Die Pangasius-Exporte Vietnams haben erstmals die Schwelle von 2 Mrd. USD (= 1,76 Mrd. Euro) genommen, melden die Viet Nam News. In den ersten elf Monaten 2018 wurde Pangasius für 2,05 Mrd. USD exportiert - ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,4% -, bis Jahresende werden 2,2 Mrd. USD (= 1,9 Mrd. Euro) erwartet. Nachdem die USA ihre Strafzölle auf Pangasius gesenkt hatten, stieg der Konsum dort um rund 40%. Auch die Nachfrage in Europa und China habe angezogen. Höhere Preise und ein höherer Anteil wertgesteigerter Pangasius-Produkte habe außerdem zu dem Exportwertzuwachs beigetragen. Die Folge: die Zahl der Farmer nimmt zu. Dies könnte zu einem Überangebot im Jahre 2019 führen.
In der Zucht und Verarbeitung von Dorade und Wolfsbarsch wiederholt sich der so genannte Boom-and-Bust-Zyklus, meldet das Portal IntraFish. Ursache sei ein Überangebot der beiden Fischarten insbesondere aus der Türkei zu günstigen Preisen, sagt Paul Steinar Valle, Projektmanager für sea bass/sea bream beim Marktforschungsunternehmen Kontali Analyse. Seit 2015 fielen die Preise und hätten insbesondere für türkische Ware inzwischen ein sehr niedriges Niveau erreicht, meint Valle. Nach jüngsten Daten von Kontali kostete griechischer Wolfsbarsch im August 2018 nur noch 5,04 Euro/kg - ein Minus von 12% gegenüber dem Preis vom August 2017, der bei 5,75 Euro/kg lag. Die Preise für türkischen Wolfsbarsch und Dorade seien sogar von 4,82 Euro/kg auf 3,77 Euro/kg zurückgegangen - ein Minus von 22%. Der Preis für Goldbrasse aus Griechenland ist im selben Zeitraum von 4,90 Euro/kg auf 4,43 Euro/kg eingebrochen (-10%), während der Preis für Türkei-Ware von 3,87 Euro/kg auf 3,22 Euro/kg zurückging (-17%).
Die Delegationen von Norwegen und der EU haben sich am 12. Dezember 2018 in Oslo und Brüssel auf die Gesamtfangmengen für die Nordseefischerei 2019 geeinigt. Besonders erfreulich: da sich der Schollenbestand erneut auf einem sehr hohen Niveau weit über den Zielwerten für eine nachhaltige Bewirtschaftung befindet, wurde eine Erhöhung der Gesamtfangmenge um 11% für 2019 beschlossen. Beim Seelachs wurde eine Steigerung um 16% vereinbart, da der Elterntierbestand seit 1996 über dem Zielwert für die nachhaltige Bestandsbiomasse liegt. Bei vier weiteren wirtschaftlich wichtigen Arten einigte man sich aufgrund der geringen Nachwuchsproduktion auf eine Absenkung der Fangmengen, um das Nachhaltigkeitsziel nicht zu gefährden: beim Kabeljau um 33%, beim Schellfisch um 31%, beim Wittling um 22% und beim Nordseehering um 36%. Da viele Nordseebestände von den EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen gemeinsam bewirtschaftet werden, sind diese Ergebnisse maßgeblich für die Entscheidung des EU-Ministerrates am 17./18. Dezember 2018. Dort werden auch die Fangmengen für jene Bestände festgesetzt, die nicht gemeinsam mit Norwegen bewirtschaftet werden.
Nach einer fast ein Jahrzehnt dauernden Standortsuche und Planung hat der Sylter Fischgastronom Jürgen Gosch jetzt auch eine Filiale im Ostseeheilbad Travemünde, meldet das Hamburger Abendblatt. Das Restaurant an der Kaiserbrücke liegt in 1A-Lage direkt an der Trave. "Der Blick schweift über das Wasser, Möwen kreisen über den Schiffen, die Passanten stoßen beim Spaziergang über die Promenade fast automatisch auf das neue Restaurant," schreibt das Abendblatt. Der Gastraum mit Möbeln aus hellem Holz bietet Platz für 100 Gäste, auf der Terrasse können im Sommer weitere 100 sitzen. Ab dem 22. Dezember soll es bei Gosch jeden Sonnabend Live-Musik geben, Silvester werde mit Musik vom DJ gefeiert. Pächter des Restaurants ist die Hamburger PS Betriebs GmbH/BTS GmbH, ein Lizenznehmer von Gosch. Das Investitionsvolumen soll sich auf 1,2 Mio. Euro belaufen. In Niendorf wiederum, sechs Kilometer nördlich von Travemünde, verkaufte Gosch zuletzt in einem Provisorium am Standort des ehemaligen Cafés Wizzig. Dort wird derzeit für 4,5 Mio. Euro ein Neubau direkt an der Seebrücke des Ortes errichtet, in dessen Erdgeschoss Gosch mit 120 Sitzplätzen voraussichtlich im Jahre 2020 einziehen soll, schreiben die Lübecker Nachrichten online.
