11.05.2011

Deutsche See: Streiks an sechs Standorten

Bundesweit sind gestern Morgen etwa 300 Beschäftigte der Fischmanufaktur Deutsche See einem Protestaufruf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gefolgt und haben für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. In den frühen Morgenstunden beteiligten sich die kompletten Schichten der Manufakturen in Bremerhaven und Hamburg sowie der Niederlassungen Duisburg, Braunschweig, München und Bamberg. „Weitere Aktionen werden in den nächsten Tagen folgen“, kündigte Christian Wechselbaum an, Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG. Mit den Arbeitsniederlegungen protestierten die Beschäftigten für Erhöhungen ihrer Entgelte und gegen Einschnitte in den Tarifverträgen. Vorausgegangen waren monatelange Tarifverhandlungen, die in der vergangenen Woche von der NGG verläufig beendet wurden. Hintergrund seien Ankündigungen des Geschäftsführers Egbert Miebach, das Unternehmen auf Kosten der Beschäftigten umstrukturieren zu wollen. Wechselbaum äußerte die Hoffnung, „in den nächsten Wochen ohne weitere Eskalationen zu einer Einigung“ zu finden, betonte jedoch auch: „Die Beschäftigten haben jedenfalls schon jetzt gezeigt, dass sie bereit sind gemeinsam zu kämpfen.“
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11.05.2011

Island: Japan-Krise verschiebt Walfang-Saison

Der isländische Walfang wird in diesem Jahr nicht wie geplant im Juni beginnen, weil Japan, der Hauptmarkt für das Finnwalfleisch aus Island, derzeit nicht aufnahmebereit sei, schreibt die Icelandic Review. Kristjan Loftsson, Geschäftsführer des Walfang-Unternehmens Hvalur, erklärte gegenüber dem Morgunbladid, die Situation solle im Spätsommer oder Herbst erneut überdacht werden. Loftsson sei gerade von einer Japan-Reise zurückgekehrt, auf der er sich persönlich über die Zustände im Lande nach Tsunami und Kernreaktorkatastrophe informiert hatte. Dort sind schätzungsweise eine halbe Million Menschen obdachlos. Doch auch die nicht direkt von dem Unglück betroffenen Japaner zeigten sich solidarisch, gingen kaum aus, essen nicht in Restaurants, sondern vorwiegend zuhause. Die Betriebe dreier Unternehmen, die das Walfleisch von Hvalur bislang verarbeitet hatten, seien zerstört worden und benötigten neue Gebäude. Im vergangenen Jahr hatte die Walfang-Saison auf Island am 26. Juni begonnen, in diesem Jahr werde der Start frühestens Ende August oder erst im September erfolgen. Da Hvalur im Winter 15, im Sommer aber 150 Leute beschäftigt, sei die Aussetzung ein schwerer Schlag für die Gemeinde Akranes, kommentierte deren Bürgermeister Arni Muli Jonasson.
11.05.2011

Scallops: 50 Prozent teurer als 2010

Für Scallops aus Wildfang müssen derzeit etwa 50 Prozent mehr gezahlt werden als noch vor Jahresfrist, schreibt das Portal IntraFish. Hierfür gebe es mehrere Ursachen. Die Reduzierung der japanischen Scallop-Produktion durch den Tsunami vor zwei Monaten sei nur eine kurzfristige Erklärung, meint Joe Furtado, Vizepräsident der US-amerikanischen Eastern Fisheries. In der Folge werden China und Südkorea, die wichtigsten Käuferländer von japanischen Scallops, verstärkt auf US-Scallops ausweichen. Auch die Nachfrage aus Europa ist gestiegen. Dort wurden 2010 knapp 20 Prozent mehr Scallops konsumiert als noch vor fünf Jahren.
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10.05.2011

