Der Fang kleiner Fischarten wie Anchovis, Holzmakrelen oder Sardinen sollte halbiert werden. Das empfiehlt ein zwölfköpfiges internationales Wissenschaftler-Team in der aktuellen Ausgabe des Science Journals. Denn selbst eine vermeindlich nachhaltige Befischung dieser Fischarten auf dem Niveau des sogenannten Maximalen Dauerertrags (Maximum Sustainable Yield - MSY) sei schädlich für die Ökosysteme. Der Grund: kleine Fische beeinflussen entscheidend, wie sich die Bestände ihrer Fressfeinde, darunter auch größere Fischarten, entwickeln. Derzeit entfallen etwa 30 Prozent der weltweiten Fangmengen auf kleine Arten. Ganz überwiegend werden sie zur Produktion von Fischmehl oder Tierfutter gefangen, nur 10 bis 20 Prozent werden für den direkten menschlichen Verzehr gefischt. Am Computer simulierten die Wissenschaftler am Beispiel von fünf ausgewählten Meeresregionen - darunter auch die Nordsee - , wie sich Änderungen der Fangmenge auf die Ökosysteme und die Bestände verschiedener Arten auswirken. Je höher der Anteil der Art an der Biomasse der jeweiligen Region, desto schlimmer die Auswirkungen der Befischung. Die Forscher weisen darauf hin, dass selbst bei Halbierung der gegenwärtigen Fangquoten für die kleineren Arten global noch immer 80 Prozent des maximalen fischereilichen Ertrags erzielt werden. Die Studie war vom Marine Stewardship Council (MSC) initiiert und zu einem großen Teil finanziert worden.
Die Hummer-Fänge in der kanadischen Ostküstenprovinz Prince Edward Island (PEI) sind in diesem Jahr 14 Prozent geringer ausgefallen als im Vorjahr, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf das Fischereiministerium. Vorläufige Statistiken sprechen von 5.500 t im Norden der Insel - ein Minus von 16 Prozent -, während die Fangmengen im Zentrum sowie am östlichen Ausgang der Meerenge von Northumberland mit 2.100 t rund sieben Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Die Preise bewegten sich zwischen 2,75 Euro und 3,30 Euro je Pfund.
Mexikos mengenmäßig größte Fischerei, jene auf den Sardinops oder Pilchard (Sardinops sagax, engl. Pacific sardine) im Golf von Kalifornien, ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Ein Einspruch, erhoben von der mexikanischen Meeresschutzorganisation Comunidad y Biodiversidad (COBI), ist nach beratenden Gesprächen geklärt worden. Klient des MSC ist die fischwirtschaftliche Vereinigung Cámara Nacional de la Industria Pesquera, Delegacion Sonora. Die Zertifizierung erstreckt sich auf 90 Prozent der Flotte, die im Golf auf Pilchard fischen. Der im Golf in großen Schulen schwimmende Sardinops wird mit Ringwaden gefischt und schließlich an Land gepumpt. 2009/2010 wurden 256.000 Tonnen angelandet, von denen 85 Prozent zu Fischmehl verarbeitet wurden. Doch der Sardinops wird auch in Konserven auf dem heimischen sowohl als auch auf dem internationalen Markt verkauft.
Mit Hilfe einer automatischen Fotofalle hat ein Teichbesitzer im Oldenburger Münsterland einen Fischdieb identifiziert, schreibt die Nordwest-Zeitung. Fußspuren am Gewässerrand hatten dem Teichbesitzer in Friesoythe 30 Kilometer südwestlich von Oldenburg darauf hingewiesen, dass ein Unbekannter innerhalb von zwei bis drei Monaten mindestens dreimal auf dem Gelände unterwegs gewesen war. Da die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht voran kam, installierte der Teichbesitzer am Rande des gut 250 Quadratmeter großen Fischteichs eine Fotofalle. Wenige Tage später löste die Kamera, vom Täter unbemerkt, aus und zeigte gestochen scharfe Aufnahmen eines älteren Mannes, der in Angler-Wathose gerade das Wasser verließ, in der Hand einen großen Kescher. Beim Herumzeigen der Bilder im Freundes- und Bekanntenkreis des Fischzüchters konnte der abgebildete Mann identifiziert werden. Die Polizei luden den 70-Jährigen aus der Stadtgemeinde Friesoythe zur Vernehmung. Inzwischen liegt der Vorgang bei der Staatsanwaltschaft in Oldenburg.
