. Hierfür seien mindestens 400.000 t nötig, meldet die Iceland Review unter Berufung auf das Morgunbladid. „Vor Ende Februar werden die Leute aber nicht unruhig“, kommentierte der Geschäftsführer des Fangunternehmens HB Grandi, Eggert B. Gudmundsson. Die Schiffe setzen ihre Suche fort. Für die Fischwirtschaft steht einiges auf dem Spiel: 100.000 t Lodde besitzen einen Exportwert von mehr als 28 Mio. €. Denn derzeit seien die Preise für Capelin-Produkte hoch und der Wechselkurs der isländischen Krone günstig.
Länderreport Länderreport
14.01.2010

USA: Moody Marine befürwortet Alaska-Seelachs-Rezertifizierung

Am 14. Februar läuft die derzeitige MSC-Zertifizierung des Alaska-Seelachses aus. Es sieht jedoch so aus, als ob der gefragte Konsumfisch auch danach das blaue Label für nachhaltige Fischerei tragen darf: der Zertifizierer Moody Marine und ein Team von drei weiteren unabhängigen Experten habe sich für die Rezertifizierung der größten kommerziellen US-Fischerei ausgesprochen, schreibt das Portal IntraFish. Bis zum 12. Februar laufe allerdings noch die Periode, in der die Bewertung öffentlich zur Diskussion gestellt sei, heißt es von Seiten der Antragsteller, der Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP) und der At-sea Processors Association (APA). Zahlreiche Umweltschutz-NGOs argumentieren gegen die Zertifizierung: der Alaska-Seelachs sei überfischt und die Fischerei habe Probleme mit Beifängen. Die Fangquote für 2010 ist mit 813.000 t die niedrigste seit 30 Jahren. Dennoch urteilte Moody Marine, dass die Alaska-Pollack-Fischerei die drei zentralen MSC-Kriterien erfülle: Nachhaltigkeit der Fischbestände, Intaktheit des Ökosystems, in dem die Fischerei betrieben wird, und Effektivität des fischereilichen Managementsystems.
14.01.2010

Peru: TASA exportiert Rekordmenge an Fischmehl

Der peruanische Fischmehl-Produzent Tecnologica de Alimentos SA (TASA) hat in diesem Jahr 352.000 t Fischmehl produziert und bis auf 1.000 t alles exportiert. „Diese Produktions- und Exportmenge ist die weltweit größte seit 30 Jahren. Kein Seafood-Produzent hat diese Mengen“, behauptet TASA-Berater Humberto Speziani. Die Produktionsmenge liegt 27.000 t oder 8,3% über jener des Jahres 2008. Etwa 60% wird in asiatische Länder verschifft, vor allem nach China, Japan, Thailand und Vietnam. Dort werde gegenwärtig ein größerer Anteil an qualitativ hochwertigem Fischmehl (Qualitätsstufen ‚prime’ und ‚super prime’) nachgefragt. Der Tonnenpreis in diesem Marktsegment liege derzeit bei 1.600 USD (= 1.103 €), sagte Speziani. TASA verwendet vor allem Sardellen, deren Anlandemenge 2009 nach Angaben des Peruanischen Meeresforschungsinstituts (IMARPE) mit 5,8 Mio. t etwa 7% unter der Fangmenge 2008 lag. Die TASA-Geschäftsführung spiele momentan mit dem Gedanken, sich in der chilenischen Lachszucht-Industrie einzukaufen. „Das ist derzeit allerdings noch intern und wir haben noch kein chilenisches Unternehmen kontaktet“, schränkte Humberto Speziani ein.
TK-Report TK-Report
14.01.2010

USA: 50.000 US-Dollar Belohnung für Hinweise auf Lachs-Diebe

Die US-amerikanische MacKnight Food Group hat eine Belohnung in Höhe von 50.000 USD (= 34.000 €) ausgelobt für Hinweise, die zur Ergreifung von Dieben führen, die einen Lkw mit Räucherlachs im Großhandelswert von 124.000 € gestohlen haben, schreibt IntraFish. Firmengründer Jonathan Brown teilte mit, am frühen Mittwoch-Morgen sei in seine Räucherei in Miami eingebrochen worden. Die unbekannten Täter hatten einen Lkw des Räucherers benutzt, um mehr als 600 Kartons vorgeschnittenen Räucherlachs (von 40 und 45 Pfund Gewicht) zu stehlen. Dabei handele es sich um Räucherlachs unter den Marken MacKnight Traditional Smoked Salmon, Fjord Superior, Norwegian Dawn und Scottish Dawn. Die Premium-Produkte seien diese Woche frisch produziert worden.
13.01.2010

