Der Umzug des weltberühmten Fischmarktes Tsukiji in Tokio ist bis auf Weiteres auf Eis gelegt. "Der Fischmarkt ist derzeit für Tokio das, was für Berlin der Flughafen ist: ein milliardenteures Debakel", schrieb die Frankfurter Rundschau (FR) bereits im Februar diesen Jahres. Der Anlass: Tokios neue Gouverneurin Yuriko Koike hatte die Eröffnung der neuen Hallen im November 2016 kurzerhand abgesagt. Denn der Boden des neuen Standortes an der Bucht von Tokio ist derart mit giftigen Chemikalien belastet, dass er für den Handel mit Lebensmitteln grundsätzlich ungeeignet scheint. Die Belastung mit krebserregendem Benzol überschreite den Grenzwert um das 43.000-fache, hatten Proben ergeben, die lange vor Baubeginn gezogen worden waren. Auch Arsen und Blausäure seien ein Problem. Denn genau hier hatte die Firma Tokyo Gas seit den 1950er Jahren Chemikalien hergestellt. Eine ursprünglich vorgesehene zwei Meter dicke Erdschicht, die den neuen Fischmarkt Tsukiji von dem vergifteten Untergrund trennen soll, wurde nicht aufgetragen. Kritiker befürchten nun, dass insbesondere die in Japan häufigen Erdbeben zu einer Belastung von Luft und Wasser im Marktareal führen können. "Die Ironie", schreibt die FR: "Gouverneur Ishihara hat das Umzugsprojekt seit 2001 mit aller Kraft durchgefochten - mit dem Argument, der alte Tsukiji-Markt sei 'zu schmutzig'."
Der schottische Lachszüchter Loch Duart hat statt eines Verkaufsleiters einen "kulinarischen Botschafter" - einen "food ambassador" - eingestellt, meldet Intra Fish. Patrick Evans, der als Koch in Großbritannien und auf dem europäischen Kontinent Erfahrungen gesammelt hat, soll Küchenleitern und Köchen in Schottland, dem UK und weltweit den Loch Duart-Lachs schmackhaft machen. "Statt einen Sales manager einzustellen, braucht Loch Duart einen Koch, der mit anderen Köchen in deren Sprache die Garqualitäten unseres Lachses diskutieren kann", begründet Loch Duart-Geschäftsführer Alban Denton die Wahl.
Sollten sich die Meerestemperaturen bis Ende dieses Jahrhunderts um 2 bis 4 Grad Celsius erhöhen, könnte der Temperaturanstieg erhebliche Folgen für die Austernpopulationen weltweit haben. Das befürchten Wissenschaftler des Portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPIMAR) in Portugals Hauptstadt Lissabon. Meeresbiologen des Instituts wollen verstehen, wie sich die steigenden Wassertemperaturen, höherer Salzgehalt und Versauerung der Meere auf die Physiologie der Austern auswirken könnten, schreibt Fish Information & Services (FIS). "In wärmerem Wasser erhöhen Austern ihre Filteraktivitäten dramatisch. Sie filtern ständig Wasser, um abkühlen zu können. Ihr Stoffwechsel beschleunigt sich. Dieses ständige Filtrieren verbraucht einen Großteil ihrer Energie. Das wiederum beeinflusst ihr Wachstum: die Länge ihrer Schalen verringert sich und ihre Körper legen weniger an Gewicht zu", erklärt Domitilia Matias, Meeresbiologin am IPIMAR. Außerdem untersuchen die Forscher, inwieweit die höheren Wassertemperaturen den Fortpflanzungszyklus der Austern beeinflussen können.