Die dänische Räucherei Select Salmon soll über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren mit Listerien behafteten Lachs verkauft haben, obwohl dem Unternehmen die Infektion bekannt gewesen sei, schreibt das Portal IntraFish. Die im Fischereihafen Esbjerg ansässige Räucherei habe seit mindestens 18 Monaten, vom 26. November 2009 an bis heute, mit Listerien verseuchten geräucherten Lachs, Forelle und Heilbutt verkauft. „Das ist der schlimmste Fall, den wir jemals gesehen haben“, kommentierte im dänischen Radio Henriette Mynster, Veterinärin bei der dänischen Lebensmittelkontrollbehörde Fodevarekontrollens Rejsehold, die dem Landwirtschaftsministerium unterstellt ist. Select Salmon habe zugegeben, von der Listerienbelastung gewusst zu haben, berichtet der dänische Fernsehsender TV Syd. Zu keinem Zeitpunkt habe die Räucherei die Lebensmittelaufsicht von ihren Befunden in Kenntnis gesetzt. Listerien können bei gesunden Menschen grippeähnliche Symptome hervorrufen. Bei älteren oder immungeschwächten Personen können die Bakterien jedoch zum Tode führen, so dass die Todesrate in den Risikogruppen bei rund 25 Prozent liege. In Dänemark erkranken im Durchschnitt 40 Menschen pro Jahr an Listerien, Tendenz steigend.
Isländische Fischfangschiffe haben in den ersten vier Monaten Fisch im Wert von 278 Mio. Euro angelandet - ein leichter Rückgang um 0,8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum 2010. Die Erlöse der Bodenfische gingen gegenüber den ersten vier Monaten 2010 um 26,6 Mio. Euro oder 12,7 Prozent zurück. Zuwächse verzeichneten demgegenüber Plattfische (+2,8 Mio. Euro oder +15,2 Prozent) und Pelagische (+18,1 Mio. Euro oder +38,6 Prozent). Während der Wert der Fischfänge, die direkt von den Fischfangunternehmen an die Verarbeiter verkauft wurden, um 17,4 Prozent auf 147 Mio. Euro stieg, nahm der Wert des auf See gefrosteten Fischs um 11,7 Prozent auf 73,5 Mio. Euro ab. Ganzer Fisch wurde in Island für die heimische Verarbeitung noch im Wert von 55 Mio. Euro abgesetzt, ein Minus von 9,2 Prozent. Unter Deutschlands wichtigsten Lieferländern für Fischprodukte steht Island mit einem Anteil von 1,9 Prozent an der Gesamtversorgung (2009) auf Rang 11, in etwa gleichauf mit Frankreich.
In Krefeld hat Ende Juni das Restaurant „Schlösser Steak & Seafood“ neu eröffnet, meldet RP-Online. In den Räumen des ehemaligen „Bogletti“ (Petersstr. 122) kocht Küchenmeister Stefan Schlösser in einer offenen Küche hinter einer attraktiven Auslage mit frischem Fisch und Fleisch, erklärt den Gästen die unterschiedlichen Qualitäten und gibt Empfehlungen. „Die Küche ist sehr puristisch gehalten. Am wichtigsten ist die Qualität der Produkte. Es soll nach dem schmecken, was es ist“, formuliert der Küchenchef seine Philosophie. Die Steaks aus irischem, amerikanischem oder argentinischem Fleisch und der saisonal zur Verfügung stehende Fisch werden gegrillt, gebraten oder pochiert, auf Wunsch mit einem Chutney, Relish oder einer pfiffigen Sauce und frischem Gemüse vom Stadtmarkt serviert. Neben den Spezialitäten bietet die 14-tägig wechselnde Karte auch kleinere Gerichte für die Mittagspause oder zum Abschluss des Arbeitstages. Auf seiner Facebook-Pinnwand bot das Restaurant als Mittagstisch im Juni und Juli beispielsweise Penne Pasta mit Thunfisch-Kapernsauce, Oliven und Basilikum, Kabeljau mit Bratkartoffeln, Senfsauce und Gurkensalat oder Currygeschnetzeltes vom Huhn mit Shrimps und Ananasreis – jeweils für 7,90 Euro. Bei der Bewirtung der maximal 40 Gäste wird Schlösser von Lebensgefährtin Susanne Dostert unterstützt.