Dänemark: Vilsund-Muscheln sind MSC-zertifiziert

Die Miesmuscheln der Vilsund Muslinge Industrie und von Vilsund Trading dürfen seit dem 7. Januar 2010 das blaue Logo des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen, teilt Vilsund-Geschäftsführer Soeren Mattesen mit. Schon Anfang September hatte der unabhängige Zertifizierer Moody Marine in einem mehr als 100 Seiten umfassenden Bericht geurteilt, dass Vilsunds Miesmuschelfischerei im dänischen Limfjord den Prinzipien und Kriterien des MSC für eine nachhaltige Fischerei entspreche. Doch die dänische Umweltschutzorganisation Dansk Naturfredningsforening (DN) hatte Anfang Oktober Einspruch erhoben. Kurz vor Weihnachten hat die Vereinigung ihre Klage jedoch zurückgezogen. Von den 51 lizensierten Muschelfischern am nordjütländischen Limfjord liefern 27 an Vilsund. Für die Reinigung und Verarbeitung der Miesmuscheln unterhält das Unternehmen drei Betriebe. Nach der vollautomatischen Reinigung der Industrieware in einem eigenen Betrieb in Nykoebing Mors werden in einer Kocherei im Gewerbegebiet der Stadt jährlich 3.000 bis 5.000 t Muschelfleisch gekocht und iqf-gefrostet. In Loegstoer am Aggersund verpackt Vilsund per anno etwa 1.500 t frische Muscheln in vakuumierte Schalen, Jutesäcke und Netze. Zunächst bis 2015 dürfen die dunkelblauen Schalentiere jetzt unter dem MSC-Logo vermarktet werden.
13.01.2010

Chile: Erstes Projekt für Hochsee-Lachszucht

In Chile ist die erste Tief- bzw. Hochsee-Lachszucht in Vorbereitung, meldet IntraFish unter Verweis auf einen Bericht der Santiago Times. Eine Gruppe chilenischer Geschäftsleute aus dem Lachssektor will das Projekt mit Hilfe norwegischer Bankkredite in Höhe von zunächst 27,6 Mio. € (40 Mio. USD) umsetzen. Weitere Geldmittel seien in Aussicht gestellt. Die chilenische Acuicola Tripanko will auf hoher See große Flöße verankern, unter denen Käfige aus Kupfergewebe aufgehängt werden. Der Komplex vor Punta Olleta (bei Quellon in Region X) – im Süden der chilenischen Insel Chiloe - könne sich auf mehr als 1.300 Hektar Wasserfläche erstrecken, sagten Unternehmenssprecher. Die Hochseekonstruktion sei vor allem eine Antwort auf die Gesundheitsprobleme, mit denen konventionelle küstennahe Lachszuchten in Chile zu kämpfen haben, erklärte Omar Güenul, Geschäftsführer von Acuicola Tripanko. Die Kupferkäfige und die exponierte Lage der Farm sollen verhindern, dass die Atlantischen Lachse mit Viren wie jenem Auslöser der Infektiösen Lachsanämie (ISA) befallen werden und sich damit die Sterblichkeit in den Farmen erhöht. Derzeit warte man auf Untersuchungsergebnisse eines staatlichen Bewertungssystems (SEIA), das die Auswirkungen des geplanten Projektes auf die Umwelt einschätzen solle. Ähnliche Systeme gebe es schon in Alaska, Kanada, Schottland und Norwegen, heißt es in der MercoPress.
13.01.2010

