Die Japaner vermarkten schon seit mehr als eineinhalb Jahren Thunfisch, der vom Ei an in einer Farm groß geworden ist. Spanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie selbst in vier bis fünf Jahren soweit sein werden. Das kündigte Dr. Fernando de la Gándara vom Spanischen Institut für Meeresforschung (IEO) auf der 4. Konferenz zum Roten Thun im Mittelmeer an, die diese Woche im spanischen L ´Ametlla de Mar stattfand. Forscher in Spanien konnten bislang junge Thunfische mehr als 125 Tage am Leben erhalten und bis zu einem Gewicht von 1,2 Kilogramm abwachsen lassen.
Das neuseeländische Fischereiunternehmen Sanford meldet geringere Profite auf Basis eines höheren Umsatzes. Für 2011 rechne Sanford mit einem Gewinn nach Steuern zwischen 12,7 und 13,3 Mio. Euro gegenüber 14,5 Mio. Euro im Vorjahr, meldet das Portal IntraFish. Das EBITDA werde bei etwa 28,9 Mio. Euro liegen (2010: 28,4 Mio. Euro). Das Ergebnis des zweiten Halbjahres leide unter geringeren Thunfischfängen der Sanford-Schiffe sowie Exporteinbußen aufgrund des starken neuseeländischen Dollars.
Ein dänischer Kühltransporter wurde am Mittwoch bei einem Unfall in Niedersachsen aufgeschlitzt und verlor Teile seiner Ladung, die aus TK-Fischfilets bestand. Die Fische verteilten sich an der Unfallstelle über die Autobahn. Zu dem Unfall war es gekommen, nachdem ein Müll-Lkw, der zum Export vorgesehen war, mit einer Panne auf dem Standstreifen der A 1 in Richtung Hamburg liegen geblieben war. Der Fahrer des dänischen Fisch-Lkw aus Padborg passte nicht auf und fuhr zu nah an das liegen gebliebene Müll-Fahrzeug heran. Dabei schlitzte er sich den Koffer seines Lkw auf und verlor die Ladung. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 1000 Euro, verletzt wurde niemand. Allerdings musste die Autobahn vor der Freigabe zunächst von den Fischfilets befreit werden.
Die kanadische Fischerei auf Kaltwassergarnelen (Pandalus borealis), die von der Insel Fogo Island im Norden von Neufundland betrieben wird, ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Der MSC-Klient, die Fogo Island Cooperative Society, hatte sich bislang an einer MSC-Zertifizierung beteiligt, die von anderen Shrimp-Produzenten von Neufundland und Labrador gehalten wurde. Die Kooperative, ein Zusammenschluss von Fischern, Beschäftigten der Verarbeitungsbetriebe und Verwaltungsmitarbeitern, fischte mit 13 Schiffen in den kanadischen Shrimpfischerei-Gebieten 5, 6 und 7 im Nordwestatlantik zuletzt 86.622 Tonnen (2010). Dabei ist der Coop die Unterstützung traditioneller Fischer-Siedlungen in der Region und der Erhalt der heimischen Kultur angelegen. Die Kaltwassergarnelen werden überwiegend geschält und gekocht angeboten und zu 90 Prozent nach Europa exportiert, die übrigen 10 Prozent werden in den USA vermarktet. Mit der Fogo Island-Fischerei tragen jetzt insgesamt 18 kanadische Fischereien, die etwa 38 Prozent der Fänge Kanadas anlanden, eine MSC-Zertifizierung.
Die Erntemengen beim Atlantischen Lachs sind im dritten Quartal 2011 global um 19,1 Prozent auf etwa 378.000 Tonnen (ausgenommen) gestiegen. Das sei der größte Zuwachs in einem dritten Quartal seit 1996, heißt es im aktuellen Quartalsbericht des Züchters Marine Harvest. Weltweit sei Nordamerika die einzige Region gewesen, in der in diesen drei Monaten weniger produziert wurde (siehe Tabelle!). „Trotz der starken Nachfrage-Dynamik beim Atlantischen Lachs hat der Mengenanstieg zu erheblichen Preissenkungen geführt verglichen mit dem dritten Quartal 2010“, schreibt Marine Harvest. Die Preise bei Kontraktverkäufen hingegen spiegelten noch die hohen Spotpreise der vorangegangenen Quartale und lagen dementsprechend über den Referenzpreisen jenes Vierteljahres. In vielen Märkten wurde die Nachfrage beim Verbraucher durch Preissenkungen angekurbelt. Allerdings klaffe gegenwärtig noch eine Lücke zwischen den Preisbewegungen bei der Rohware und den LEH-Preisen.