Der globale Handel mit Fisch wird in diesem Jahr auf einen Gesamtwert von 150 Mrd. USD steigen - etwa 125,2 Mrd. Euro. Das zumindest erwarte die Welternährungsorganisation (FAO), schreibt Fish Information & Services (FIS). Damit läge 2017 über dem bisherigen Rekordwert im Jahre 2014 von 149 Mrd. USD (= 124,4 Mrd. Euro) und 7% höher als 2016, berichtet 'The Financial Times'. Damit ist Fisch weiterhin die wichtigste weltweit gehandelte Ware. Eine Ursache für den hohen Wert sind die hohen Lachspreise. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln erwirtschaften die Fischproduzenten eine hohe Rendite, insbesondere die Lachszüchter. Sie haben nach Angaben der Boston Consulting Group von 2012 bis 2016 eine Rendite von 45 bis 60% erzielen können. Der weltgrößte Lachszüchter Marine Harvest beispielsweise bescherte seinen Aktionären in diesen fünf Jahren eine Rendite von 47%. Zum Vergleich: im Proteinsektor gab es 17% Gewinn und der gesamte Landwirtschaftssektor notierte von 2012 bis 2016 eine Durchschnittsrendite von 7%.
Der Hamburger Zwei-Sterne-Koch Karlheinz Hauser ("Süllberg", "Seven Seas" u.a.) hat im Mercedes me Store Hamburg die Gastronomie mit einem trendigen Konzept übernommen. Im Zentrum des "Poké You" stehen die ursprünglich aus Hawaii stammenden Poké Bowls. Wichtigste Zutat des von der japanischen Küche beeinflussten Schüsselgerichts ist roher Fisch. Die Basis bildet Reis oder Quinoa, gewürzt mit einer Marinade aus exotischen Gewürzen, dazu kommen Gemüse und Toppings. Jeder Gast kann sich seine eigene Poké Bowl nach eigenem Geschmack zusammenstellen. Dabei gibt es Auswahlmöglichkeiten in den sechs Kategorien Basis, Protein, Marinade, Gemüse/Obst, Toppings und Soße. Als Protein-Komponenten können neben Fisch auch Hähnchen oder Tofu gewählt werden. Die Poké Bowls können vor Ort gegessen oder verpackt mitgenommen werden. "Die ersten Tage liefen sehr gut, wir kriegen sensationelles Feedback und die Leute sind interessiert", zitiert das Portal Café Future.net Karlheinz Hauser, "viele kennen Poké nicht oder haben nur zum Teil eine Vorstellung." Der Mercedes me-Store Hamburg vereint seit Juni 2014 ein Café und eine Event-Location und will junge und neue Zielgruppen ansprechen. Die Adresse Ballindamm 17 liegt am Ostufer der Binnenalster.
Larsen Danish Seafood schließt sein Tochterunternehmen Larsen Danish Seafood (Leegina) in Bremerhaven zum 31. Dezember 2017, meldet der Weser-Kurier. Damit werden im Fischereihafen 43 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. In Bremerhaven verarbeitet Larsen Matjes und Seelachs. Viele Wettbewerber hätten ihre Produktion aufgrund der niedrigeren Lohnkosten nach Osteuropa verlagert, nennt Larsen-Verkaufsleiter Kay Kramp eine Ursache für die geplante Schließung. Die Auftragslage habe zunehmend Probleme bereitet: "Wir können als als kleiner Betrieb nur schwer mithalten." Außerdem sei ein Großkunde abgesprungen. Am Hauptsitz im schleswig-holsteinischen Harrislee beschäftigt Larsen weiterhin etwa 100 Mitarbeiter. Die Fabrik am Bremerhavener Fünfmeterweg war 1932 von Victor Leege als Seelachsfabrik Leegina gegründet worden und hatte ursprünglich nur "Lachsersatz" produziert.
Der dänische Lachszüchter Danish Salmon hat für seinen Lachs aus einer Kreislaufanlage in Hirtshals erstmals eine Listung bei einer Supermarktkette in Dänemark erhalten, schreibt die Wirtschaftszeitung Berlingske Business. Der in Norwegen und Dänemark tätige LEH-Filialist Rema 1000 habe den Lachs aus einer landgestützten Zucht im Hafen des jütländischen Fischereistandortes in diesem Jahr bereits dreimal testweise angeboten. "Fische aus Farmen an Land sind wegweisend", äußerte sich der Category Manager Frischfisch von Rema, Jonas Garly Sørensen, "Danish Salmon vermeidet unter anderem, dass der Lachs Läuse bekommt. Durch die Verlagerung der Produktion vom Meer auf's Land machen wir sie deutlich nachhaltiger." Danish Salmon produziert in einer 6.000 Quadratmeter großen Halle in diesem Jahr voraussichtlich 800 Tonnen Lachs. Betriebsleiter Kim Hieronymus Nielsen begrüßte die Zusammenarbeit mit Rema 1000, sagt aber auch, dass der Lachs vor allem exportiert wird: "Wir verkaufen an Kunden in Spanien, Italien und den USA."
