12.10.2011

Chile: Lachsindustrie rechnet mit positivem Jahresabschluss

Die Signale zur Befindlichkeit der chilenischen Lachsindustrie sind momentan uneinheitlich. Von der Börse kommen ungünstige Nachrichten: im September fielen die Kurse der notierten Lachsproduzenten um 21,47 Prozent. Zuversichtlich äußern sich demgegenüber Vertreter der börsennotierten Lachsfarmer, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf eine chilenische Tageszeitung. Die Geschäftsführer rechnen mit einem positiven Jahresabschluss 2011 und besseren Wachstumsprognosen für 2012. Andres Parodi, Geschäftsführer von Invertec Pesquera Mar de Chiloe (Invermar), meldet für die erste Jahreshälfte 2011 einen Umsatz von mehr als 40 Mio. USD (30,3 Mio. Euro) - ein Plus von 120 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010: „Was die Erntemenge anbelangt, so hoffen wir auf 21.000 Tonnen, derweil wir 2010 mit etwa 10.000 Tonnen beendet haben.“ Der Geschäftsführer von Pesquera Itata, Gerardo Balbotin, rechnet nach der erfolgten Fusion mit El Golfo mit einem Jahresumsatz von fast 320 Mio. USD (242,6 Mio. Euro) und peilt für 2012 sogar über 400 Mio. USD (300 Mio. Euro) an. Alfonso Marquez, Geschäftsführer von Empresas AquaChile, skizzierte langfristige Wachstumspläne: in den kommenden sechs Jahren soll der Jahresumsatz auf 470 Mio. USD (356,4 Mio. Euro) steigen, und zwar auf Basis einer Verdoppelung der Lachsproduktion auf 173.000 Tonnen im Jahre 2016. Angesichts des weltweit wachsenden Angebots rechnet Andres Lyon, Geschäftsführer von Multiexport Foods, mit tendenziell sinkenden Preisen.
Länderreport Länderreport
12.10.2011

Seychellen: FoS-Zertifikat für Thun-Fischerei mit Langleine

Die senegalesische Fischerei auf den Echten Bonito, betrieben von dem Fangunternehmen Tunasen, ist von der Umweltorganisation Friend of the Sea als nachhaltig zertifiziert worden, meldet Fish Information & Services (FIS). Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO ist die mit ‚pole and line’ betriebene Fischerei äußerst selektiv. Als einziger Beifang werden kleine Boniten (Euthynnus alletteratus) gefangen, die nicht als bedroht oder überfischt gelten. Tunasen-Geschäftsführer Andrea Goyenechea erklärte, immer mehr LEH-Ketten würden nach FoS-Zertifizierungen fragen. Die Fangflotte ist außerdem vom Earth Island Institute als ‚dolphin safe’ eingestuft worden.
12.10.2011

Island: Erster Capelin der Saison ist „fett und schön“

Auf Island hat am 1. Oktober die Fangsaison auf Capelin begonnen. Nachdem die Vikingur AK 100 in Vopnafjördur die ersten 1.000 Tonnen angelandet hatte, beschrieb Bootsmann Gudmundur Hafsteinsson den Fisch als „fett und schön“. Im Schnitt kämen 42 Capelin auf ein Kilo - „das ist gut“. Der erste Capelin der Saison sei ein gutes Indiz für den weiteren Verlauf der Fangsaison, die noch bis zum 30. April läuft. Von den Fängen soll soviel wie möglich in Vopnafjördur gefrostet werden, ansonsten werde die Lodde für die Fischmehlproduktion verwendet. Islands aktuelle Fangquote für Capelin beläuft sich auf 180.000 Tonnen.
TK-Report TK-Report
11.10.2011