Bangladesch: Aquakultur-Sektor erfüllt zunehmend EU-Standards

Bangladesch hat in den letzten Monaten auf Beanstandungen der Europäischen Union reagiert und zahlreiche Mängel behoben, meldet Fish Information & Services (FIS). Zu diesem Schluss sind Vertreter des Lebensmittel- und Veterinäramtes der EU (FVO) gekommen, die das Land vom 24. März bis 1. April diesen Jahres besucht hatten. „Wir konnten Verbesserungen beim Rückstandskontrollsystem insbesondere in den Laboren registrieren,“ heißt es im FVO-Bericht zum Inspektionsbesuch, „im Gegensatz zu 2010 sind die analytischen Methoden, die für die Rückstandskontrolle bei Krustazeen und für die Tests vor der Ausfuhr verwendet werden, jetzt geeignet und zielführend.“ So konnte die EU ihre Liste von Empfehlungen von zwölf Punkten im vergangenen Jahr auf jetzt vier verringern. Auch das EU-Schnellwarnsystem (RASFF) spiegele die Verbesserungen: während Exporteure aus Bangladesch 2009 insgesamt 54 Mal auffällig wurden, gab es 2010 nur noch vier Vorkommnisse. Derzeit werde überlegt, ob demnächst nur noch 20 Prozent aller Shrimp-Sendungen aus dem südasiatischen Land untersucht werden sollen. Die EU ist Bangladeschs wichtigster Garnelenmarkt, der 2010 fast die Hälfte aller Shrimp-Ausfuhren aufnahm. Im letzten Finanzjahr (Juli 2010 bis März 2011) exportierte Bangladesch Shrimps im Wert von 470,53 Mio. USD (= 327,5 Mio. Euro).
10.05.2011

Deutsche See: Gewerkschaft NGG ruft für heute zu „Protesttagen“ auf

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten der Fischmanufaktur Deutsche See für heute zu Protesttagen vor den Betrieben aufgerufen. Hintergrund seien die ergebnislos beendeten Tarifverhandlungen und Drohungen des Geschäftsführers Egbert Miebach, „das Unternehmen auf Kosten der Beschäftigten umstrukturieren zu wollen“, schreibt NGG-Sekretär Christian Wechselbaum in einer Presse-Mitteilung. Wechselbaum fordert für die Beschäftigten „eine angemessene Entgelterhöhung“, da im vergangenen Geschäftsjahr „ein Rekordergebnis eingefahren“ worden sei. Bei einem Umsatz von rund 400 Mio. Euro hatte Deutsche See für 2010 nach Angaben in der Lebensmittelzeitung (LZ) ein „Absatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich“ bekanntgegeben, ohne Gewinnaussagen zu machen.
10.05.2011

Deutsche See Filmpreis 2011: Sieg mit „Fischbomben“

Deutsche See hat die Sieger ihres Filmpreises 2011 gekürt. Mit seinem Wettbewerbsfilm „Fischbomben“ überzeugte Macher Roman Hagenbrock die Jury: „Fischbomben“ aus zarter Forelle, frischen Kräutern, umwickelt mit knusprigem Speck, brutzeln auf dem Grill. Unterhaltsam und kreativ informiert Hagenbrock dabei über das Nahrungsmittel Fisch. Hagenbrock siegte in einem knappen Rennen. Denn die Jury aus Fisch-, Food- und Videoexperten zeigte sich beeindruckt von der Qualität der eingereichten Filme. Alle Teilnehmer hätten sich auf sehr hohem Niveau mit dem Thema Genuss aus dem Meer auseinandergesetzt. In die Endrunde schafften es jene zehn Videos, die am häufigsten angeschaut wurden und die meisten positiven Bewertungen der YouTube-User erhalten hatten. Der Erstplatzierte erhält Einblicke in die Fischmanufaktur von Deutsche See in Bremerhaven, mit Kuttertörn, Kräuter-Workshop und Outdoor-Cooking-Event. Der zweite Preis, ein Apple iPad, geht an Martin Hartmann. Er überzeugte die Juroren mit seinem Beitrag „fishoholic“. Alle Gewinner und Preise werden auf www.deutschesee.de bekannt gegeben.
09.05.2011

