Die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels sind mit dem wirtschaftlichen Ergebnis des Jahres 2010 insgesamt noch zufrieden, wenngleich nicht alle Sparten von der gesamtwirtschaftlich positiven Entwicklung im Jahr 2010 profitieren konnten. Das teilt der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels in seinem Jahresbericht mit. Danach ging der Umsatz mit Fisch, Krebs- und Weichtieren im Jahr 2010 um 2,1 Prozent auf 2,06 Mrd. Euro zurück. Auch die Produktionsmenge erreichte mit 497.685 Tonnen nicht das Niveau des Vorjahres (minus 1,6 Prozent). Der Produktionswert blieb wegen hoher Fischrohwarenpreise nahezu stabil und erreichte 1,82 Mrd. Euro (– 0,2%). Fisch und Meeresfrüchte wurden im Jahr 2010 von deutschen Haushalten im Wert von 2,69 Mrd. Euro (+2,0%) eingekauft. Der Durchschnittswert für Einkäufe privater Haushalte stieg um 0,7 Prozent.
Neun deutsche Muschelkutter lassen sich für die Ernte von Miesmuscheln (Mytilus edulis) nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten, teilt der MSC mit. Die Kutter sind der Erzeugerorganisation Schleswig-Holsteinischer Muschelzüchter angeschlossen. Acht der Fischereifahrzeuge ernten Miesmuscheln auf Kulturflächen im Gebiet des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, ein Wildmuschelkutter fischt in den Küstengewässern der Flensburger Innenförde außerhalb von Naturschutzgebieten. Bei der Besatz- und Konsummuschelfischerei wird Schleppnetzfischerei mit so genannten Dredgen betrieben. In der Fangsaison 2009 ernteten die Muschelkutter 1.501 Tonnen Konsummuscheln, die in den Nordseehäfen Hörnum auf Sylt und Dagebüll angelandet wurden. Der Großteil der Ernte gelangt nach Holland und wird von dort an Abnehmer in ganz Europa verkauft. Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Büros in Berlin, begrüßte den Antrag auf Zertifizierung insbesondere mit Blick auf die „wichtige Funktion“, die die Miesmuscheln „für das ökologische Gleichgewicht im marinen Ökosystem“ haben.
Lachs wird in Restaurants im Großraum der US-Stadt Seattle häufig falsch bezeichnet. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität von Washington Tacoma, schreibt das Portal IntraFish. Über einen Zeitraum von drei Jahren hatten Biologie-Studenten der Universität insgesamt 105 Lachsproben bei verschiedenen Restaurants der Gegend gezogen. Das Ergebnis sei für sie verblüffend gewesen: mehr als 38 Prozent der untersuchten Proben waren falsch deklariert, teilt die Juniorprofessorin Erica Cline mit. Häufigste Fehler: gefarmter Atlantischer Lachs wurde als Pazifischer Lachs aus Wildfang, Silberlachs (coho salmon) wurde als Königslachs (king salmon) angeboten. Im Rahmen der Studie wurde nicht untersucht, auf welcher Stufe der Handelskette die Falschangabe erstmals erfolgte. In den meisten Fällen soll es sich um Restaurant-Speisen gehandelt haben, bei denen Lachs nur eine Menükomponente von mehreren gewesen sei. Bei dreien von jenen Restaurants, die wiederholt getestet wurden, waren sämtliche Proben falsch etikettiert. Das Forscherteam überprüfte auch Filialisten wie Fred Meyer, Safeway, Albertsons, QFC und Thriftway. Dort wurde kein falsch deklarierter Fisch gefunden.
Die Fischerei-Genossenschaft Butjadingen eröffnet am Sonnabend, den 30. Juli, einen Fischladen in Oldenburg-Osternburg, kündigt die Nordwest-Zeitung an. Der neue Laden „Iss Fisch“ in den Räumen der ehemaligen Räucherkate von Enno Kramer an der Bremer Heerstraße soll vom Frischfisch einschließlich Nordseekrabben bis zum Räucherfisch seine Produkte zu den gleichen Preisen anbieten wie das bislang einzige Fischgeschäft der Genossenschaft am Stammsitz im Hafen Fedderwardersiel, sagt FG-Geschäftsführer Dennis Westphal.
Wissenschaftler des internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) haben vor einigen Tagen in Kopenhagen ihre Empfehlung für die Fangquoten des nächsten Jahres („ICES-Advice“) veröffentlicht. Die Quoten steigen auf breiter Front. Die Bestände der meisten Arten zeigen deutliche Erholungstendenzen.