Der dänische LEH-Filialist Dansk Supermarked sucht einen neuen Lieferanten für Lachsprodukte, nachdem sämtliche Produkte des bisherigen Herstellers nach Listerienfunden zurückgerufen worden waren. Allerdings arbeite die Supermarktkette bislang noch mit dem polnischen Hersteller zusammen, um die Situation zu klären, schreiben die Undercurrent News. Die LEH-Gruppe, die auch in Dänemark Lachslieferanten besitze, wolle einen neuen Lieferpartner, um "das Vertrauen der Öffentlichkeit mit neuen, guten Qualitätsprodukten wiederherzustellen". Der polnische Lachsproduzent hat ausschließlich die 600 Märkte von Dansk Supermarked in Dänemark beliefert, jedoch keine der übrigen 900 Filialen des Filialisten in Schweden, Deutschland und Polen. In Dänemark werden die Listerien-Erkrankungen von vier älteren Menschen mit den Listerien-Funden in dem Lachs in Verbindung gebracht. Allerdings hätten alle Betroffenen chronische Vorerkrankungen gehabt, teilte ein Sprecher von Dansk Supermarked mit.
In Dänemark sind vier Menschen erkrankt und ein weiterer ist gestorben, nachdem sie offenbar mit Listerien belasteten Lachs aus Polen gegessen hatten, meldet das Portal Food Quality. Infolgedessen hat die Dansk Supermarket Group, eine der größten Supermarktketten in Dänemark, 22 Lachsprodukte unter zahlreichen unterschiedlichen Marken aus 600 Märkten in Dänemark und einigen Standorten von Metro Polen zurückgerufen. Betroffen sind Filialen von Netto, Bilka, Føtex und Salling und Produkte der Marken Princip, Levevis, Budget, Premieur, Øgo, Bådsmand und XXL. Eine der betroffenen Personen im Alter zwischen 55 und 96 Jahren war im Mai, drei weitere waren innerhalb einer Woche im August erkrankt. Der bei ihnen nachgewiesene Listerien-Typ war identisch mit Listerien, die in zwei Packungen mit kaltgeräuchertem Lachs eines polnischen Herstellers nachgewiesen wurden. Auskünfte der Patienten wiesen auf Räucherlachs als die wahrscheinlichste Infektionsquelle hin. "Drei Erkrankungen fast zur selben Zeit und alle genetisch fast identisch - das ist ungewöhnlich, drei Fälle in einer Woche, das war ein 'Massenausbruch'", sagte Steen Ethelberg, Wissenschaftler am Statens Serum Institut. Ein Sprecher von Dansk Supermarket teilte mit, die Produkte sollten so schnell wie möglich ersetzt werden, da Räucherlachs in Dänemark beliebt sei. Es sei zu früh zu entscheiden, ob die langjährige Zusammenarbeit mit dem polnischen Produzenten fortgesetzt werde.
Fisch erfreut sich großer Beliebtheit bei den Verbrauchern. Aber er ist teuer: Rund 14 Euro bezahlt man im Schnitt für ein Kilogramm. "Aber bedeutet ein hoher Preis auch hochwertige Ware?" fragt der NDR und beantwortet die Frage: "Darauf können sich die Verbraucher nicht immer verlassen." Markt-Moderator Jo Hiller entdeckt mit Wasser aufgespritzte Garnelen und Schummeleien bei teureren Edelfischen. Er fragt, ob die Aquakultur von Lachs und Dorade Nachteile für den Verbraucher hat und warum frischer Thunfisch ungewöhnlich lange haltbar ist. "Wurde da vielleicht nachgeholfen?" Hiller geht mit Fischern an Bord und deckt gemeinsam mit Brancheninsidern, Experten und Wissenschaftlern die "Tricks mit Fisch und Meeresfrüchten" auf. Sendetermin: Montag, den 4. September 2017, 21:00 bis 21:45 Uhr im NDR Fernsehen.