20.01.2011

Schweiz: Bayshore setzt auf eigenes Nachhaltigskeitslabel

Bayshore, Schweizer Importeur und Spezialist für Süßwasserfische, hat am 11. Januar sein zehnjähriges Bestehen gefeiert, teilt Geschäftsführer Toby Herrlich mit. Herrlich hat das Importunternehmen, das Fische weltweit einkauft und über den Großhandel in die Schweizer Gastronomie liefert, 2001 gemeinsam mit seinem Vater Walter gegründet. Dieser blickte auf 40 Jahre Erfahrung im Lebensmittel- und Fischhandel zurück. Zentrale Themen für Bayshore sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz. „Noch vor drei Jahren war Nachhaltigkeit für die Gastronomie ein Fremdwort - heute wird darüber gesprochen, diskutiert, die Einkaufspolitik geändert“, spricht Toby Herrlich über seine Erfahrungen aus der Schweiz. 2008 rief Bayshore das Nachhaltigkeitslabel fish4future ins Leben. „Wir möchten auch in zehn Jahren noch Fische verkaufen können und fokussieren deshalb stark auf den Ausbau von fish4future“, umreißt der Fischhändler eine selbstgestellte Zukunftsaufgabe. 2009 erhielt das in Oberwil ansässige Handelshaus als erstes Unternehmen der Branche ein Zertifikat als klimaneutrales Unternehmen, ausgestellt von der schweizerischen Klimaschutzorganisation myclimate.
Länderreport Länderreport
20.01.2011

Japan: Fangverbote für vier Unternehmen wegen massiver Korruption

Japans Fischereibehörde hat gestern vier Fangunternehmen ihre Lizenzen für die Alaska-Pollack-Fischerei entzogen, weil diese offenbar russische Regierungsbeamte mit Beträgen in Millionenhöhe bestochen hatten, schreibt das Portal IntraFish. Die vier hatten gestanden, dass sie in den Jahren 2007 bis 2009 mehr Alaska-Seelachs gefangen hatten, als ihnen laut Quote zustand. Sie werden verdächtigt, russischen Behördenvertretern Gelder in Höhe von insgesamt 4,5 Mio. Euro gezahlt zu haben, um ihre Quoten zu überfischen. Japans Finanzbehörden hatten im vergangenen Jahr festgestellt, dass die vier Fischereiunternehmen Einkommen nicht angegeben hatten, und Nachzahlungen sowie Geldbußen von 1,8 Mio. Euro gefordert. Russland gestattet Japan im Rahmen eines bilateralen Abkommens den Fang von zuletzt 10.925 t (2010) in der russischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). Im Rahmen der Fischereikontrolle gehen russische Grenzbeamte auch an Bord der japanischen Fangschiffe.
19.01.2011

Polen: Morpol gibt Bonds für 64 Millionen Euro aus

Der polnische Lachsräucherer Morpol hat neue Anleihen im Wert von 64,1 Mio. Euro ausgegeben, meldet das Portal IntraFish. Die dreijährige ungesicherte Schuldverschreibung sei überzeichnet gewesen, teilte Morpol mit. Die letztendliche Größe lag am oberen Ende der eigenen Erwartungen, die sich zwischen 38,5 Mio. Euro (300 Mio. NOK) und jenen 64,1 Mio. Euro (500 Mio. NOK) bewegt hatten. Die Schuldverschreibung sei Teil der im Dezember von dem Lachsproduzenten formulierten Strategie, das Unternehmen durch eine Kombination aus Bankkrediten, Aktien und Bonds zu finanzieren, zitiert IntraFish Morpol-Finanzvorstand Steven Rafferty.
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19.01.2011