In Neuwied (Rheinland-Pfalz) ist ein Fischrestaurant eröffnet worden, das Seinesgleichen sucht: der Fischzüchter und Fischhändler Burkhart Weller hat ein Fischrestaurant mit einem 150.000 Liter-Aquarium gebaut. Im Erlebnisrestaurant „La Mer“ im Stadtteil Niederbieber (Aubachstr. 85) blicken die Tischgäste durch drei große Panorama-Scheiben auf ein Becken, in dem 180 bunte Fischarten aus dem Korallenmeer Australiens schwimmen. Am Boden des „Meeres“ liegen Amphoren und Teile eines „gesunkenen“ Bootes. Im grottenähnlichen Speiseraum sorgt moderne Lichttechnik für eine eigene Atmosphäre. Derzeit werde noch eine Belüftungsanlage eingebaut, die die salzige Luft aus der Beckenhalle in das Restaurant leite, erklärt Burkhart Weller. „Ein Hauch von Südsee schwappt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Gast über“, schreibt der Altenkirchener Kurier. Im Restaurant serviert Weller auch Fische aus seiner eigenen Fischzucht mit 14 Teichen und 9 Angelteichen - neben Medaillons vom Lachs, Scampi an Safranschaum oder Sepianudeln mit buntem Gemüse. Weller betreibt seit 2006 in Neuwied auch das Fischgeschäft Seefischhalle, dem ein Bistro angeschlossen ist.
Tristan da Cunha gilt als die abgelegendste Inselgemeinde der Welt - nicht ohne Grund wurde Napoléon Bonaparte 1815 auf die Nachbarinsel St. Helena verbannt. Jetzt hat die Langustenfischerei der nur 284 Einwohner zählenden vier Inseln eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) für Nachhaltigkeit und gutes Management erhalten. Die Bewohner der Hauptinsel Tristan und der drei kleineren Inseln Gough, Nightingale und Inaccessible leben vor allem von der Fischerei des Tristan rock lobster (Jasus tristani). Jährlich werden rund 440 Tonnen gefangen und vor allem in die USA und nach Japan verkauft, wo sie in Spitzenrestaurants oder in besonderen „Bento-Hochzeits-Boxen“ angeboten werden. Die Fischereirechte besitzt die im südafrikanischen Kapstadt ansässige Ovenstone Agencies (PTY) Ltd., die auch Antragsteller für die Zertifizierung ist. Ovenstone unterhält den Langleinenfänger MV Edinburgh, ein Frostfabrikschiff, für das vier kleine Fischereihilfsboote, sogenannte Dories, küstennah die Langusten fangen. James Glass, Fischereidirektor von Tristan da Cunha, verspricht sich von der MSC-Zertifizierung auch den Eintritt in neue Märkte.
Für Produkte mit MSC-Label erhält der Handel in Großbritannien im Schnitt 14 Prozent mehr als für vergleichbare Produkte ohne Nachhaltigkeits-Zertifikat. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die US-amerikanische und norwegische Wissenschaftler erstellt haben. Prof. Dr. Cathy Roheim und die Doktorandin Julie Santos (Universität von Rhode Island) sowie Prof. Frank Asche (Universität von Stavanger) verwendeten hierfür die Scannerkassen-Daten von 24 gefrorenen Alaska-Pollack-Produkten, die im Großraum London über einen Zeitraum von 65 Wochen der Jahre 2007 und 2008 verkauft worden waren. Zwölf davon trugen das blaue MSC-Ölolabel.