Im Fall des Cuxhavener Krabbenschälzentrums ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft. Das teilte der Bremer Rechtsanwalt Detlef-Helmut Stürmann mit, schreibt der Weser-Kurier. Stürmann prüft momentan gutachterlich, ob dem Insolvenzantrag des Krabbenschälzentrums stattgegeben werde. Er habe Zweifel, ob alles mit rechten Dingen zugegangen sei. So sind beispielsweise die drei Krabbenschälmaschinen (Gesamtwert nach Firmenangaben: 300.000 Euro) verschwunden: „Es ist schon merkwürdig. Zwei Tage, bevor der Insolvenzantrag gestellt wurde, waren die Maschinen noch in der Halle. Jetzt sind sie weg.“ Die Cuxhavener Nachrichten (CN) schreiben, dass das Schälzentrum die dauerhafte Genehmigung nach einer Betriebsbesichtigung am 4. Januar 2011 erhalten habe - schon eine Woche später, am 11. Januar, beantragte Geschäftsführer Gregor Kucharewicz beim Amtsgericht Cuxhaven die Insolvenzeröffnung.
Der Bremer Fischfachhändler Tim Tetzke will im Bremer Stadtteil Woltmershausen zum 1. April diesen Jahres ein zweites Fischgeschäft eröffnen, kündigt der Weser-Kurier an. In den Räumen der ehemaligen Fleischerei Sander (Woltmershausener Str. 354) wird dann das Feinkostgeschäft „Tetzke-Delikatessen“ vor allem Fisch verkaufen. „Wir bieten auch einen Mittagstisch, drei bis vier verschiedene Gerichte, darunter Fleisch- und vegetarische Gerichte,“ verspricht Tetzke. Sein Hauptgeschäft hat er in Bremen-Schwachhausen, Feldstraße 76.
Das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern hat den Fischern, die aufgrund der Kürzung der Heringsquote erhebliche Umsatzeinbußen haben werden, finanzielle Unterstützung zugesagt. 2011 sollen die Erlösausfälle der Fischer zu 50 Prozent ausgeglichen werden. Bemessungsgrundlage seien dabei die Durchschnittserlöse der Jahre 2007/2008, heißt es in einer Pressemitteilung. Schon im vergangenen Jahr wurden an 100 Haupterwerbsfischer der kleinen Küstenfischerei insgesamt 404.000 Euro ausgezahlt. „Die Kutter- und Küstenfischerei ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität in Mecklenburg-Vorpommern,“ begründete Minister Dr. Till Backhaus (SPD) seinen Einsatz für den Berufsstand.
Die dänische Seelachs-Fischerei in der Nordsee und im Skagerrak ist gestern vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig, gut gemanaged und umweltfreundlich zertifiziert worden. Das Management der Fischerei, bei der von rund 150 Booten jährlich etwa 7.000 t Seelachs (Pollachius virens) angelandet werden, liegt in den Händen der Produzenten-Organisation dänischer Fischer (DFPO), die rund 1.100 Berufsfischer repräsentiert. Gefischt wird mit Waden, Stellnetzen und Grundschleppnetzen. Die Fischerei unterliegt Anlandekontrollen, die im Rahmen eines 2004 getroffenen bilateralen Abkommens zwischen der EU und Norwegen festgelegt wurden, und deren Einhaltung sowohl von der EU-Fischereiaufsicht als auch von der norwegischen Küstenwache überwacht wird. Der Seelachs wird überwiegend nach Deutschland, Holland, Frankreich und Spanien exportiert, ein kleinerer Teil wird in Dänemark für den heimischen Markt filetiert. Die Verleihung des MSC-Zertifikats ist allerdings an die Bedingung geknüpft, den Einfluss der Fischerei auf marine Biotope eingehender zu dokumentieren.
Die Hummerfischer im US-Bundesstaat Maine melden ein Rekordergebnis: 2010 wurden 93,4 Mio. Pound (42.404 t) im Wert von 225 Mio. Euro gefangen, schreibt das Portal IntraFish. Mit dieser Anlandemenge sei die Rekordmenge von 81,2 Mio. Pound (36.865 t) im Jahre 2009 übertroffen worden, teilt die Behörde für Meeresschätze mit. Auf Basis Wert sei es das drittbeste Ergebnis der Geschichte. Im Spitzenjahr 2005 hatten die Fischer für ihre Hummer 232 Mio. Euro erlöst. Mit 2,42 Euro/Pound (5,40 Euro/kg) liege der Preis 14 Prozent höher als 2009.
Ein Gruppe Garnelen-Farmer aus Equador will mit Hilfe eines genetischen Selektionsprogramms die Besatzqualität seiner Shrimps verbessern. Ziel sei es, dass die Garnelen entweder schneller auf Marktgröße abwachsen oder dass sie in der gewohnten Zeit größer werden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Geschäftsführer des Zentrums für Fortpflanzung und genetische Verbesserung von Camaron Texcumar, Rafael Verduga, teilte mit, dass der portugiesische Genetiker Joao Rocha in dem zentralamerikanischen Land eingetroffen sei und mehrere Farmen besucht habe, um Tiere für die Züchtung zu selektieren. Die Farmer erwarten, dass mit Hilfe des Genprogramms die jährliche Wachstumsrate um fünf Prozent gesteigert werden könne. Eine Garnelenfarm von 10 Hektar Fläche könne dann aus jedem US-Dollar, der in das Programm investiert werde, fünf bis sechs USD Gewinn ziehen, meint Verduga. Equador ist einer der führenden amerikanischen Garnelen-Produzenten. Alleine im Januar dieses Jahres seien 7.687 t im Wert von 34,5 Mio. Euro exportiert worden - 19 Prozent mehr als im Dezember 2010, auf Basis Wert sogar 21 Prozent.