Chile: Neuer Virus HSMI befällt Lachsfarmen

Chiles nationale Fischereibehörde Sernapesca hat im Lande ein vergleichsweise neues Lachs-Virus identifiziert, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf die chilenische Tageszeitung Diario Financiero. Das Virus der Herz- und Skelettmuskelentzündung HSMI (engl. heart and skeletal muscle inflammation) wurde in zehn Meerwasser-Lachszuchten in Chile nachgewiesen, allerdings sei noch kein Fisch infiziert geschweige denn an der Krankheit gestorben. Das HSMI-Virus sei mit einer Sterblichkeitsrate von ein bis drei Prozent allerdings nicht so gefährlich wie das ISA-Virus, das Mortalitätsraten von 50 bis 60 Prozent verursache. Das HSMI-Virus war erstmals 1999 in einer Lachsfarm in Norwegen entdeckt worden und wurde seitdem aus Farmen in Norwegen und Großbritannien gemeldet.
11.10.2011

Umwelt: Fischfarmen weniger umweltbelastend als erwartet

Die Beeinträchtigung der Umwelt durch küstennahe Fischzuchten ist offenbar geringer als bislang angenommen. Zum einen sei die Futterverwertung effizienter als vermutet, außerdem erhole sich der Meeresboden vergleichsweise schnell. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler, die eine Forellenzucht auf den Färöer Inseln näher untersucht haben, schreibt das Portal Aquafeed. In den Seekäfigen der Zucht schwammen 770.000 junge Meerforellen. Die Forscher maßen den Durchfluss der lebenswichtigen Nährstoffe Kohlenstoff und Stickstoff durch das System, berücksichtigten die Wasserbedingungen und die Abfallmengen, die sich auf dem Meeresgrund unter der Farm ansammelten. „Wir waren überrascht, wie effizient das eingesetzte Futter in Fischbiomasse umgewandelt wurde“, äußerte sich Prof. Ronnie N. Glud, Meeresbiologe an der Universität von Süddänemark (SDU). Rund ein Drittel des im Fischfutter enthaltenen Kohlenstoffs und Stickstoffs habe schließlich im Fisch geendet.
06.10.2011

Spanien: Größte Kaufhauskette etikettiert falsch

Die spanische El Corte Inglés, Europas umsatzstärkste Kaufhauskette, hat in größerem Umfang preiswertere Fischarten als Seehecht verkauft. Auf diesen Misstand hatte zunächst eine Journalistenvereinigung aufmerksam gemacht. Im Auftrag des International Consortiums of Investigative Journalists (ICIJ) hatten Wissenschaftler der nordspanischen Universität von Oviedo (Asturien) mittels DNA-Analysen nachgewiesen, dass fast jeder zehnte Fisch falsch etikettiert war. So wurden im Großraum Madrid mehrere preiswerte Fischarten - unter anderem Pangasius aus Vietnam und Grenadierfisch aus dem Pazifik - als Seehecht angeboten. El Corte Inglés reagierte auf die Vorwürfe mit eigenen DNA-Untersuchungen und stellte ebenfalls Verbrauchertäuschungen fest. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass mit dem Fischlieferanten Gespräche geführt werden und dass „drastische Maßnahmen“ ergriffen würden. Im vergangenen Jahr hatten dieselben Wissenschaftler Falschetikettierungen sogar bei nahezu 40 Prozent der untersuchten Stichproben notiert. Dr. Jann Th. Martinsohn, DNA-Experte bei der EU-Kommission, erklärte, das Schlimmste sei, dass es sich nicht um Einzelfälle handele, sondern ein weltweites Phänomen sei.
05.10.2011