In Chile mussten wieder Lachse zwangsweise geschlachtet werden, nachdem eine Variante des ISA-Virus’ in mehreren Lachszucht-Gehegen nachgewiesen worden war, meldet das Portal IntraFish. In drei von 16 Käfigen, die dem Züchter Salmones Cupquelan in der Region 11 (Aisén) gehören, wurde das Virus vom Typ HPR-2 entdeckt. Obgleich durch das Virus unter den Fischen bislang noch keine Todesfälle verursacht worden seien, ordnete die chilenische Fischereibehörde Sernapesca die Tötung der Lachse in den betroffenen Gehegen an. HPR-2 soll zu den weniger gefährlichen Varianten des ISA-Virus’ gehören, führe aber auch zu Erkrankungen mit tödlichem Ausgang. Momentan sei es zu früh, um Aussagen über mögliche Konsequenzen zu machen, sagte der norwegische Wissenschaftler Oystein Evensen, Professor für Fischgesundheit. Chiles Lachsindustrie fürchtet die Rückkehr der Infektiösen Salmanämie, hat sich aber durch neue Gesetze und Verordnungen in Verbindung mit einem neu eingeführten strikten Kontrollmanagement auf diese Gefahr vorbereitet. Ziel sei es, „mit der Seuche leben zu können“, schreibt IntraFish. Der erste großflächige Ausbruch von ISA, der im Juli 2007 begann, hatte mindestens die Hälfte der chilenischen Atlantischen Lachse vernichtet. Um die 20.000 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz, die Unternehmen erlitten Schäden in Milliardenhöhe. ISA verursacht übrigens keine Sterblichkeit bei Forelle und pazifischem Silberlachs (Coho).
Die Anlandungen von Weißfisch aus Wildfischerei werden im kommenden Jahr voraussichtlich bei rund 6,95 Mio. Tonnen und damit 2,7 Prozent höher liegen als 2011 mit 6,76 Mio. Tonnen und sogar 14 Prozent über den Fangmengen des Jahres 2010. Das erfuhren die Teilnehmer des zum 20. Mal veranstalteten Groundfish Forums, das diesmal im spanischen Barcelona tagte.
Anfang kommenden Jahres soll der Bau der Meeresfischzucht Völklingen (MFV) abgeschlossen sein. „Ich gehe davon aus, dass wir in drei Monaten fertig sind“, erklärte Jochen Dahms, Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke, gegenüber der Saarbrücker Zeitung (SZ). Der Aufsichtsrat der MFV hatte Mitte Oktober einstimmig beschlossen, die Fischzuchtanlage ohne privaten Partner fertigzustellen und zu betreiben. Mit dem bisherigen Partner, der International Fish Farming Technology (IFFT), ist es inzwischen zu einer Einigung gekommen. Die MFV-Muttergesellschaft Gewerbeansiedlung Völklingen (GAV) erwirbt für 200.000 Euro den 10,1 Prozent-Anteil, den die IFFT bisher hielt. Die wechselseitigen Forderungen, die der bisherige Generalunternehmer IFFT und die MFV gegeneinander erhoben hatten, werden zurückgezogen, der Streit ist abgeschlossen. Damit kann auch der Bau der Fischzuchtanlage, der während des Insolvenzverfahrens der IFFT ruhte, weitergeführt werden. Schon während der letzten Bauphase soll die Vorarbeit für den Fischbesatz durchgeführt werden. In den Becken sollen auf jeden Fall drei Fischarten schwimmen, kündigte Jochen Dahm an: Stör, Dorade und Wolfsbarsch. Als vierte Art ist der Yellowtail Kingfish, die Bernsteinmakrele im Gespräch. „Dass nun die Fertigstellung der Anlage gesichert scheint, sagt natürlich noch nichts über deren künftigen Erfolg oder Misserfolg aus“, kommentiert abschließend die Saarbrücker Zeitung.
Spanien hat in den ersten sieben Monaten diesen Jahres 92.612 Tonnen Fisch- und Muschelkonserven im Wert von 375 Mio. Euro exportiert, meldet Fish Information & Services (FIS). Das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 14,4 Prozent mehr auf Basis Menge (1-7/2010: 80.908 Tonnen) und übersteigt den Vorjahresumsatz von 306 Mio. Euro sogar um 22,4 Prozent. Fast 80 Prozent der spanischen Fischkonserven-Industrie liegt in der nordspanischen Provinz Galicien. Das Gros der Ware, rund 80 Prozent, wird in der EU verkauft. Der asiatische Markt kaufte seit Jahresbeginn erheblich mehr, allerdings auf kleiner Ausgangsbasis: 402 Tonnen im Wert von 2,8 Mio. Euro gegenüber 221 Tonnen für 2 Mio. Euro in den ersten sieben Monaten 2010 - ein Mengenzuwachs von 81,6 Prozent bei einem Umsatzplus von 33,9 Prozent.
Minh Phu Seafood, größter vietnamesischer Garnelen-Exporteur, wurde Mitte Oktober für zwei Tage betreikt, meldet IntraFish. Mehr als 600 Beschäftigte des im Mekong-Delta ansässigen Produzenten verlangten höhere Löhne und protestierten gegen eine neue Betriebsvorschrift, die ihnen pro Tag nur zwei Toilettenpausen genehmigte. Die Belegschaft reagierte mit dem Streik offenbar auf eine Anhebung der Mindestlöhne durch Vietnams Regierung. In vier Landesteilen waren die monatlichen Mindestlöhne zum 1. Oktober von bislang umgerechnet 47,85 Euro (1,4 Mio. VND) bis 68,35 Euro (2 Mio. VND) um 10,25 Euro (300.000 VND) bis 22,21 Euro (650.000 VND) erhöht worden. Minh Phu akzeptierte die Forderungen.