In Frankreich wurde im vergangenen Jahr mehr Kabeljau gegessen als im Vorjahr, wobei insbesondere TK-Filets zunehmend gefragt waren, schreibt IntraFish mit Blick auf neueste Zahlen des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC). So kauften die Franzosen 2010 auf Basis Wert 18,1 Prozent mehr gefrorene Kabeljaufilets. Allerdings bevorzugt der Franzose weiterhin frischen Kabeljau. Während 8.607 t TK-Filets gekauft wurden, waren es 18.019 t frischer Kabeljau, insbesondere Filet, aber auch ganze Fische. Der Markt für frisches Kabeljaufilet ist mit einem Gesamtwert von 235,1 Mio. Euro doppelt so groß wie jener für das TK-Kabeljaufilet mit einem Wert von 115,3 Mio. Euro. Die Nachfrage nach dem preiswerten Kabeljau-Substitut Pangasius war in Frankreich 2010 rückläufig. Nach Angaben des NSEC sank die Verkaufsmenge um 11 Prozent auf 3.316 t, obgleich der Preis stabil bei 7,50 Euro/kg lag und damit weit unter dem von Kabeljau, für den gefroren im Schnitt 13,40 Euro/kg bezahlt werden mussten. Insgesamt wurde Pangasius für 24,87 Mio. Euro verkauft, ein Rückgang von 12 Prozent.
Einen neuen Verarbeitungsbetrieb für Kap-Seehecht hat Namibias Fischereiminister Bernhard Esau am vergangenen Freitag in der südwestafrikanischen Hafenstadt Walvis Bay offiziell eröffnet. Erbaut wurde die Produktionsanlage für drei Mio. Euro von Seawork Fish Processors und Omankete Investments. Schon seit Mitte letzter Woche werden dort hochwertige Kap-Seehecht-Produkte für Märkte in mehreren europäischen Staaten, Australien und den USA produziert. „Für Seawork und Omankete Investments, letzteres ein Konsortium aus neun namibischen Fischerei-Unternehmen, ist die neue Fischverarbeitungsanlag ein neuer Meilenstein der Zusammenarbeit,“ erklärte Stefan Schulze, geschäftsführender Gesellschafter der deutschen All-Fish Handelsgesellschaft (Kronshagen/Kiel), die zum Seawork-Netzwerk gehört. Moderne Technologie im Zusammenspiel mit handwerklicher Verarbeitung stehen im Einklang mit der für Namibia wichtigen Politik zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in der nationalen Fischwirtschaft. Durch die Kooperation der beiden Unternehmen wurden bereits mehr als 1.100 Arbeitsplätze in Namibia geschaffen. Seit 2006 seien mehr als 120 Mio. Portionen Fisch verarbeitet worden. Omankete Investments habe sich außerdem verpflichtet, einen Teil seiner Gewinne in soziale Projekt zu investieren.
Ein Konsortium aus isländischen und färingischen Schwarmfisch-Verarbeitern hat sechs Trawler und vier Fabriken aus den Beständen des insolventen Produzenten Faroe Seafoods übernommen, meldet IntraFish. Der Zusammenschluss, an dem hälftig zum einen die färingische Gruppe Varin, zum anderen die isländische Gruppe Samherji sowie die ebenfalls auf den Färöer Inseln beheimatete Gruppe Framherji beteiligt sind, hat Betriebe in Vestmanna, Vagur, Toftir und Runavik gekauft. Keinen Abnehmer fanden bislang die Verkaufsbüros von Faroe Seafood in Großbritannien und Frankreich sowie vier weitere Fabriken.
Die Deutsche See Fischmanufaktur startet einen Videowettbewerb unter dem Thema „Genuss aus dem Meer“. Ihre Ideen hierzu können Film- und Kochbegeisterte vor Besuchern des Video-Portals YouTube präsentieren. Unter www.youtube.com/DeutscheSeeFilmpreis laden die Teilnehmer ab sofort bis zum 29. April ihre Videos hoch. Am 6. Mai wird eine Jury aus Fisch-, Food- und Videoexperten die Gewinner des Deutsche See-Filmpreises 2011 bekanntgeben. Der Sieger kann an einem dreitägigen Seminar bei Deutsche See in Bremerhaven teilnehmen. Nach einem Kuttertörn und einer Kräuterexkursion werden die Fänge des Tages bei einem Outdoor-Cooking-Event zubereitet. Am nächsten Tag folgen eine Manufakturbesichtigung und ein Kochworkshop. Der Zweitplatzierte gewinnt einen Apple iPad, der dritte Sieger erhält einen Warengutschein für Deutsche See-Fischspezialitäten im Wert von 300,- Euro. Die Viert- bis Zehntplatzierten dürfen sich auf das prämierte Kochbuch „Die See: Das Culinarium der Meeresfische“ freuen. Unterstützt wird der Filmpreis von UNICUM.de, dem Online-Portal zum größten Hochschulmagazin in Deutschland, sowie dem kulinarischen Sammelband Port Culinaire.