Völklingen: Reinhardt gibt Rechtsstreit gegen Fischzucht auf

Der Unternehmer Heribert Reinhardt hat Mitte Januar erklärt, das Projekt der Meeresfischzucht im saarländischen Völklingen (MFV) nicht mehr auf dem Rechtswege bekämpfen zu wollen. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien „eingehende Gespräche und Beratungen mit Juristen und Nicht-Juristen“, schreibt Reinhardt auf der Internet-Seite seines Unternehmens Agintec (Homburg/Saar), Anbieter von Fischzucht-Systemen. Seine Kritik an dem umstrittenen Fischzucht-Projekt halte er jedoch aufrecht: die Meeresfischzucht Völklingen verstoße gegen geltendes Verwaltungsrecht und verwende öffentliche Gelder für ein Vorhaben, das keinem öffentlichen Zweck diene. Reinhardt hatte auch die Beteilung eines Wettbewerbers, der International Fish Farming Technology (IFFT) mit Sitz in Bergisch-Gladbach, als „rechtswidrig“ eingestuft. Die IFFT hatte am 12. Januar Insolvenz angemeldet. „Gemäß MFV-Bauaushang soll jetzt eine der zahlreichen Gesellschaften des Aquariumbauers Sander die Funktion der IFFT übernehmen“, schreibt Heribert Reinhardt weiter. Er selber werde die zukünftige Entwicklung in Völklingen sehr genau beoachten, wolle jedoch seine „Kräfte und Energien künftig lieber auf unsere herausragenden Projekte und Leistungen“ konzentrieren.
19.01.2011

Mecklenburg-Vorpommern: Vital-Menüs vor der Markteinführung

In diesem Jahr soll mit der Einführung der „Vital-Menüs“ in der Schulverpflegung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern begonnen werden. Das teilt der Verein Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern (AMV) mit, der das Projekt 2009 mit ins Leben gerufen hat. Vital-Menüs, das sind schmackhafte Gerichte, günstig im Preis und mit einem hohen Anteil an regionalen Produkten.
18.01.2011

Hamburg: Food Company verliert Prozess

Die Hamburger Berenberg Bank hat einen Gerichtsprozess gegen den insolventen Hamburger Seafood-Importeur Food Company und dessen Geschäftsführer Ulf Blaes gewonnen, schreibt das Portal IntraFish. Rechtsanwalt Kolja Schlecht von Münchow Commandeur & Partner, der Anwaltskanzlei des Kreditinstituts, bestätigte das Urteil, ohne Details zu nennen. Die Berenberg Bank war neben Deutscher Bank, Commerzbank und Sparkasse wichtigster Kreditgeber des Handelshauses. Nachdem die Bank der Food Company weitere Kredite verweigert hatte, hatten die Food Company und später auch die Muttergesellschaft Food Group 2010 in die Insolvenz gehen müssen.
18.01.2011

Studie zum Koch-Verhalten: Fisch ist Lieblingsgericht für 17 Prozent

Deutschlands Mittelschicht kocht häufig, ambitioniert, gesund und abwechslungsreich. Das ist ein Fazit einer neuen Studie, die das Forsa-Institut im Auftrag des Küchengeräteherstellers Miele durchgeführt hat. „Unsere Resultate bestätigen den allgemeinen Trend einer Rückbesinnung auf klassische Tugenden und Werte, zu denen sich auch das anspruchsvolle Kochen zählen lässt“, fasst Forsa-Geschäftsführer Prof. Dr. Manfred Güllner zusammen. Er stellte die Studie „Lebensraum Küche 2011: Wie kocht Deutschland?“ gestern auf der Messe „Living Kitchen“ in Köln vor. Eine erfreuliche Nachricht für den Fischhandel: von den mehr als 3.000 befragten Männern und Frauen (Alter: 30 bis 70 Jahre) nannten 17 Prozent Fisch als eines ihrer Lieblingsgerichte - Mehrfachnennungen waren möglich. Sämtliche Probanden lebten in Mehrpersonen-Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von über 2.500 Euro. „Damit werden insbesondere die Familien mit mittlerem und höherem Einkommen abgebildet, die für etwa 17 Millionen Menschen in etwa sieben Millionen Haushalten stehen“, erläuterte Prof. Güllner.
17.01.2011