Bei der Fischmanufaktur Deutsche See werden mehr als 200 Beschäftige ihre Arbeit verlieren. Darüber wurde die Belegschaft auf einer Betriebsversammlung in der vergangenen Woche informiert, schreibt die Nordsee-Zeitung. Deutsche See-Sprecher Andreas Kremer äußerte sich nicht zu Details, versprach jedoch: „Der Standort Bremerhaven wird profitieren. Es gab heute ein deutliches Bekenntnis zum Standort.“ Gerüchten zufolge sollen in Bremerhaven jedoch 37 Arbeitsplätze in der Verwaltung abgebaut werden. Auch der Logistik-Bereich sei betroffen. Die Produktion der Deutsche See-Tochter Beeck wird von Hamburg nach Bremerhaven verlagert. Bundesweit werde Deutsche See Niederlassungen schließen, darunter auch eine in der Stadt Bremen. Dem Vernehmen nach gehe es um 30 Arbeitsplätze in Bremen und um 110 in Hamburg. Der Verlust des Nordsee-Auftrags, der noch bis Anfang 2012 läuft, bedeutet nach Informationen der Lebensmittel-Zeitung für Deutsche See einen Umsatzverlust von 70 Mio. Euro.
Islands Fangquote für Kabeljau soll in den nächsten Jahren schrittweise erhöht werden. Für 2011 wird die Quote zunächst um 10 Prozent auf 177.000 Tonnen angehoben, schreibt das Portal IntraFish. In den kommenden Jahren könnte die TAC auf 200.000 Tonnen, dann auf 250.000 Tonnen steigen, schreibt das Isländische Institut für Meeresforschung (Hafro) in einem aktuellen Bericht. Allerdings müsse „für eine weitere Quotenanhebung die Rekrutierung des Bestandes auf das Level von vor 1985 steigen“, betonen die Wissenschaftler. Die Schellfisch-Quote liegt 2011 bei 40.000 Tonnen. Das entspricht einem Minus von 20 Prozent oder 50.000 Tonnen gegenüber der 2010er Quote, verglichen mit den Anlandungen 2010 sogar um 37 Prozent oder 64.000 Tonnen. Die Zielfischerei auf Heilbutt hat Islands Fischereiministerium in diesem Jahr untersagt, so dass wie schon 2010 nur eine Quote von 5.900 Kilogramm festgelegt wurde. Die Fangquote für Seelachs liegt bei 23,5 Tonnen und damit ein Prozent über dem Vorjahr.
Zehn Jahre lang führten Brigitte und Karlheinz Tetzke das Fischgeschäft Tetzke-Delikatessen in Bremen. Heute feiert das Ehepaar seine Goldene Hochzeit, meldet der Weser-Kurier. Der Kaufmann Karlheinz Tetzke hatte lange Jahre als Verkaufsfahrer gearbeitet, bevor er und seine Frau 1984 das Fischgeschäft in der Feldstraße 76 übernahmen und sich durch ihre Matjesspezialitäten einen Namen machten. Mitte der 1990er Jahre übergaben die Senioren das Geschäft an ihren jüngsten Sohn Tim Tetzke. Er führt außerdem ein weiteres Fischgeschäft in der Bremer Woltmershauser Straße 354. Die Tetzkes wohnen seit 17 Jahren in Thedinghausen, eine halbe Autostunde südöstlich von Bremen, bekennen aber beide: „Wenn’s geht, essen wir jeden Tag Fisch.“
Gleich zweimal konnte der Störzüchter Russian Sturgeon im Juni Minister in seiner Aquakulturanlage begrüßen, meldet der Nordkurier. Jeweils zu Arbeitsbesuchen kamen am 14. Juni Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) und am 16. Juni folgte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel gemeinsam mit Landtagsvizepräsidentin Renate Holznagel (CDU). In Begleitung des Demminer Bürgermeisters Ernst Wellmer (CDU) ließen sie sich von Geschäftsführer Detlef Dücker die Störzucht zeigen. Bei den anschließenden Gesprächen mit dem Eigentümer Hinrich Selivanov und dem geschäftsführenden Gesellschafter Andrey Bakulin sei es vor allem um Fördermöglichkeiten durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die EU gegangen, teilte Wellmer mit. Das Demminer Unternehmen solle größter Kaviarlieferant für Russland werden. Entsprechend werde ein Konzept für den weiteren Ausbau erarbeitet. Grundsätzliche Fördermöglichkeiten sehen die Politiker für entsprechende Investitionsvorhaben, für Marketing, Ausstellungen und Messebesuche. Die günstigere Gestaltung der Stromversorgung z. B. mittels Photovoltaikanlagen solle die Wirtschaftlichkeit der Zucht steigern. Hinrich Selivanov betreibt in Russland eine weitere Störzucht und Kaviarproduktion mit 55 Beschäftigten.
Im Hamburger Hotel Atlantic fand am 30. Juni und 1. Juli der 1. Fischwirtschaftsgipfel unter beachtlicher Beteiligung der Branche statt. 140 Teilnehmer waren der Einladung von FischMagazin gefolgt, sich unter der Schirmherrschaft des Hamburger Wirtschaftssenators Frank Horch im Rahmen eines hochkarätigen Vortrags- und Diskussionsprogramms auszutauschen. Außerdem zeichnete FischMagazin erneut vorbildliche Branchenunternehmen mit dem Seafood Star aus, dem Branchenpreis der Fischwirtschaft. Zwischen umfangreichen Informations- und Diskussionsveranstaltungen fanden die anwesenden Entscheider der Fischbranche nicht zuletzt auf der Abendveranstaltung mit Spezialitäten-Buffet viel Zeit für Kontakte.