Büsum: Fischkutter ausgebrannt

Im Büsumer Hafen ist am 11. Januar ein an der Pier vertäuter niederländischer Fischkutter durch ein Feuer zerstört worden, meldet die Segeberger Zeitung. Ein Mitglied der an Bord schlafenden zweiköpfigen Besatzung war so rechtzeitig durch Brandgeruch geweckt worden, dass sich beide Männer retten konnten. Auslöser des Feuers war nach ersten Ermittlungen ein technischer Defekt an einem Ölofen im Maschinenraum. An dem in den 1960er Jahren gebauten 24 Meter langen Kutter entstand vermutlich wirtschaftlicher Totalschaden, nach Schätzungen der Wasserschutzpolizei Büsum in Höhe von mindestens 100.000 €.
12.01.2010

Norwegen exportierte 2009 soviel Lachs „wie noch nie“

Norwegen hat im vergangenen Jahr soviel Lachs und Lachsforelle exportiert wie noch nie, meldet IntraFish unter Verweis auf aktuelle Zahlen des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC). Norwegens Lachsexporte sind 2009 auf der Basis Wert um 708,9 Mio. € auf 2,9 Mrd. € gestiegen und die Exporte der Lachsforelle legten um 14,7 Mio. € auf 232,2 Mio. € zu. Norwegischer Lachs wird in 96 Länder weltweit ausgeführt. Der wichtigste Markt ist Frankreich, das 2009 Lachs für 476,7 Mio. € kaufte. Bedeutendster Wachstumsmarkt waren im vergangenen Jahr die USA, deren Einfuhrwert um 122,2 Mio. € oder 306 Prozent zulegte. Diese Verdreifachung ist auf die erheblich zurückgegangenen Lieferungen aus Chile zurückzuführen. Der Preis für ganzen Frischlachs lag durchschnittlich bei 3,75 €/kg - 0,46 €/kg höher als 2008. Im Vergleich zu 2008 exportierte Norwegen 56.831 t mehr Frischlachs. Die Ausfuhr von Lachsfilets kletterte um 74% auf den Wert von 550 Mio. €. Filets haben damit jetzt einen Anteil von 19% (2008: 13,7%). 27% der Filets wurden in die USA verkauft. Der Preis der Lachsforelle lag mit 3,75 €/kg gute 0,73 €/kg über dem Vorjahr. Allerdings fiel die Exportmenge um 12.393 t auf 61.317 t, die vor allem nach Russland (57%) und Japan (8%) gingen.
12.01.2010

Allergien: Fisch ist kein Tabu für allergiegefährdete Babys

Viele Babys erhielten in der Vergangenheit im ersten Lebensjahr vermeintlich allergenarme Kost zu essen. Dahinter steckte die Annahme, man könne „dem Feind“ aus dem Weg gehen, man könne Allergien vermeiden, indem man etwa auf Kuhmilch, Weizen oder Fisch verzichte. Inwischen habe sich das Denken geändert, schreibt das Nachrichten-Portal Proplanta. Zahlreiche Studien hätten ergeben, dass der Kontakt mit möglichen Allergenen im ersten Lebensjahr erwünscht sei - selbst bei den allergiegefährdeten Babys. Ab dem fünften Monat darf deswegen Schritt für Schritt, entsprechend den Bedürfnissen des Kindes neben Kuhmilch und Weizen auch Fisch eingeführt werden.
12.01.2010

Indonesien: Fischexporte für 2,3 Milliarden US-Dollar

Indonesien hat im vergangenen Jahr Fisch und Seafood im Wert von 2,3 Mrd. USD (1,595 Mrd. €) exportiert. Zum Vergleich: 2008 wurde Ware für 2,6 Mrd. USD verkauft, 2007 für 2,25 Mrd. USD. Für dieses Jahr verspricht sich Fischereiminister Fadel Muhammad ein Wachstum auf 2,9 Mrd. USD und spekuliert vor allem auf das Potential des Mittleren Ostens, schreibt The Jakarta Post. 2009 hatte Indonesien 8,7 Mio. t Fisch und Seafood produziert, in diesem Jahr sollen es 10,7 Mio. t werden. Der Fischereisektor hat einen Anteil von 3,12% oder 13,9 Mrd. USD am Bruttoinlandsprodukt des Landes.
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