Entlassungen I: Weser Feinkost schließt zum 30. April

Die Weser Feinkost im niedersächsischen Syke wird zum 30. April geschlossen. Das teilte die Homann-Gruppe, die das Werk am 7. Januar offiziell übernommen hatte, in der vergangenen Woche auf einer Betriebsversammlung mit. Damit verlieren 160 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Die Produktionskapazitäten des Fischfeinkost-Herstellers sollen in andere Betriebe des Konzerns verlagert werden, zitiert der Weser Kurier Unternehmenssprecher Michael Scheibe. Während Homann vor allem den Lebensmitteleinzelhandel mit Feinkostsalaten, Dressings und Fischprodukten beliefert, produziert Weser Feinkost eine ähnliche Produktpalette insbesondere für Großküchen. Scharfe Kritik an der Entscheidung übte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Alle haben gehofft, dass es weiter gehen wird; viele hatten nach der Versammlung Tränen in den Augen. Wie die Herren Kamps und Müller mit Menschen umgehen, ist eine Sauerei!“ kommentierte NGG-Gewerkschaftssekretär Christian Wechselbaum. Noch im Oktober hätte der bisherige Inhaber, der niederländische Reeder und Heringsverarbeiter Haasnoot, erklärt, dass neue Aufträge gewonnen wurden und dass es mit dem Betrieb aufwärts gehe.
17.01.2011

Entlassungen II: Krabbenschälzentrum schuldet hohe Lohnsummen

Die Arbeitsbedingungen im Cuxhavener Krabbenschälzentrum, für das am 11. Januar die Insolvenzeröffnung beantragt wurde, waren offensichtlich äußerst „schlimm“, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Löhne seien nicht rechtzeitig und seit Oktober überhaupt nicht mehr gezahlt worden, um Stromkosten zu sparen, wurden Licht und Kühlung abgeschaltet, die Arbeitsbekleidung war unzureichend, heißt es in der Regionalzeitung. Für einen Stundenlohn von 5,40 Euro hätten die Frauen acht bis zehn Stunden und länger bei einer Raumtemperatur von vier Grad gearbeitet. Ein angekündigter Lohnabschlag von 150,- Euro, der am 23. Dezember ausgezahlt werden sollte, wurde nicht gezahlt. Im Einzelfall sollen Beschäftigte Lohnforderungen von mehr als 6.000 Euro erheben.
14.01.2011

Norwegen: Morpol kauft Lachsfarm Jokelfjord

Der polnische Lachsproduzent Morpol hat jetzt erstmals auch in Norwegen eine Lachszucht gekauft: die Lachsfarm Jokelfjord Laks gehört ab Februar zu 100 Prozent zu Morpol, schreibt das Portal IntraFish. Der Wert des Unternehmens liege bei 63,4 Mio. Euro, der Eigenkapitalwert belaufe sich auf 66 Mio. Euro, teilte Morpol mit. Jokelfjord, gegründet 1986, besitzt in der nordnorwegischen Region Tromsoe sieben Produktionslizenzen für Lachs. Im vergangenen Jahr ernteten die rund 40 Beschäftigten etwa 6.700 t Lachs, in diesem Jahr sollen es 7.000 t werden. Außerdem können jährlich 1,6 Millionen Smolts produziert werden. Im Jahre 2008 war Jokelfjord eine von zwei norwegischen Farmen, die mehr als 20 Prozent Gewinn erwirtschafteten. Für 2010 werde ein Betriebsgewinn (EBIT) von rund 12,9 Mio. Euro erwartet. „Wir freuen uns, dass wir in die Lachszucht in Norwegen eingestiegen sind und uns jetzt an Bord einer der am besten funktionierenden Lachsfarmen des Landes befinden,“ kommentierte Morpol-Geschäftsführer Jerzy Malek. Die Übernahme stehe im Kontext der Strategie, einen Teil der benötigten Rohware zu sichern, um Morpols Position als führender Lieferant hochwertiger Lachsprodukte weiter auszubauen. Jokelfjord-Geschäftsführer und Vorstand Arne Evensen begrüßte die Intention der neuen Eigner, das Farmunternehmen im bisherigen Sinne weiterführen zu wollen.
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