Chile: AquaChile erhofft sich 250 Mio. Euro von Börsengang

AquaChile, einer der größten chilenischen Lachszüchter, will in großem Maßstab weitere Lachsfarmen kaufen. Ein Börsengang soll das hierfür benötigte Kapital in Höhe von 350 bis 400 Mio. USD - 241,5 bis 276 Mio. Euro - liefern. Sollte der Verkauf von 387 Mio. Aktien oder einem Drittel des Unternehmens an der Börse von Santiago de Chile am 19. Mai erfolgreich sein, wäre es die größte Aktienerstimmission (IPO) in Chile seit 2005. AquaChile-Vorstandschef Victor Hugo Puchi rechne damit, dass sich die Zahl der Lachszüchter in Chile mittelfristig von derzeit 27 auf nur noch fünf bis sechs große Spieler reduzieren werde. Sein Unternehmen wolle 470 Mio. USD (324,3 Mio. Euro) investieren, um die eigene Lachsproduktion von 55.000 t im vergangenen Jahr bis 2016 auf 170.000 t zu verdreifachen. Außerdem solle die Tilapia-Produktion in den Farmen in Costa Rica und Panama in den kommenden fünf Jahren auf 40.000 t verdoppelt werden. Insbesondere in den USA steige die Nachfrage, da Tilapia traditionelle Arten wie etwa den Karpfen ablöse. Auch die Ausfuhr nach Europa solle forciert werden. Dort leide das Image des Fischs unter Billigimporten aus Asien, meint Puchi.
09.05.2011

Färöer: Trawler ‚Athena’ brennt

Der letzte Trawler des färingischen Fangunternehmens Thor, die ‚Athena’, brennt im Hafen von Hogaboli/Färöer, meldet das Portal IntraFish. Im Oktober vergangenen Jahres hatte der 105 Meter lange Trawler schon einmal mitten im Atlantik Feuer gefangen. Das Feuer gefährdet eventuell den Einsatz des Schiffs in der anstehenden Makrelenfangsaison. Ende April hatte Jogvan Martin Joensen, Projektentwicklungsmanager bei Thor, angekündigt, die Athena habe sich in diesem Jahr um eine Fangmenge von 25.000 t beworben.
06.05.2011

Krabbenfischer: Ende des Streiks in Sicht

Noch streiken die Krabbenfischer in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, doch erste Gespräche mit Politik und Handel stimmen die Fischer optimistisch. „Der Handel hat ein verbessertes Angebot vorgelegt, das aber noch weit von unserer Zielvorstellung entfernt ist und die bei der Fischerei entstehenden Kosten nicht decken würde. Deswegen werden wir weiter im Hafen liegen bleiben,“ teilt André Hamann vom Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer mit. Derzeit liege der Erzeugerpreis bei 1,57 Euro/Kilo, während die Fischer 3,- Euro fordern. Verständnis zeigten führende Politiker der beiden Bundesländer. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) hat erklärt, dass sein Land die Kosten für die Nachrüstung der elektronischen Logbücher für die 125 Krabbenkutter des Landes in Höhe von 375.000 Euro übernehmen werde. Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf wolle vorgesehene Auszahlungen vorziehen und, wie auch in Niedersachsen, Steuerstundungen prüfen. Außerdem sei von politischer Seite vorgeschlagen worden, mit Hilfe staatlicher Subventionen eine Zentralbesiebung zu finanzieren. Zum 12. Mai solle „der gesamte Handel“ zu Gesprächen nach Büsum eingeladen werden.
06.05.2011

Morpol: Gewinneinbruch trotz erheblicher Umsatzsteigerung

Morpol, weltgrößte Lachsräucherei, meldet für 2010 Umsätze in Höhe von 430 Mio. Euro - ein Plus auf der Basis Wert von 21,6 Prozent gegenüber Verkäufen von 353,65 Mio. Euro im Jahre 2009. Der Gewinn vor Steuern lag allerdings mit 13,7 Mio. Euro 72 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Ursache sind die zum Jahresende erheblich gestiegenen Rohwarenpreise für Lachs. Infolgedessen sind die im Frühjahr saisonal üblichen Entlassungen höher ausgefallen als im Vorjahr. Üblicherweise entläßt Morpol zu dieser Jahreszeit etwa 400 seiner insgesamt mehr als 3.000 Beschäftigten, zitiert das Portal IntraFish Finanzvorstand Steven Rafferty. In diesem Jahr seien es 550 gewesen. Allerdings hatte man zum Weihnachtsgeschäft 2010 auch mehr Saisonarbeitskräfte eingestellt.
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