Cuxhaven: Icefresh zieht um nach Groß-Gerau

Der Frischfisch-Verarbeiter Icefresh gibt zum Ende des Jahres seinen Betrieb in Cuxhaven auf und verlegt die Produktion ins hessische Groß-Gerau, melden die Cuxhavener Nachrichten. Icefresh folgt damit einem seiner Hauptkunden, der Metro Cash & Carry. Die Metro hatte schon im November 2010 ihr Frischfisch-Distributionszentrum in der Hafenstadt geschlossen und in dem 25.000 Einwohner-Ort zwischen Frankfurt und Darmstadt neu errichtet. Der Grund ist logistischer Natur: der Rhein-Main-Flughafen, wichtige Plattform auch für Frischfisch, liegt nur 15 Autominuten entfernt. Speisefische und Meeresfrüchte, die per Luftfracht aus Übersee kommen, werden von hier zusammen mit der Nordatlantik-Ware in Europa verteilt. Icefresh verarbeitet vor allem Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Lachs, Steinbeißer und Seeteufel aus Norwegen, Dänemark, von den Färöer Inseln und Island, zuletzt 7.000 Tonnen im Jahr. Das werde schon im Januar 2012 in einer neu gebauten Produktionshalle in Groß-Gerau geschehen, sagt Icefresh-Geschäftsführer und -Gründer Sigmundur Andresson (43). Auch der größte Teil der zehn Festangestellten und die Hälfte der 40 Leiharbeitskräfte sei bereit mitzugehen.
05.10.2011

Kaufland unterstützt Fischerei in Gambia durch MSC-Kampagne

Die Supermarktkette Kaufland hat in über 100 Filialen mit Fisch-Bedienungstheke eine vierwöchige Kampagne gestartet, mit der das Unternehmen seine Kunden für den nachhaltigen Fischkonsum sensibilisieren möchte. In den Geschäften weist Kaufland seine Kunden unter anderem durch Plakate, Flyer, Infosäulen, Wimpel sowie spezielle Produktkennzeichnungen auf sein Angebot an MSC-zertifiziertem Fisch aus nachhaltiger Fischerei hin. Begleitend wird in der Kundenzeitung „TIP der Woche“ sowie im Internet über die MSC-Wochen berichtet.
04.10.2011

Österreich: Mehr Fische aus heimischer Aquakultur

Österreichs Aquakultur-Betriebe haben im vergangenen Jahr insgesamt 3.101 Tonnen Fische produziert und damit das Niveau von 2009 um 1,7 Prozent überschritten, meldet das Portal Top Agrar. Zuwächse habe es nach Angaben von Statistik Austria sowohl bei Speisefischen als auch bei Besatzfischen gegeben. Die Speisefischmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 2.167 Tonnen, während bei Besatzfischen ein Zuwachs um 2,8 Prozent auf 934 Tonnen verzeichnet wurde. Bei den Speisefischen führten die Regenbogenforellen mit einer Gesamtmenge von 1.211 Tonnen (-2,8 Prozent), gefolgt von den Karpfen mit 348 Tonnen (+ 1 Prozent). Ein kräftiges Plus notierten Welse mit 151 Tonnen (+ 53,4 Prozent) und Seeforellen mit 36 Tonnen (+ 65,8 Prozent). Das Aufkommen sonstiger forellenartiger Fische ging um 26,2 Prozent auf 36 Tonnen zurück. Tendenziell wird die Aquakultur in der Alpenrepublik offenbar immer stärker: die Zahl der aktiven Betriebe nahm 2010 im Vergleich zu 2009 um 7,1 Prozent auf 438 zu.
30.09.2011

Weltvegetariertag: Was ist Pescetarismus?

Der morgige 1. Oktober wurde zum Weltvegetariertag ausgerufen. Für jeden, der Fisch und Seafood verkaufen will, ist der Vegetarismus eine ökonomisch nachteilige Erscheinung. Denn „im normalen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff einen vollständigen und dauerhaften Verzicht auf alle Arten von Fleisch- und Fischnahrung“, schreibt der Vegetarierbund Deutschland. Weltweit soll es laut Deutscher Presseagentur (dpa) eine Milliarde Vegetarier geben, für Deutschland nennt der Vegetarierbund rund sechs Millionen Anhänger. Laut einer Umfrage im Auftrag des Magazins Focus - durchgeführt allerdings schon vor mehr als zehn Jahren - ernähren sich in Deutschland 15 Prozent der Befragten ohne Fleisch und Wurst, 9 Prozent essen keinen Fisch.
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