Der große litauische Surimi-Produzent Viciunai will einen Kontrakt mit der Supermarktkette Colruyt nutzen, um seiner Marke in Westeuropa zu mehr Popularität zu verhelfen, meldet IntraFish. In 200 der größten Colruyt-Supermärkte in Belgien und Luxemburg gibt es jetzt das Schneekrabben-Surimi ("Vici Snow Crab"), das Viciunai seit nunmehr über 15 Jahren produziert - gleichsam eine Visitenkarte des Herstellers. Im Rahmen seiner europäischen Expansionsstrategie treibt Viciunai seine Marke Vici auch in Spanien voran. Anfang 2018 kündigten die Litauer die Gründung einer Tochtergesellschaft für Großbritannien und Irland an, den "letzten größeren Markt Europas".
Der niedersächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Gero Hocker (43) soll neuer Präsident des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) werden, teilt der DFV mit. Der bisherige Präsident Holger Ortel (67) hatte sein Amt im Sommer nach elf Jahren Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Im Januar 2019 wird die Mitgliederversammlung zusammentreten und einen neuen Präsidenten wählen. Hocker wurde vom Deutschen Angelfischer-Verband (DAFV) vorgeschlagen und fand schnell die Zustimmung der anderen Sparten. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler aus Verden/Aller hatte sich bereits im niedersächsichen Landtag als engagierter Vertreter des ländlichen Raumes und der dort wirtschaftenden Betriebe Anerkennung erworben. Im Bundestag gehört er dem Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung an. Der Deutsche Fischerei-Verband ist der Zusammenschluss aller deutschen Fischereisparten und arbeitet für die Hochseefischerei, die Kutterfischerei, die Binnenfischerei, die Aquakultur und die Angler. In den Vereinen und Verbänden der deutschen Fischerei organisieren rund eine Million Mitglieder ihre Interessenvertretung auf nationaler und europäischer Ebene.
Anders Jonas Brøns, Gründer und Mitinhaber von Polar Seafood, wurde am vergangenen Freitag im Hafen der dänischen Stadt Aalborg tot aufgefunden, berichtet das Portal IntraFish. Polar Seafood ist Grönlands größte private Unternehmensgruppe. Sie betreibt mehrere Fischfabriken, Fabriktrawler und Fangschiffe. Der 68-jährige Brøns wurde nahe eines Restaurantschiffs an der Vestre Havnepromenade im Hafen von Aalborg gefunden. Zuvor hatte er an einem Abendessen auf dem Schiff teilgenommen. Es gebe keinerlei Hinweise auf eine Straftat, heißt es in einem Bericht des Ekstra Bladet. "Es ist nicht nur ein Schock und eine menschliche Tragödie, sondern auch ein großer Verlust für uns alle bei Polar Seafood, wo er die treibende Kraft und Inspiration für den Start und die Entwicklung des Unternehmens war", schreibt der Vorstandsvorsitzende Henrik Leth in einer Mitteilung an die Zeitung.
Der dänische Fischfutterproduzent Aller Aqua will gemeinsam mit dem Dänischen Technologischen Institut die erste industrielle Insektenproduktion entwickeln, um ein Insektenmehl zur Verwendung unter anderem in Fischfutter herzustellen, meldet Fish Information & Services (FIS). Ziel des zusammen mit der Ingenieurfirma Hanneman Engineering und Champost durchgeführten Projektes sei die Herstellung von täglich 30 Tonnen Insekten. Dafür erhalte die Initiative Fördergelder in Höhe von 15,9 Mio. DKK - etwa 2,1 Mio. Euro - vom dänischen Ministerium für Umwelt und Lebensmittel.
Die US-amerikanische Fangflotte sollte im kommenden Jahr in der ab 1. April 2019 beginnenden Fangsaison in der Lage sein, 60 Mio. Pounds (= 27.240 t) an Scallops zu fischen. Das teilte das New England Fishery Management Council (NEFMC) mit, schreibt IntraFish. Der "akzeptable Fang" (= Acceptable Biological Catch/ABC) von 57.003 t entspreche einem Äquivalent von 125 Mio. Pounds. Die 2019er Fangmenge ist die höchste seit sechs Jahren.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) arbeitet an einem Standard für pflanzliche Inhaltsstoffe, die bei der Produktion von Aquakulturfutter verwendet werden, schreibt das Portal IntraFish. Noch 2019 soll der Standard verabschiedet werden, teilt Michiel Fransen mit, verantwortlich für den Bereich "Standards & Wissenschaft" beim ASC. Während traditionell darauf geachtet werde, dass das verwendete Fischmehl und -öl nachhaltig ist, habe die Aquakultur-Industrie bislang tendenziell ignoriert, dass Soja, Mais und Weizen einen mindestens ebenso großen, wenn nicht größeren ökologischen und sozialen Fußabdruck produzieren, meint der ASC. "Die Industrie hat die Nachhaltigkeit dieses Getreides kaum berücksichtigt, zum Teil vielleicht deswegen, weil sich der Druck der NGOs auf Fischmehl und Fischöl konzentrierte", vermutet Fransen, "alle scheinen zu glauben, dass das Futter, wenn wir Fischmehl reduzieren und mehr Soja einsetzen, nachhaltiger wird."